Bei dem Projekt der Rudolf-Ballin-Stiftung werden Podcasts, Hörspiele und Trickfilme sowie Videoprojekte in fünftägigen Workshops produziert – aber eben nicht von Erwachsenen, sondern von Mädchen und Jungen, die die zweite bis vierte Klasse besuchen. "Wir befähigen die Kinder, selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit Medien umgehen zu können", erklärt Gudrun Leopold, Projektleitung von "Haste Töne".
An fünf Hamburger Grundschulen finden die Workshops seit 2016 regelmäßig statt. Sie fördern nicht nur Medienkompetenz und Kreativität, sondern schulen auch weitere Kompetenzen, wie etwa selbstbewusstes Auftreten, Ausdrucks- und Teamfähigkeit. Welche Themen sie konkret bearbeiten, entscheiden die Kinder in einer Kinderkonferenz vorab. Ebenfalls im Programm sind Internet-ABC-Kurse, bei denen die Grundschüler den sicheren Umgang im Netz lernen.
Das Besondere an dem Projekt ist, dass es sich an eine sehr junge Zielgruppe richtet. Vergleichbare Angebote sprechen häufig ältere Kinder an – dabei kommt es in einer von Internet und Fernsehen geprägten Welt darauf an, schon in jungen Jahren die Basis für einen kompetenten und reflektierten Umgang mit digitalen Medien zu legen. Mit ihnen findet schließlich auch ein Großteil des Lernens statt.
Genau dieser Ansatz, frühzeitig Medienkompetenz bei Kindern aufzubauen und durch Selbermachen einen anderen Zugang als den des Konsumierens zu schaffen, hat auch die Jury des Stifterverbandes überzeugt, die Auszeichnung als Bildungsort des Monats Juni 2021 nach Hamburg zu vergeben.