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Berufsschul-Digi-Teams

 
Der Stifterverband hat gemeinsam mit dem Mercedes-Benz Fonds ein Förderprogramm zur Stärkung digitaler Kompetenzen in der beruflichen Bildung aufgelegt und es mit insgesamt mehr als 1,25 Millionen Euro dotiert. Über die Laufzeit des Förderprogramms bis 2027 werden jährlich fünf Projekte mit je 50.000 Euro gefördert.

Ziel der Berufsschul-Digi-Teams ist es, in Kooperation von Ingenieurpädagoginnen und Ingenieurpädagogen bzw. Technikdidaktikerinnen und Technikdidaktikern an ausgewählten Hochschulen mit Praktikerinnen und Praktikern in Berufsschulen und/oder Ausbildungsbetrieben Lehr-/Lernmodule für die Lehramtsstudiengänge zu entwickeln und zu erproben, um angehende Berufsschullehrkräfte zu befähigen, den oben zitierten Bildungsauftrag zu erfüllen, digitale Medien in ihrem jeweiligen Fachunterricht professionell und didaktisch sinnvoll zu nutzen und inhaltlich zu reflektieren. Damit die Studierenden den Einsatz digitaler Medien selbst als Lernende erleben, sollen für diese Module digital unterstützte Lehr-/Lernsettings vorgesehen werden.

Die entwickelten Lehr-/Lernmodule werden in den Pflichtbereich der Studiengänge für das berufliche Lehramt an den teilnehmenden Hochschulen integriert. Bis 2027 sollen jährlich fünf Digi-Teams gefördert werden. Auf diese Weise sollen die entwickelten Module Verbreitung in alle einschlägigen Lehramtsstudiengänge finden.

Die beiden Kohorten bilden das wachsende Netzwerk der Berufsschul-Digi-Teams, das in den kommenden Jahren das Thema der digitalen beruflichen Bildung weiterdenkt.
 

 

Ausschreibung der dritten Förderrunde 2025-2027

 
Fünf Berufsschul-Digi-Teams werden mit jeweils 50.000 Euro gefördert. Die Mittel sind zweckgebunden für die Entwicklung und Erprobung des jeweiligen Lehr-/Lernmoduls, das der Kompetenzbildung im Bereich Digitalisierung dient. Sie können für projektbezogene Personal- und Sachausgaben verwendet werden, beispielsweise für

  • die Unterstützung durch studentische/wissenschaftliche Hilfskräfte;
  • Sachkosten, etwa die Anschaffung zusätzlicher Lehrmittel, Programmier-, Druck- und Reisekosten.

Nicht förderfähig sind Gemeinkosten. Bemessungsgrundlage für die Personalkosten sind die entsprechenden Personalmittelsätze der DFG für 2025.

Der Förderzeitraum erstreckt sich über 15 Monate. Während dieser Zeit finden zwei Netzwerktreffen statt, bei dem alle Berufsschul-Digi-Teams über den jeweiligen Projektfortschritt berichten. Das zweite Netzwerkreffen wird in Teilen als "Transferkonferenz" geöffnet. Die Teilnahme an den Netzwerktreffen ist für die geförderten Teams verpflichtend. Alumni früherer Förder-runden sind ebenfalls eingeladen.

Für eine Förderung können sich folgende Studienfelder bewerben:
●  Bautechnik
●  Chemietechnik*
●  Elektrotechnik
●  Fahrzeugtechnik, Mechatronik
●  Informationstechnik
●  Labortechnik, Prozesstechnik
●  Medientechnik
●  Metall- und Maschinentechnik
●  Holztechnik*
●  Textiltechnik und -gestaltung*
●  Farbtechnik, Raumgestaltung, Oberflächentechnik*

Die Förderung steht unter der Bedingung, dass die entwickelten Module in den Pflichtbereich des jeweiligen Studiengangs implementiert werden. Eine entsprechende Verpflichtungserklärung der Studiengangsleitung oder des Studiendekanats muss dem Förderantrag beigefügt werden. 

Die Ergebnisse sollten unter möglichst offenen Lizenzen veröffentlicht werden.

Kooperationen mit Ausbildungsbetrieben werden ausdrücklich ermutigt. Ebenso werden Projekte ermutigt, die eine große fachliche Breite aufweisen oder auf Studienfelder abzielen, die in den bisherigen Förderrunden nicht schwerpunktmäßig adressiert wurden (*).
 

Am 26. Januar 2026 bietet eine Online-Infoveranstaltung
Gelegenheit, sich ausführlich über die Ausschreibung zu 
informieren und Fragen beantwortet zu bekommen
(15:00 bis 16:30 Uhr).
Online-Anmeldung

 
Das Antragsverfahren folgt einem wettbewerblichen Prozess. Einzureichen ist ein maximal zehnseitiger Antrag, der gemeinsam von den Kooperationspartnern gestellt wird. Der Antrag skizziert das geplante Entwicklungsvorhaben und beantwortet folgende Fragen:

  • Welche Ziele verfolgen Sie mit dem geplanten Entwicklungsvorhaben?  
  • Wie soll die geplante Kooperation (Schule/Seminar/Ausbildungsbetrieb) ausgestaltet werden?
  • In welche Studiengänge und -abschnitte soll das geplante Modul implementiert werden? Welche Maßnahmen sind vorgesehen, um eine Verstetigung und Weiterentwicklung sicherzustellen?
  • An welche Vorleistungen können Sie anknüpfen? Auf welche Ressourcen können Sie zurückgreifen?
  • Welche Risiken bestehen für das Projekt? Wie wird mit diesen umgegangen?
  • Wie kann ein Transfer an andere Studienorte gelingen?
  • Was versprechen Sie sich vom Austausch mit den anderen geförderten Personen?

