"Wenn es nicht gelänge, den Hochschulpakt rechtzeitig zu verlängern, müssten demnächst befristete Verträge in erheblicher Zahl gekündigt werden", heißt es in dem Brief. Und weiter: "Die Folge wäre, dass bereits zum Wintersemester 2019/2020 viele Zulassungsbeschränkungen notwendig würden. Die großen Anstrengungen der letzten Jahre zum Ausbau der Hochschulen wären damit teilweise zunichte gemacht, die Wirkungen der eingesetzten Steuermittel deutlich geschmälert."
Die Hochschulratsvorsitzenden weisen darauf hin, dass die Hochschulen zum einen Planungssicherheit benötigen und zum anderen einen Aufwuchs der Grundmittel sowie eine Steigerung der Hochschulpaktmittel. Nur so könne die Qualität in Studium und Lehre verbessert werden. Die Hochschulratsvorsitzenden fordern die GWK auf, "sich auf ein bedarfsgerechtes Verteilungsmodell zu verständigen und die Hochschulpaktmittel künftig zu dynamisieren".
Sie appellieren an die Bundesbildungsministerin und an die Wissenschaftsminister der Länder, den bereits verabschiedeten Zeitplan jetzt einzuhalten und die Verlängerung des Hochschulpaktes auf der kommenden GWK-Sitzung am 3. Mai zu verabschieden, damit die Regierungschefs des Bundes und der Länder auf ihrer nächsten gemeinsamen Sitzung im Juni darüber entscheiden können: "Es wäre sehr wichtig, dass dieser Zeitplan eingehalten wird und die Hochschulen und Studierenden eine verlässliche Perspektive für die Zukunft haben."
Der Offene Brief wurde unter Federführung von Annette Fugmann-Heesing, Vorsitzende des Hochschulrates der Universität Bielefeld, und Hans-Gerhard Husung, Vorsitzender des Hochschulrates der Universität Leipzig, verfasst: "Der neue Hochschulpakt ist eine große Gestaltungschance für unsere Hochschulen, die sich ihrer Verantwortung für Lehre und Studium bewusst sind", sagt Hans-Gerhard Husung. "Sie sollte nicht durch Detailvorgaben und ausgefeilte Berichtssysteme zu Lasten der Hochschulen gefährdet werden." Annette Fugmann-Heesing fügt hinzu: "Mut zur Zukunft – das erwarten wir von den politischen Verantwortlichen. Als Hochschulräte appellieren wir aus der Mitte der Gesellschaft, die Perspektiven für Hochschulen und Studierende jetzt nicht zu verspielen."
Annette Fugmann-Heesing
Vorsitzende des Hochschulrates der Universität Bielefeld
T 0521 1065000
E-Mail senden