Durch freiwilliges Engagement und mit Praktikumserfahrungen in regionalen Unternehmen erhöhen internationale Studierende ihre Chancen für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Forschungsbereiches beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). Die Studie begleitet mit wissenschaftlichen Erhebungen das Förderprogramm "Study&Work", eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes und der Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer.
Internationale Studierende, die sich in Sportvereinen, Nachbarschaftsinitiativen oder anderen sozialen Organisationen engagieren, haben es leichter, nach ihrem Studium ins Berufsleben einzusteigen. Durch ihr freiwilliges Engagement finden sie schneller Kontakt zu einheimischen Studierenden und regionalen Akteuren, lernen die kulturellen Gepflogenheiten kennen, und sie sprechen besser Deutsch. Auch mehrere studienbegleitende Praktika können den späteren Berufseinstieg erleichtern.
Zu diesem Ergebnis kommt der Forschungsbereich beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration. Die Veröffentlichung "Engagiert gewinnt. Bessere Berufschancen für internationale Studierende durch Praxiserfahrungen" wurde von der Stiftung Mercator und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gefördert.
Die wissenschaftliche Arbeit flankiert das Förderprogramm "Study&Work", das vom Stifterverband und der Ostbeauftragten im Jahr 2015 ins Leben gerufen wurde. Mit dieser Initiative werden Hochschulen gefördert, welche im Netzwerk mit regionalen Partnern aus Wirtschaft, Kommunen und Zivilgesellgesellschaft gemeinsam an der Sicherung des Studienerfolgs und der interkulturellen und beruflichen Integration internationaler Studierender arbeiten. Ziel ist es auch, diese als potentielle Fachkräfte für die Region zu gewinnen und dort zu halten.
Der Generalsekretär des Stifterverbandes, Andreas Schlüter, wirbt dabei für ein gemeinsames Vorgehen von Wirtschaft und Wissenschaft: "In den regionalen Netzwerken spielen die Hochschulen als unabhängige Partner eine wichtige Rolle. Aber auch die Unternehmen müssen künftig noch mehr Verantwortung tragen. Sie müssen sich den internationalen Studierenden weiter öffnen und ihnen vermehrt die Möglichkeit zum Sammeln praktischer Erfahrungen anbieten, sei es über Schnuppertage, Praktika oder Tandem-Programme."
Gefördert werden im Rahmen von "Study&Work" insgesamt zehn Projekte. Und was die Analyse des Forschungsbereichs beim Sachverständigenrat in der Theorie ergab, bestätigt sich auch in der Praxis. Die geförderten Hochschulen sind bemüht, sich nicht nur mit Unternehmen, sondern auch mit zivilgesellschaftlichen Akteuren zu vernetzen, um die soziale Integration internationaler Studierender zu befördern:
Förderung der Fachhochschule Stralsund: In Stralsund legt die Fachhochschule besonderes Augenmerk auf die Analyse studentischer Bedarfe und die Beratung internationaler Studierender hinsichtlich berufsrelevanter Kompetenzen und Informationen zum Thema Berufseinstieg. Mittels diverser Veranstaltungen und intensiven Coachings werden Interessierte informiert und qualifiziert, um leichter mit möglichen Akteuren aus der Region in den Austausch zu kommen. Die Hochschule arbeitet hierzu mit anderen Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern zusammen. Sie ist neben vielen weiteren Akteuren vernetzt mit der Wirtschaftsförderung des Landes, der Agentur für Arbeit und dem IQ Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern.
Neben der Universität Passau und der Fachhochschule Stralsund werden acht weitere Hochschulen mit jeweils bis zu 120.000 Euro gefördert: