GamesTalente
Ausgangslage
Digitale und insbesondere informatische Kompetenzen sind nötig, um die digitale Welt über eine passive Nutzung hinaus auch aktiv gestalten zu können. Sie bilden die Grundlage für technologische und gesellschaftliche Innovationen, die unabdingbar sind für Fortschritt, Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität. Dagegen steht ein besorgniserregender Befund: Deutschland ist bei der informatischen Grundbildung im internationalen Vergleich abgehängt. An den Schulen fehlen oft qualifiziertes Personal und Zeit in den Lehrplänen, um flächendeckend Informatikunterricht für alle gewährleisten zu können.
Projektbeschreibung
Hier setzt GamesTalente an: Über ein Thema, das in der Lebenswelt junger Menschen verankert ist, wird ein innovativer außerschulischer Förderraum eröffnet. Games eignen sich in besonderer Weise, um die digitalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern umfassend zu fördern – wenn diese über ihr Interesse am Spielen zum Entwickeln geführt werden. Die Arbeit an eigenen Games fördert informatische, organisatorische und kreative Fähigkeiten ebenso wie Problemlösungskompetenzen und Teamfähigkeit.
GamesTalente holt Jugendliche in ihrer Lebensrealität ab und stärkt ihre Zukunftskompetenzen. Durch die Verknüpfung von Kreativität und Technik begeistert das Projekt vor allem auch solche Schülerinnen und Schüler für den MINT-Bereich, die sich selbst bisher nicht als MINT-affin einschätzen würden und weder in der Schule noch durch alternative Formate der MINT-Bildung ausreichend gefördert werden.
GamesTalente besteht aus zwei "Leveln" - einem Wettbewerb und einer Akademie. Auf der digitalen Plattform – dem GamesTalente-Dorf - können Jugendliche, aber auch Lehrkräfte sich spielerisch mit verschiedenen Aspekten des Gamedesign auseinandersetzen und mehr über Themen wie Storytelling, Coding und Musik lernen. Die Plattform lässt sich gut auch im Unterricht nutzen, und Jugendliche können hier ihren Wettbewerbsbeitrag einreichen. Über die besten Beiträge entscheidet eine Fachjury mit Mitgliedern aus Bereichen wie Games-Entwicklung, Hochschulwesen und Pädagogik. Sowohl die Qualität der Beiträge als auch das Entwicklungspotential der Jugendlichen fließen in die Bewertung ein.
Die Gewinnerinnen und Gewinner qualifizieren sich für die zweite Phase, die Akademie. Eine Woche lang werden die Jugendlichen vor Ort von engagierten Studierenden und pädagogischen Fachkräften dabei unterstützt, ihre Kompetenzen und Talente anhand der Arbeit an einem gemeinsamen Spieleprojekt weiterzuentwickeln. Darüber hinaus werden sie angeregt, Games auch im gesellschaftlichen Kontext zu reflektieren.
Wirkung
GamesTalente stärkt nachweisbar das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden und bietet Möglichkeiten zum Lernen und zur Entwicklung. Alumni-Rückmeldungen zeigen, dass das Programm substanzielle Auswirkungen auf die beruflichen und akademischen Wege der Teilnehmenden hat, von der Gründung von Tech-Start-ups bis hin zur Aufnahme eines Informatikstudiums. Perspektivisch sollen diese Alumni noch besser miteinander vernetzt und als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für das Projekt tätig werden.
Projektstand
Nach fünf Jahren erfolgreicher Pilotierung ist GamesTalente Anfang 2025 mit einem neu aufgestellten Wettbewerb gestartet. Die Wettbewerbsrunde 2025 ist abgeschlossen; die Jury hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die GamesTalente-Akademie ausgewählt. Diese findet in den Sommerferien in Weil der Stadt statt. Ermöglicht wird die Weiterentwicklung des Formats und seine Durchführung über fünf Jahre durch die Unterstützung des Mercedes Benz-Fonds.