DigitalChangeMaker-Challenge

Programm des Stifterverbandes und der Reinhard Frank-Stiftung:
Finanzielle Förderung für studentische Veränderungsprojekte

An vielen Stellen zeigt sich bereits, wie die gezielte Einbindung von Studierenden zu bedarfsgerechten und erfolgversprechenden Lösungsansätzen für bestehende Herausforderungen führt. Nicht nur bei Hackathons (zum Beispiel #SemesterHack) oder in den Corona Task Forces an Hochschulen belegen Studierende eindrucksvoll, wie sie als innovative und engagierte Lösungs(er-)finderinnen und -erfinder sowie Gestalterinnen und Gestalter von Digitalisierung in Studium und Lehre agieren.

Um studentische Beteiligung und das Innovationspotenzial von Studierenden zur (Weiter-)Entwicklung von Hochschulbildung längerfristig und lokal zu stärken, startete im Dezember 2020 – passend zum Ende eines Jahres, in dem an Hochschulen besonders viel Flexibilität, Kreativität und Experimentierfreude gefragt war – die DigitalChangeMaker-Challenge. Die Reinhard Frank-Stiftung vergibt finanzielle Förderungen für DigitalChangeMaker-Lokalgruppen und studentische Teams, die in ihren Veränderungsprojekten den digitalen Wandel an ihren Hochschulen aktiv mitgestalten wollen.

 

Wer konnte sich bewerben?

  • Bewerben konnten sich DigitalChangeMaker-Lokalgruppen, studentische Teams und Initiativen an Hochschulen, die den digitalen Wandel an ihren Hochschulen vorantreiben wollen und finanzielle Unterstützung für die Durchführung konkreter Maßnahmen benötigen.
  • Wichtig ist, dass eine entsprechende Anbindung zu Vertreterinnen und Vertretern des Lehrstuhls, Fachbereichs oder einer anderen institutionellen Ebene – zugunsten der Wirkung der geplanten Aktivitäten in die Hochschule hinein – nachgewiesen werden kann.

 

Was wird gefördert?

Gefördert werden Projekte von DigitalChangeMaker-Lokalgruppen und studentischen Teams, die an ihren Hochschulen den digitalen Wandel aktiv mitgestalten und studentische Beteiligung stärken wollen. Die Förderung in Höhe von 1.000 Euro ist als eine Art Anschubfinanzierung gedacht und kann nur für anfallende Sachkosten verwendet werden. Hier – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – zur Orientierung eine Auflistung von möglichen Verwendungsbereichen:

  • Kosten zur Durchführung von (internen) Veranstaltungen (Raum- und Technik-Mieten sowie Catering)
  • Design-/Druckkosten für Publikationen
  • Kosten für Equipment zur Erstellung von Medienerzeugnissen, zum Beispiel Videos oder Podcasts
  • Kosten für gezielte Weiterbildungsangebote (Konferenzteilnahmen, Schulungen, …)
  • Kosten für Hardware, Software, Lizenzen zum Beispiel zur Umsetzung von explorativen Lehrformaten

 

Wer wird gefördert?

Folgende fünf Projekte wurden im Februar 2021 von der Jury für die finanzielle Förderung ausgewählt:
 

Innovative Lehrmethoden im Entwurfsmuster – Podcast für eine hybride Hochschule (Video-Podcast & Didactical Design Pattern)
Bauhaus-Universität Weimar
Team: Samuel Flentje, Samuel Döring, Lea Höpfner, Ludwig Lorenz & Hendrik Kopplow

Das Projekt verbindet zwei Medien miteinander. Zunächst einmal wird ein Video-Podcast auf Deutsch und Englisch produziert, der sich gleichermaßen an Lehrende wie an Studierende richtet. Gerade die Erstsemester-Studierenden können somit unkompliziert und niedrigschwellig die grundlegenden Funktionen der an der Universität aktuell wichtigsten Tools Big Blue Button und Moodle kennenlernen. Aber auch etwas komplexere Features werden präsentiert. Darüber hinaus soll der Podcast auch ein Angebot für Dozierende sein, Anregungen für digitale, barrierearme und abwechslungsreiche Lehrformate zu erhalten. Diese innovativen Konzepte, Methoden und Werkzeuge aus dem Video-Podcast werden mit dem zweiten Medium verknüpft, einem sogenannten Didactical Design Pattern, das Ideen übersichtlich archivieren, systematisieren und strukturieren soll. Das Entwurfsmuster kann von allen Interessentinnen und Interessenten fortlaufend erweitert und ergänzt werden. 
 

