Während des zweijährigen Förderzeitraums 2015/16 haben sich Vertreter der ausgewählten Hochschulen zusammen mit ihren Partnerorganisationen aus der Zivilgesellschaft in einem kollegialen Forum regelmäßig über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Handlungsoptionen ausgetauscht. Dabei wurden auch qualitative und quantitative Faktoren identifiziert, die einen vorbildhaften Transfer zwischen Hochschulen und Zivilgesellschaft kennzeichnen. Die Zusammenarbeit wurde in fünf Themenfeldern betrachtet, zu denen jeweils Leitfragen formuliert wurden. So werden die Erfahrungen und Beobachtungen der Netzwerkteilnehmer strukturiert und für interessierte Hochschulen sowie zivilgesellschaftliche Initiativen greifbar gemacht.
Aus insgesamt 73 Anträgen von Universitäten und Fachhochschulen aus allen Bundesländern wurden sechs Hochschulen ausgewählt:
Die Hochschulen erhielten für die Teilnahme am kollegialen Forum und die weitere Umsetzung ihres zivilgesellschaftlichen Engagements eine Förderung von jeweils 40.000 Euro. Das kollegiale Forum wurde durch die Mitarbeit weiterer Experten auf dem Feld des zivilgesellschaftlichen Dialogs von Hochschulen ergänzt.
Die Bedeutung von Hochschulen im regionalen Kontext ist – insbesondere in ökonomischer Hinsicht – vielfach belegt. In gleicher Weise muss jedoch gefragt werden, inwiefern Hochschulen das Potenzial besitzen, sich im Rahmen einer partizipativen Transferkultur der Gesellschaft und unterschiedlichsten gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Die Zukunft erfordert einen Austausch auf Augenhöhe zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren und dem akademischen Umfeld. Davon soll nicht nur die Gesellschaft profitieren (social impact), sondern Forschung und Lehre sollen dadurch an Profil gewinnen und durch neue Ideen kreativ bereichert werden (academic impact).
Auch die Forschungsförderung auf nationaler und europäischer Ebene beachtet in zunehmendem Maße den Austausch zwischen Zivilgesellschaft und den Hochschulen, insbesondere im Hinblick auf die gesellschaftliche Verantwortung letzterer.
Bisher werden derartige Aktivitäten jedoch häufig nur von einzelnen engagierten Mitgliedern der Hochschulen aufgegriffen. Zugleich existiert eine Vielzahl von unterschiedlichen Ansätzen der Interaktion, die häufig parallel und wenig vernetzt existieren.
Nur wenige Hochschulen verfolgen das Handlungsfeld bislang strategisch und systematisch im Rahmen eines institutionellen Profils. An dieser Stelle hat das Programm "Campus und Gemeinwesen" angesetzt und wollte zum gemeinsamen Verständnis von zivilgesellschaftlichem Transfer beitragen.
Die Zusammenarbeit von Hochschulen und Gesellschaft im Bereich der Forschung hat der Stifterverband zudem von 2017 bis 2021 zusammen mit der Zempelin Stiftung im Rahmen des Forschungspreises Transformative Wissenschaft geförert. Diese zielt auf alle Formen von Wissenschaft, die Impulse auslösen, die den gesellschaftlichen Fortschritt befördern. Der fünfmal vergebene Preis richtete sich an Nachwuchswissenschaftler sowie an zivilgesellschaftliche Organisationen und Wissenschaftseinrichtungen, die aktive Verantwortung bei der Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen übernehmen und an einer nachhaltigen Transformation von Gesellschaft und Umwelt mitwirken. Der Forschungspreis wurde einmal jährlich vom Wuppertal Institut ausgeschrieben und vergeben. Die Zempelin-Stiftung stellt hierfür Fördermittel in Höhe von insgesamt 250.000 Euro zur Verfügung, die für Preisausschreibung, das Auswahlverfahren und die Preisverleihung verwendet wurden.
Programmförderer
Emschergenossenschaft
RAG-Stiftung
Sparkassenstiftung Lüneburg
STEAG AG