Sechs Future Scouts wurden für die zweite Kohorte 2025/2026 ausgewählt. Sie arbeiten im Fellowship-Programm zu den drei Themenschwerpunkten – Innovationsstrukturen an zukunftsfähigen Hochschulen, flexible Bildungswege für eine dynamische Welt und internationale Szenarien und strategische Impulse für Hochschulen im Wandel.
Lilith Diringer ist Promovendin am Institut für Management und Technologie an der Leuphana Universität Lüneburg und forscht zu Hochrisikoentscheidungen in Organisationsstrukturen. Parallel dazu engagiert sie sich als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft – etwa als Nachhaltigkeitscoach und Moderatorin im netzwerk n sowie Gründerin des Impact Start-ups ChargeHorizons. Ihr Fokus liegt auf der Frage, wie Organisationen in unsicheren und krisenhaften Kontexten resiliente Strukturen aufbauen und Entscheidungen treffen können, die nicht nur zu einem guten Ergebnis, sondern auch zu einer hohen Zufriedenheit im Team führen. Diese Expertise bringt sie als Future Scout in das Programm ein, wo sie sich dem thematischen Schwerpunkt "Räume für Wandel" widmet. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für das Hochschulsystem abzuleiten, die Diversität, Social Cohesion und psychologische Sicherheit als Grundpfeiler für Innovationsfähigkeit stärken. Spezifisch mit ihrem Forschungsfokus in der Kreativ- und Kulturbranche zeigen sich viele Parallelen und Ansätze, in denen Forschungsergebnisse entsprechende Hochschulstrukturen inspirieren können. Besonders interessiert sie sich für Schnittstellen zur Wirksamkeit: Wie können Hochschulen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und Communities in Entscheidungsprozesse einbinden, ohne deren Bedürfnisse zu vernachlässigen?
Felix Jahn ist Architekturstudent im Master an der TU München mit einem Schwerpunkt auf interdisziplinärem Design Research. Im Rahmen seiner bisherigen Forschungsarbeit an der TH Köln befasste er sich maßgeblich mit der ko-kreativen Entwicklung von zukunftsfähigen, hybriden Lehr-Lernorten im Rahmen des Projektes REDiEE und des LernRaumPlaners. Als DigitalChangeMaker des Hochschulforums Digitalisierung setzte er sich im Jahr 2024 für studentische Perspektiven auf Digitalisierung, Kompetenzorientierung sowie Mental Health ein und wird im kommenden Jahr das Programm als Mentor betreuen. Sein Ziel ist es, Implikationen möglicher Zukünfte auf das System Hochschule im Hier und Jetzt zu untersuchen.
Judit Klein-Wiele ist Zentrumskoordinatorin im Zentrum für Interdisziplinäre Lehre und Forschung (INDIS) und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. In ihrem kooperativen Promotionsvorhaben mit der Bergischen Universität Wuppertal gestaltet und untersucht sie ein Fortbildungsangebot zu immersiven Medien in der Hochschullehre technischer Studiengänge. Aus diesen Untersuchungen entstand ihr Future Scouts-Projekt "Lehre im Wandel begleiten – Reflexionsformate für die Professionalisierung von Hochschullehrenden", das darauf abzielt, Lehrende mithilfe strukturierter und didaktisch fundierter Reflexionsformate bei der Weiterentwicklung ihrer Rolle und Lehrpraxis zu unterstützen.
Ludwig Lorenz studiert im Master Computer Science for Digital Media an der Bauhaus Universität Weimar. Als Teil des European Digital Education Hubs der Europäischen Kommision und des Common Grounds Forums engagiert er sich für mehr Selbstbestimmung und Teilhabe in der Digitalpolitik. Aus seiner eigenen Erfahrung in der Studierendenvertretung heraus entwickelt er digitale Werkzeuge, die Transparenz stärken, darunter BisonWatch, ein alternatives Kursverzeichnis für eine bessere Sichtbarkeit interdisziplinärer Lehre. Als Future Scout entwickelt er auf dieser Basis einen Curricula Companion, der Studierenden die Planung personalisierter Lernpfade über die eigene Hochschule hinaus ermöglichen soll.
Celine Maerz ist Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam. In ihrer Dissertation untersucht sie, inwiefern Genderkonstruktionen von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften im Rahmen der Entrepreneurship Education (re-)produziert, wahrgenommen und gedeutet werden. Im Rahmen des Future-Scouts-Fellowships arbeitet sie an der Fragestellung, welche Räume und Strukturen Hochschulen schaffen müssen, um Future Skills (exemplarisch: unternehmerische Kompetenzen) wirksam in der Lehrkräftebildung verankern zu können. Dazu plant sie, nationale und internationale Good-Practice-Beispiele zu identifizieren, sichtbar zu machen und Skalierungsmöglichkeiten für die deutsche Hochschullandschaft aufzuzeigen. Darüber hinaus möchte sie in ihrem Fachbereich eine für und mit Studierenden organisierte Auslands-Studienreise durchführen und ausarbeiten, unter welchen Bedingungen dieses Format an Hochschulen verstetigt werden kann.
Panourgias Papaioannou ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Hochschuldidaktik und Hochschulforschung der TU Dortmund. Er promoviert zu die Auswirkungen digitaler Technologien auf Leistungsbewertungssysteme im Hochschulbereich. Vor seiner Promotion sammelte er berufliche Erfahrungen im Europäischen Parlament und absolvierte den internationalen Masterstudiengang "Research and Innovation in Higher Education" (MARIHE), für den er mit dem Masterlab Award ausgezeichnet wurde. Im Rahmen des Future-Scouts-Programms untersucht er, inwieweit aktuelle Bewertungsmechanismen von Hochschulen mit den strategischen Erwartungen internationaler Akteure übereinstimmen. Ziel ist es, einen Beitrag zur Entwicklung zukunftstauglicher Leistungsindikatoren zu leisten und den hochschulübergreifenden Diskurs über die Zukunft der Hochschulsteuerung zu stärken.