Die Preisträger des Ars legendi-Preises 2024 stehen fest: Richard Göttlich von der Justus-Liebig-Universität Gießen und Rolf Kreyer von der Philipps-Universität Marburg werden für ihre herausragenden Leistungen in der Hochschullehre zum Thema "Fachwissenschaften für die Lehrkräftebildung" geehrt. Der Ars legendi-Preis ist mit jeweils 30.000 Euro dotiert.
Richard Göttlich und Rolf Kreyer setzen als Fachwissenschaftler Maßstäbe in der Lehrkräftebildung und werden für ihre exzellenten und innovativen Lehransätze mit dem Ars legendi-Preis 2024 ausgezeichnet. Die Jury würdigte ihre besonderen Verdienste in der Verbindung von fachwissenschaftlicher Tiefe mit den spezifischen Anforderungen an die Lehramtsausbildung.
Professor Göttlich, Chemiker an der Justus-Liebig-Universität Gießen, hat mit seinen Lehrinnovationen die Ausbildung von Lehrkräften nachhaltig geprägt. Er bietet spezielle Seminare für Lehramtsstudierende an, die den Fokus auf praxisnahe und experimentelle Ansätze legen. Mit seinem beispielhaften Ansatz werden Studierende ermutigt, Probleme eigenständig zu analysieren und Lösungen durch praktische Anwendung zu erarbeiten. Zusätzlich dazu führt er seit einigen Jahren Weiterbildungskurse für fachfremde Lehrkräfte in Kooperation mit der Hessischen Lehrkräfteakademie durch. Dabei unterstützt er aktiv den Aufbau didaktischer Kompetenzen und trägt dazu bei, Lehrkräfte für den naturwissenschaftlichen Unterricht zu befähigen.
Vor allem im Projekt "MiLeNa" (MINT Lehrkräfte Nachwuchs), das er für Hessen angestoßen hat, zeigt sich seine Pionierarbeit. Dieses überregionale Konzept, gefördert vom Fonds der Chemischen Industrie (FCI), wird derzeit hessenweit erprobt und bietet Nachwuchslehrkräften eine umfassende Vorbereitung auf den naturwissenschaftlichen Unterricht. Göttlichs herausragendes Engagement zeigt sich immer wieder in der Verzahnung von Theorie und Praxis. Auch seine Arbeit im Lehr-/Lernlabor der Universität Gießen, welches er mit ins Leben gerufen hat, zeigt auf, wie fachdidaktische Methoden erfolgreich in der Lehre umgesetzt werden können.
Professor Rolf Kreyer von der Philipps-Universität Marburg hat sich mit seinem Leitsatz "Good linguists are better teachers!" einen Namen gemacht. Seit über zehn Jahren verfolgt er das Ziel, angehende und etablierte Englischlehrkräfte davon zu überzeugen, dass die Verbindung von linguistischer Expertise und praktischer Anwendung entscheidend für einen erfolgreichen Unterricht ist. In seiner Lehre verzahnt er die theoretischen Grundlagen der anglistischen Linguistik eng mit der praktischen Lehrerausbildung und regt Studierende dazu an, kritisch zu hinterfragen und eigenständig zu denken.
Rolf Kreyer kooperiert eng mit dem Zentrum für Lehrkräftebildung der Universität Marburg und der Hessischen Lehrkräfteakademie, wo er an zahlreichen Projekten beteiligt ist. Innerhalb der Universität ist seine besondere Fähigkeit, höchsten wissenschaftlichen Anspruch mit den spezifischen Erfordernissen und der Professionalisierung von Lehramtsstudierenden zu kombinieren, weithin als "kreyern" bekannt.
Die Jury, bestehend aus Studierenden sowie Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachgebieten und der Hochschuldidaktik, hat die Preisträger aus insgesamt 26 Vorschlägen ausgewählt. In diesem Jahr werden zwei Ars legendi-Preise vergeben, um die herausragenden Leistungen im Bereich der "Fachwissenschaften für die Lehrkräftebildung" zu würdigen. Dabei wird den unterschiedlichen Anforderungen in den Natur- als auch den Geisteswissenschaften Rechnung getragen.
Mit dem Ars legendi-Preis wird die besondere Bedeutung, sich in der Hochschullehre zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern, gewürdigt. Er soll einen Beitrag dazu leisten, dass Leistungen in der Lehre verstärkt anerkannt werden. Der Stifterverband ist überzeugt, dass sich nicht nur Leistungen in der Forschung, sondern auch Verdienste um eine gute Lehre positiv auf die wissenschaftliche Karriere auswirken. Die Qualität der Lehre soll sich als ein zentrales Gütekriterium und als strategisches Ziel der Hochschulen verstärkt etablieren.
ist Pressesprecherin des Stifterverbandes.
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