Fortschritt in den Bereichen Innovation und Forschung hängt in hohem Maße von der Verfügbarkeit und der Nutzung von Daten ab. Zugang zu Daten ist dafür die Voraussetzung. Ein bisher noch nicht ausgeschöpftes Potenzial liegt dabei in der Verwertung von Daten aus nicht wissenschaftlichen Institutionen, also dem zivilgesellschaftlichen Bereich, der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft. Die im Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP 2021 verankerten Ansätze zur Umsetzung eines Forschungsdatengesetztes sowie zum Aufbau eines Dateninstituts, verdeutlichen, dass die Bundesregierung Wege dorthin identifiziert hat und Zugang ermöglichen möchte. Im Koalitionsvertrag heißt es: "Das ungenutzte Potential, das in zahlreichen Forschungsdaten liegt, wollen wir effektiver für innovative Ideen nutzen. Den Zugang zu Forschungsdaten für öffentliche und private Forschung wollen wir mit einem Forschungsdatengesetz umfassend verbessern sowie vereinfachen und führen Forschungsklauseln ein."
In Stellungnahmen zum Konsultationsverfahren des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Erarbeitung des Forschungsdatengesetzes äußerten sich Organisationen aus Wirtschaft und Wissenschaft unter anderem zur Harmonisierung der Datenerfassung, der Erstellung von öffentlichen Datenregistern, und dem Ausbau von Forschungsdatenzentren. Darüber hinaus stellen sich verschiedene Industrieverbände allerdings gegen eine Verpflichtung zum Datenteilen über Forschungsklauseln. Zwar äußerten sich auch einige Hochschulen im Rahmen des Konsultationsverfahrens zum Umgang und Bedarfen an Forschungsdaten, eine repräsentative Erhebung der Hochschulperspektiven hat bis dato allerdings noch nicht stattgefunden.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Befragung zum Hochschul-Barometer 2023 und unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus der Stifterverbandsinitiative "Data-Group Business 2 Science" liefert dieses im August 2023 veröffentlichte Papier nun Informationen über Positionen und Aktivitäten der deutschen Hochschulen im Bereich Forschungsdaten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Datenaustausch zwischen den Sektoren Wirtschaft und Wissenschaft.
AUTOREN UND AUTORIN
Kai Hoff
Wissenschaftlicher Referent
Marian Burk
Wissenschaftlicher Referent
Dr. Pascal Hetze
Leiter des Handlungsfelds "Kollaborative Forschung und Innovation"
Esther Weigmann
Studentische Mitarbeiterin