Es gibt große Unterschiede bei der Nutzung digitaler Medien zwischen den Studienfächern. Besonders Studierende der Informatik greifen bereits auf die ganze Bandbreite der technischen Möglichkeiten zurück. Insgesamt setzen Studierende digitale Medien zu einem Großteil noch eher konservativ ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des CHE Centrum für Hochschulentwicklung im Rahmen des Hochschulforums Digitalisierung.
Etwa ein Fünftel der Studierenden in Deutschland (21 Prozent) nutzt im Studium die gesamte Vielfalt digitaler Medien. Dies beinhaltet neben digitalen Prüfungen etwa auch soziale Kommunikationstools wie Blogs oder neuartige Formate wie beispielsweise Lernspiele. Ein besonders hoher Anteil der Gruppe dieser "digitalen Allrounder" zeigt sich unter den untersuchten Fächern im Bereich der Informatik. Dort nutzt ein Drittel der Studierenden das komplette Spektrum der digitalen Lehrmedien.
Das ergab die Studie "Lernen mit digitalen Medien aus Studierendenperspektive", die von Mitgliedern der Themengruppe "Innovationen in Lern- und Prüfungsszenarien" im Hochschulforum Digitalisierung ausgewertet wurde.
Um den Grad der Nutzung digitaler Medien im Studium zu charakterisieren, unterscheiden die Autoren der Studie vier Nutzertypen. Dies sind "PDF-Nutzer", "E-Prüflinge", "Videolernende" und "Digitale Allrounder".
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Nutzung digitaler Medien in einem Fach unterscheidet sich deutlich zwischen den Hochschulen. Auch dies belegt den wesentlichen Einfluss der konkreten Lehrpraxis und -kultur einer Hochschule auf die Nutzungsvielfalt digitaler Medien bei ihren Studierenden.
Die Studienautoren fordern deshalb, digitale Medien jenseits der punktuellen Anreicherung systematisch in der Hochschullehre zu verankern. "Wo digitale Lernformate einen didaktischen Mehrwert für Studierende haben, sollte dieser von den Hochschulen und den Lehrenden proaktiv genutzt werden", so Friedrich.
"Lernen mit digitalen Medien aus Studierendenperspektive" ist die erste Studie, die flächendeckend aufzeigt, welche digitalen Medien Studierende in Deutschland für ihr Studium nutzen. Dafür konnten die Autoren Malte Persike und Julius-David Friedrich Rückmeldungen aus dem CHE Hochschulranking 2014/2015 von knapp 27.500 Studierenden aus 153 Hochschulen in elf Fächern auswerten.
Weitere Informationen zur Studie auf der Website des Hochschulforums Digitalisierung
PDF-Download der Studie
Das Hochschulforum Digitalisierung ist eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, des CHE Centrum für Hochschulentwicklung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Gefördert wird das Hochschulforum Digitalisierung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Aufgeteilt auf sechs Themengruppen arbeiten etwa 70 Experten an drängenden Fragen rund um die Digitalisierung der Hochschullehre.
Ansprechpartner beim Hochschulforum Digitalisierung:
Julius-David Friedrich
T 05241 9761-21
E-Mail senden