Der Stifterverband stärkt den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Er analysiert die Rolle der Wissenschaft im politischen und öffentlichen Raum und entwickelt Vorschläge für einen besseren Austausch zu den Bedarfen der Gesellschaft im Themenfeld Wissenschaftskommunikation.
Der Stifterverband arbeitet als Gesellschafter eng mit "Wissenschaft im Dialog" (WiD) zusammen – mit dem Ziel, das Verständnis für und von Wissenschaft in der Öffentlichkeit zu fördern und die Rolle von Wissenschaft in der Gesellschaft zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Wissenschaft im Dialog ist die im Jahr 1999 vom Stifterverband und den deutschen Wissenschaftsorganisationen ins Leben gerufene Institution für Wissenschaftskommunikation in Deutschland. Als Think-and-Do-Tank erarbeitet WiD praxisrelevantes Wissen, bietet zielgruppenorientierte Fort- und Weiterbildungsangebote an und entwickelt innovative Vernetzungs- und Kommunikationsformate.
Die Freiheit der Wissenschaft, ein Grundpfeiler liberaler Demokratien, erlaubt es Forschenden, unabhängig zu forschen, zu lehren und ihre Ergebnisse zu kommunizieren; nur so sind Innovationen möglich. Doch laut dem Academic Freedom Index ist die globale Wissenschaftsfreiheit in den letzten zehn Jahren zurückgegangen, besonders beim freien akademischen Austausch und der Verbreitung von Wissen. Diese Entwicklung gefährdet Demokratien sowie soziale und technische Fortschritte.
Der Stifterverband versucht gemeinsam mit WiD, Stiftungen und Wissenschaftsorganisationen, in einer großen Initiative ein empirisch fundiertes und differenziertes Bild der Situation über Wissenschafts- und Meinungsfreiheit in der Wissenschaft zu schaffen und untersucht, wie unterschiedliche Zielgruppen dieses Thema wahrnehmen: In repräsentativen Befragungen werden dazu Hochschulleitungen, Forscherinnen und Forscher sowie Bürgerinnen und Bürger befragt. Darüber hinaus werden in zahlreichen Experteninterviews, Veranstaltungen und über die Analyse von Fallstudien entlang der Spannungsfelder Wissenschaft/Öffentlichkeit/Politik die Bedingungen, Grenzen und Risiken für die Freiheit der Kommunikation mit und über Wissen präziser herausgearbeitet. Dabei werden bewusst unterschiedliche Perspektiven integriert, die ein diverses Spektrum an Meinungen und Expertisen abbilden.
Der Dialog wird kommunikativ begleitet, um für die Thematik im Allgemeinen zu sensibilisieren und die Ergebnisse zielgruppengerecht zu vermitteln.
Dazu startet im Juni 2024 eine gemeinsame Veranstaltungsreihe großer deutscher Wissenschaftsorganisationen (DFG, MPG, Helmholtz, Fraunhofer, Akademien der Wissenschaft etc.), die vom Stifterverband finanziert wird: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler treten in das direkte Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern, auf dem Marktplatz und im öffentlichen Raum. Dabei nehmen sie die globalen Herausforderungen und Krisen genauso in den Blick wie die Probleme und Konflikte im persönlichen, lokalen oder regionalen Umfeld sowie das Thema Wissenschafts- und Meinungsfreiheit.
Gemeinsam mit zahlreichen Stiftungen finanziert der Stifterverband den "WPK Innovationsfonds" mit dem Ziel, neue Wege im Wissenschafts- und Datenjournalismus zu beschreiten und dadurch den Journalismus zu verbessern.
Durch finanzielle Unterstützung und Wissenstransfer will die Initiative dazu beitragen, dass journalistische Pionierinnen und Pioniere bestmögliche Bedingungen vorfinden, um ihre Innovationsideen zu verwirklichen. Der Fonds bietet sowohl eine experimentelle Förderlinie (bis zu 10.000 Euro pro Projekt) als auch eine langfristige Förderlinie (bis zu 75.000 Euro pro Projekt). Dafür stehen insgesamt 300.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.
Die aktuelle Bewerbungsphase läuft noch bis zum 22. August 2024.
Website zum WPK Innovationsfonds