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Transferstrategien entwickeln

Ein praxisnaher Leitfaden basierend auf Best-Practice-Erfahrungen

Transferstrategien entwickeln (Cover der Publikation)
Transferstrategien entwickeln

Angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche – von der digitalen und ökologischen Transformation über den demografischen Wandel bis hin zum Fachkräftemangel – tragen Hochschulen eine zunehmend zentrale Verantwortung für die Gestaltung einer zukunftsfähigen und demokratischen Gesellschaft. Sie sind nicht nur Orte der Bildung und Forschung, sondern auch aktive Partner im gesellschaftlichen Wandel. Der Transfer von Wissen, Technologien und Kompetenzen in Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft gewinnt daher zunehmend an Bedeutung.

Als Dritte Mission erweitert Transfer die klassischen Aufgaben von Lehre und Forschung. Er schafft Brücken zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und gesellschaftlicher Praxis und fördert damit die wechselseitige Weiterentwicklung von Hochschule und Gesellschaft. Transfer ist somit nicht nur eine gesellschaftspolitische Anforderung, sondern ein Potenzialträger für die aktive Gestaltung der gesellschaftlichen Verantwortung von Hochschulen. Zudem kann Transfer das Hochschulprofil stärken und zur Sichtbarkeit der Institution beitragen. Er ermöglicht die Sicherung von Drittmitteln, trägt dazu bei, die Fachkräftebindung in der Region zu verbessern und liefert neue Impulse für Forschung und Lehre.

Warum sollte nun aber der Transfer strategisch verankert werden? Eine institutionelle Transferstrategie schafft den Rahmen dafür, dass Transfer nicht vereinzelt oder isoliert betrieben wird, sondern hochschulweit als Querschnittsaufgabe verstanden und aktiv gestaltet wird. Sie formuliert eine strategische Ausrichtung, definiert klare Ziele und Handlungsfelder, und leitet strategische Hebel und Maßnahmen ab. Strukturen, Prozesse und Zuständigkeiten werden hochschulweit entwickelt und Transferaktivitäten können synergistisch gestärkt werden. Eine strategische Verankerung verdeutlicht zusätzlich die Relevanz des Themas und etabliert Transfer als institutionelle Kernaufgabe der Hochschule. Somit unterstützt eine Transferstrategie strategisch verantwortliche Akteure, wie Vizepräsidenten und Vizepräsidentinnen für Transfer, Transferstellenleitungen oder Beschäftigte in Stabsstellen, dabei Transfer an der eigenen Hochschule gezielt voranzutreiben.

Das im Juni 2025 veröffentlichte Discussion Paper richtet sich an Hochschulangehörige mit strategischer Verantwortung. Es bietet praxisnahe Impulse, wie sich die Entwicklung von Transferstrategien systematisch, partizipativ und wirkungsorientiert gestalten lässt. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur der konkrete Inhalt einer Strategie, sondern vor allem der Weg zu ihrer Entstehung. Dieser wird als Organisationsentwicklungsprozess betrachtet, der sowohl strukturelle als auch kulturelle Aspekte vereint. Auf Basis der Erfahrungen aus den Transfer-Audits des Stifterverbandes und Strategieentwicklung-Begleitprozessen durch Stifterverband Change zeigt das Paper zentrale Handlungsfelder, Erfolgsfaktoren und Empfehlungen auf, um Transferstrategien zu entwickeln – als relevanten Bestandteil der Hochschulentwicklung und als Beitrag zu einer offenen, innovationsfreudigen und zukunftsfähigen Gesellschaft.

 

Zentrale Aussagen im Überblick

  • Eine institutionelle Transferstrategie schafft den Rahmen dafür, dass Transfer hochschulweit als Querschnittsaufgabe verstanden und aktiv gestaltet wird.
  • Die Entwicklung einer Transferstrategie ist ein umfassender Organisationsentwicklungsprozess, der die bewusste Auseinandersetzung mit institutionellen Strukturen, Zuständigkeiten, Zielen und der hochschuleigenen Kultur voraussetzt.
  • Die Umsetzung und Weiterentwicklung einer Transferstrategie ist Daueraufgabe einer Hochschule. Ein systematisches, iteratives und partizipatives Vorgehen bindet alle Beteiligten ein und fördert die Anschlussfähigkeit der Strategie.
  • Eine kohärente Transferstrategie verbindet Vision, Motivation, Fokus und Profil, strategische Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen zu einem konsistenten Ziel- und Steuerungsrahmen.
  • Der Prozess der Strategieentwicklung ist ebenso entscheidend wie das Ergebnis der erarbeiteten Strategie – er schafft optimalerweise eine breite Verständigung, Legitimation und hochschulweite Anschlussfähigkeit.

 

 
DIE AUTORINNEN DES PAPERS

Katharina Möller
Programmmanagerin für Strategie- und Organisationsberatung

Olivia David
Programmmanagerin für Strategie- und Organisationsberatung

Johanna Ebeling
Projektleiterin Stifterverband Change
 

Stifterverband Change (Logo)
Stifterverband Change

Stifterverband Change begleitet und berät Hochschulen bei der Strategieentwicklung, so etwa beim Erarbeiten von Transferstrategien.

Strategieentwicklung und -beratung
Angebote für das Handlungsfeld Transfer

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