Lernreise – Schule kann auch anders gehen!
Ruhr-Universität Bochum
Team: Hanna Wilming, Janes Wiemer, Archun Rajaratnam, Karina Maucksch, Lisa Fullert, Melanie Gaida, Michael Guttner, Nadine Ponto, Simon Bohn & Till Peters (Netzwerk Lernreise Bochum)

Mit der Veranstaltung "Lernreise – Schule kann auch anders gehen!" wurde an der Ruhr-Universi­tät Bochum ein Projekt von Studierenden für Studierende etabliert, mit dem Ziel, zukünftige Lehrerinnen und Lehrer auf gelun­gene pädagogische Ansätze aufmerksam zu machen und dadurch Teile dieser Ansätze zukunfts­perspektivisch an Regelschulen einzubringen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht eine zwölftägige Reise durch Deutschland zu insgesamt sechs Schulen, die für ihre herausragen­den Schulkonzepte durch Preise wie zum Beispiel den Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurden. Nicht nur aufgrund der Herausforderungen der Corona-Pandemie, sondern auch im Allgemeinen ist es dem Projektteam ein Anliegen, Lernformate mit digitalen Tools und Medien zu unterstützen, um auch in Zukunft den digitalen Wandel in Schulen angemessen begleiten zu können. Die DigitalChangeMaker-Challenge verschafft die Möglichkeit, das Team mit Software und Hardware auszustatten, so dass die Umsetzung der auf digitales und zeitgemäßes Lernen ausgerichteten Konzepte gelingen kann. Das ermöglicht, Schule auch im digitalen Rahmen anders zu denken.
 

universal Podcast
Universität Bremen & STRG-Shift-Studium 
Team: Rebecca Grünhagen, Christian Mundt & Hannah Schmidt

Gerade im Hochschulkontext können Studierende durch Einblicke in andere Studiengänge und ihre digitalen Lern- und Lehrmethoden sowie spannende virtuelle Projekte voneinander profitieren. Das Projekt möchte darum zur Teilhabe und zum Austausch der Studierenden beitragen, damit das Studium auch in außergewöhnlichen Zeiten positiv gestaltet werden kann. In dem Podcast sollen die Herausforderungen der digitalen Lehre und ihre Werkzeuge, Tools und Methoden vorgestellt und mit Gästen sowie Expertinnen und Experten diskutiert werden. So sollen interessante Projekte und Veranstaltungen der Uni verbreitet werden, aber auch Einblicke in ganz persönliche Lehr- und Lernmethoden, Home-Studying-Konzepte oder digitale Gruppenarbeiten ermöglicht werden. Der Podcast soll kollaborativ produziert werden und ist im Sinne einer offenen Redaktion für alle gedacht, die Lust haben, sich zu beteiligen. Das Team erhofft sich, dadurch zur Vernetzung beizutragen, für diese zu begeistern und den digitalen Wandel voranzutreiben. Spannende Geschichten aus der Uni Bremen gibt es viele – vom KI-Roboter bis zur Online-Prüfung. Sie müssen nur noch erzählt werden!
 

Digital Turn TU You
TU Kaiserslautern
Team: Anna-Lena Hebel, Lasse Cezanne, Mathis Petri & Aaron Hackenberg (AStA der TU Kaiserslautern)

Die Projektgruppe setzt sich mit dem studentischen Thesenpapier zur Digitalisierung in der Hochschulbildung der DigitalChangeMaker (DCM) des Hochschulforums Digitalisierung mit Blick auf eine Konkretisierung und Anwendung für den Bereich "Studium und Lehre" der TU Kaiserslautern auseinander. Im Rahmen eines fachbereichsübergreifenden Workshops sollen anhand der DCM-"Vorarbeit" die Thesen ausgestaltet und Möglichkeiten zur Umsetzung erarbeitet werden. Die Diskussionen und Ergebnisse werden mit Graphic Recordings dokumentiert. Durch diese Visualisierung studentischer Debatten und Ideen soll ein erweiterter Studierendenkreis auf kreative Art erreicht und zur Partizipation am Diskurs zur Weiterentwicklung ihres Studiums motiviert werden. Zudem sollen die erarbeiteten Standpunkte und Ideen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, unter anderem im Rahmen eines weiteren Workshops, präsentiert und verständlich gemacht werden.
 

Digitalen Wandel gemeinsam denken
Leibniz Universität Hannover
Team: Luisa Stellhorn & Sophia Trayser

MELT (Medienkompetenz entwickeln, lernen, teilen) hat sich zum Ziel gesetzt, Studierende in der Nutzung von digitalen Medien im Studium an der Leibniz Universität Hannover zu unterstützen und in den Austausch zu bringen. Dies geschieht vornehmlich innerhalb einer Online-Community durch diverse digitale Formate. Durch das Angebot sollen Medienkompetenzen entwickelt, gefördert und geteilt werden, so dass Studierende mithilfe partizipativer Formate voneinander lernen. Die geplanten Maßnahmen stellen dabei insbesondere die Aktivierung von Studierenden und das Fördern von Selbstwirksamkeit und Kooperation innerhalb praktischer Gestaltungsformate in den Mittelpunkt. In aufeinander aufbauenden Workshops werden die Studierenden zunächst Input erhalten und dann in den Austausch miteinander kommen, um voneinander zu lernen und, wenn möglich, auch eigene Vorhaben zu initiieren. So werden Studierende noch stärker einbezogen, zusammengebracht und ihre Selbstwirksamkeit gestärkt. Im Rahmen des zweiten Teils werden Ideen entwickelt, wie die Sichtbarkeit der Studierendenperspektive im Hinblick auf den Digitalen Wandel erhöht werden kann, welche die eigenen Sichtweisen der beteiligten Studierenden implementiert. Hiervon ausgehend können konkrete Gestaltungsmöglichkeiten und Visionen erarbeitet werden.

 

Kontakt

Yasmin Djabarian (Foto: Damian Gorczany)

Dr. Yasmin Djabarian

ist Programmmanagerin im Stifterverband.

T 030 322982-309

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