Vom Hörsaal in die eigene Firma – durch ein exzellentes Gründungsklima in den Hochschulen schaffen es immer mehr Studierende und Absolventen, ihr Wissen aus der Hochschule in die Gesellschaft und in die eigene Firma zu tragen. Nach dem aktuellen Gründungsradar gehören folgende Hochschulen – je nach Größe – zu den Spitzenreitern:
An diesen drei Hochschulen gibt es eine optimale Gründungsvorbereitung: Sie sensibilisieren ihre Studierenden für das Thema Unternehmensgründung hervorragend und qualifizieren sie mit entsprechenden Lehrangeboten und Veranstaltungen. Studierende mit entsprechenden Vorhaben unterstützen sie mit umfangreichen Maßnahmen und Beratungsangeboten während des gesamten Grünungsprozesses. Neben den drei genannten Hochschulen gibt es weitere Hochschulen in den sehr dichten Spitzengruppen mit ähnlich herausragender Gründungsförderung.
Insgesamt hat sich die Gründungsförderung an Hochschulen in der Breite etabliert und in ihren Formaten, Aktivitäten und Schwerpunkten weiterentwickelt. Methodik und Schwerpunkte des Gründungsradars wurden entsprechend angepasst. Erstmals wurden Themen wie Internationalisierung, die Zusammenarbeit in Netzwerken und Aspekte der Diversität in der Gründungsförderung in den Blick genommen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen: Das Gründungsklima an den Hochschulen hat sich weiter verbessert. Der Großteil der Hochschulen (85 Prozent) hat die Thematik in seiner strategischen Zielvereinbarung verankert. Nahezu alle Hochschulen (90 Prozent) sind Mitglied in einem institutionalisierten Netzwerk und sehen im Austausch und in der gegenseitigen Unterstützung einen enormen Gewinn. Bei den meisten spielt auch das Thema Internationalisierung eine große Rolle.
"Der Gründungsradar 2020 zeigt: Gründungsförderung hat sich an vielen Hochschulen als strategisches Ziel etabliert und ist inzwischen fester Bestandteil der Third Mission", sagt Thomas Bareiß, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. "Das ist großartig, wenn man sich die Entwicklung seit dem ersten Gründungsradar 2012 anschaut. Durch die Förderungen von EXIST-Potentiale setzen wir noch einmal enorme Impulse, um die Strukturen der Gründungsförderung an unseren Hochschulen strukturell und flächendeckend zu verbessern. Gerade die Gründungen aus dem wissenschaftlichen Umfeld bringen die Erneuerungen hervor, die wir in Deutschland benötigen, um die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen zu können!"
Vor der Corona-Pandemie mündeten die Gründungsaktivitäten der Hochschulen in eine dynamische Gründungskultur. Das zeigen die Zahlen der Gründungen aus Hochschulen heraus – sie sind seit 2017 um 22 Prozent auf 2.176 gestiegen. Im Jahr 2017 waren es 1.776 neugegründete Unternehmen. "Das ist eine tolle Entwicklung, dennoch gibt es große Herausforderungen für die Zukunft", sagt Andrea Frank, Aktionsfeldleiterin Wissenschaft des Stifterverbandes. "Wir brauchen mehr Frauen unter den Gründungspersönlichkeiten. Und wir brauchen langfristige Finanzierungsmodelle, um gründungsbezogene Expertise an den Hochschulen aufzubauen und zu halten."
In einer nachhaltigen Finanzierung durch Bund und Land sehen die Hochschulen die Chance, ihre Gründungsaktivitäten weiterzuentwickeln. Noch werden drei von vier Euro, die für Gründungsförderung ausgegeben werden, über Drittmittel finanziert. Das aufgebaute Wissen des Gründungspersonal kann somit nicht nachhaltig eingesetzt werden. Eine bessere Planbarkeit durch unbefristetes Gründungspersonal sowie die Vereinfachung finanzieller Antragsverfahren wären künftige Erfolgsfaktoren. Gründungsvorhaben könnten gezielter und schneller in tatsächliche Gründungsaktivitäten umgewandelt werden.
Der Gründungsradar wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und wird vom Stifterverband in Kooperation mit der Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung durchgeführt. Er wurde 2012 erstmals vom Stifterverband erstellt. In der Studie fragen die Autoren alle staatlichen und staatlich anerkannten privaten Hochschulen, nach ihren Leistungen in der Gründungsförderung. In einem Ranking können Hochschulen, Politik und Wirtschaft sowie Wissenschaftsförderer erkennen, wie weit die Gründungskultur an einer Hochschule entwickelt ist und wo es noch Potenziale gibt.
Nordwest-Zeitung
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Freie Presse
myScience
Schwäbische Post
Süddeutsche Zeitung
Veröffentlichungen von Hochschulen zum Gründungsradar 2020
Hochschule Aalen
Hochschule Augsburg
Baden-Württembergische Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
Universität Bayreuth
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Universität Bremen
Technische Universität Chemnitz
Technische Universität Dortmund
Europa-Universität Flensburg
Europa-Universität Viadrina Frankfurt an der Oder
TU Bergakademie Freiberg
Hochschule Fresenius, Idstein
Hochschule Kaiserslautern
Technische Universität Kaiserslautern
HHL Leipzig Graduate School of Management
Leuphana Universität Lüneburg
Hochschule Mittweida
Technische Universität München
Universität Oldenburg
Universität Potsdam
Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg
Universität des Saarlandes, Saarbrücken
Hochschule der Medien, Stuttgart
Universität Stuttgart