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Primus-Preis für Traumapädagogik an Lüneburger Grundschulen

12.02.2019

Der KRASS e.V. erhält den Primus des Monats Februar 2019. In Kooperation mit Grundschulen im niedersächsischen Lüneburg bietet der Verein ein Kunstprojekt für Kinder mit Fluchthintergrund oder anderen traumatischen Erfahrungen.

Die Stiftung Bildung und Gesellschaft vergibt die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung jeden Monat an ein vorbildliches Bildungsprojekt.

Viele Kinder, die aus Kriegsgebieten geflohen sind, haben schreckliche Dinge gesehen und durchgemacht. Auch in neuer Umgebung in Deutschland sind diese Erlebnisse noch in den Köpfen präsent und können sich in auffälligem Verhalten äußern. Aber auch ohne Fluchthintergrund können Kinder schon in jungen Jahren schwer belastende Erfahrungen gemacht haben. Um sie zu verarbeiten, bietet die Kunstpädagogik einige Möglichkeiten. Der KRASS e.V., der Kulturprojekte für benachteiligte Jugendliche initiiert, bringt deshalb ein mobiles Atelier an Grundschulen in Lüneburg.

Primus-Preis für Traumapädagogik an Lüneburger Grundschulen (Foto: KRASS e.V.)
Foto: KRASS e.V.
Primus-Preis für Traumapädagogik an Lüneburger Grundschulen (Foto: KRASS e.V.)
Foto: KRASS e.V.

An einem Projekttag erlauben die maximal zehnköpfigen Gruppen, individuell auf die Kinder einzugehen. Sie können aus verschiedenen Materialien auswählen, um damit selbst etwas künstlerisch zu gestalten. Beim Malen, aber auch beim plastischen Arbeiten mit Ton oder Speckstein werden die Kinder angeregt, etwas Eigenes zu schaffen. Sie machen die Erfahrung, wie ihr kleines Kunstwerk Form annimmt – und dass sie Veränderungen buchstäblich selbst in der Hand haben. "Das alles geschieht in einer Atmosphäre des Zulassens und Bestärkens", erklärt die Kunsttherapeutin Sandra Born. Die Schüler schöpfen in der Gemeinschaft positive Energie, die sich dann auch wieder auf ihr Verhalten im Unterricht auswirkt, wie Lehrer bestätigen.

"Schöpferische Tätigkeit kann nicht nur dabei helfen, schlimme Erfahrungen zu verarbeiten, sondern lenkt auch den Blick darauf, dass man sein Leben selbst gestalten kann", sagt Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. Die Jury hat der Ansatz des Projekts überzeugt, Selbstwirksamkeit und Gruppenerlebnis mit Kunst zu verbinden und damit soziale Kompetenzen und Integration zu fördern.

 

Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Aus allen von Januar bis Dezember ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit insgesamt 5.000 Euro Preisgeld prämiert. Die Wahl zum Primus des Jahres 2018 findet Anfang April 2019 statt.

Der Sonder-Primus Startklar ergänzt 2019 den Primus-Preis und wird im März, Juni, September und Dezember an zivilgesellschaftliche Initiativen vergeben, die Jugendliche auf dem Weg in die Berufswelt unterstützen. Dies können beispielsweise Projekte sein, die Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung begleiten, Angebote, die Jugendlichen den Übergang von der Schule in die Ausbildung erleichtern, oder Initiativen, die junge Menschen mit fehlender oder geringer Ausbildung auf die Berufswelt vorbereiten. Der Sonder-Primus Startklar ist mit 1.000 Euro dotiert. Zusätzlich erhalten die ausgezeichneten Initiativen je 500 Euro für den Besuch einer Weiterbildung. Die randstad stiftung fördert den Sonder-Primus Startklar. Bewerbungen sind ab sofort möglich.

Pressekontakt

Peggy Groß (Foto: Marcel Schwickerath)
Peggy Groß (Foto: Marcel Schwickerath)
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Peggy Groß

ist Pressesprecherin des Stifterverbandes.

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Sandra Born
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