Bewerbungsschluss: 15. April 2026

Über die Auswahl der geförderten Digi-Teams entscheidet bis Juni 2026 eine Jury, die mit Hochschullehrenden, Berufsschullehrkräften und Studierenden der einschlägigen Fachrichtungen besetzt ist. Maßgebliche Auswahlkriterien sind der zu erwartende Beitrag des Vorhabens zur Weiterentwicklung der digitalen Lehre im jeweiligen Studienfach und der beruflichen Bildung insgesamt, die angestrebte Verstetigung und das Transferpotenzial.

 

ZEITPLAN FÜR DIE DRITTE FÖRDERRUNDE
15. April 2026 Bewerbungsschluss
Anfang Juni 2026 Förderzusage
16./17. Juli 2026 Erstes Netzwerktreffen
voraussichtlich Januar 2026 Zweites Netzwerktreffen und Transferkonferenz
31. Oktober 2027 Ende der Förderphase

Gesellschaft und Arbeitswelt befinden sich zurzeit in einem tiefgreifenden Wandlungsprozess. Für die Gestaltung dieses Transformationsprozesses von der Industrie- in eine vernetzte und technologiebasierte Informationsgesellschaft bedarf es der Weiterentwicklung von Curricula, Studien- und Ausbildungsgängen, um Absolventinnen und Absolventen digital literacy zu vermitteln und für die Zukunft in einer digitalen Welt zu befähigen.

In der 2016 von der Kultusministerkonferenz beschlossenen Strategie "Bildung in der digitalen Welt" heißt es zum Bildungsauftrag der beruflichen Schulen: "Wegen ihrer Nähe zum Beschäftigungssystem und als Partner in der dualen Berufsausbildung sind die beruflichen Schulen vom technologischen und wirtschaftlichen Wandel durch die Digitalisierung besonders und in unmittelbarer Art und Weise berührt. Bei der Vorbereitung auf die heutigen sowie zukünftige Anforderungen der Arbeitswelt von heute und morgen sind die damit verbundenen Entwicklungen, wie Internet der Dinge, Industrie bzw. Wirtschaft 4.0, Wissensmanagement, smartes Handwerk, digitales Bauen, eCommerce, smarte Landwirtschaft oder eHealth, auch in den Bildungsplänen zu berücksichtigen. Dem didaktischen Prinzip der Praxisrelevanz folgend, müssen ferner künftige, durch die fortschreitende Digitalisierung ausgelöste Entwicklungen in der Arbeitswelt zeitnah in den Unterricht an beruflichen Schulen Eingang finden."

Um diesen Bildungsauftrag zu verwirklichen, müssen nicht nur die Lehrpläne überarbeitet werden; auch die Lehrkräfte ihrerseits müssen mit digitalen Medien und Werkzeugen souverän umgehen können und in der Lage sein, diese methodisch-didaktisch adäquat im Unterricht einzusetzen.

Hinsichtlich der Ausbildung digitaler Kompetenzen ist allerdings insbesondere für die Lehrkräfteausbildung, aber auch die Fort- und Weiterbildung erheblicher Nachholbedarf zu konstatieren. Gemäß dem Nationalen Bildungsbericht Bildung in Deutschland 2020 hat mehr als ein Drittel der Lehrkräfte an beruflichen Schulen Angebote zum Erwerb digitaler Kompetenzen während der Ausbildung nicht genutzt. Auch die Hochschulen tragen der Bedeutung der digitalen Transformation für den Kompetenzerwerb der Lehrkräfte bisher eher verhalten Rechnung: Der Erwerb von Medienkompetenz ist nur an gut der Hälfte der Hochschulen, die Lehrkräfte für berufliche Schulen ausbilden, in allen beruflichen Fachrichtungen verpflichtend.

Zukunftsmission Bildung (Logo)
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Das Förderprogramm "Berufsschul-Digi-Teams" ist Teil der Allianz für Lehrkräfte der Zukunftsmission Bildung. Mit ihr will der Stifterverband dem Lehrkräftemangel mit ausreichend und richtig qualifizierten Lehrkräften begegnen. In der Zukunftsmission Bildung bringt er die relevanten Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in einer Gemeinschaftsinitiative zusammen und koordiniert die Aktivitäten in vier starken Allianzen für Lehrkräfte, für MINT-Fachkräfte, für Schule Plus und für Future Skills.

Denn um die großen Herausforderungen im Bildungssystem zu lösen, braucht es starke Partnerschaften – die gegenüber der Politik mit einer Stimme sprechen, die gemeinsam Rahmenbedingungen gestalten und damit langfristig eine Veränderung im Bildungssystem bewirken.

Website zur Zukunftsmission Bildung

 

Kontakt

Andreas Land
Andreas Land

Andreas Land

ist Programmmanager im Bereich "Programm und Förderung" beim Stifterverband.

T 0201 8401-256

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