Mit dem Higher Education Explorer (HEX) baut der Stifterverband eine neue Datenbank auf. In ihr werden erstmals Inhalte der Vorlesungsverzeichnisse von Hochschulen in Deutschland gesammelt.
Vorlesungsverzeichnisse sind ein Spiegel der Lehre an Hochschulen: Inhalte der Lehrveranstaltungen, Formate, Sprachen und vieles mehr werden dort Semester für Semester festgehalten. Bislang wurde dieser Datenfundus jedoch nicht systematisch erfasst - nun soll er für die Hochschulforschung und Hochschulentwicklung nutzbar gemacht werden.
Der Higher Education Explorer ist im September 2024 in einer Beta-Version an den Start gegangen. Die kontinuierlich wachsende Datenbank enthält bereits jetzt mehr als zwei Millionen Daten zu Lehrveranstaltungen sowie relevante Begleitdaten der Hochschulstatistik. Die Daten stammen von 22 deutschen Universitäten, darunter 15 der größten Universitäten. Damit bildet der HEX das Studienangebot für rund 23 Prozent der Studierenden ab.
Der HEX bietet vielfältige Möglichkeiten für inhaltlichen Analysen beispielsweise zur Entwicklung der Start-up-Mentalität in der Lehre, zum Anteil technologischer Future Skills in Lehrveranstaltungen oder zu unterschiedlichen Lehrprofilen in der Informatik. Die Methoden dafür reichen von Stichwortzählungen bis zum Einsatz maschinellen Lernens.
Was ist HEX?
Die Abkürzung HEX steht für Higher Education Explorer. HEX ist eine Datenbank, in der die Daten aus Vorlesungsverzeichnissen von Hochschulen vereinheitlicht und zusammengefasst werden. Anhand dieses Datenpools lassen sich vielfältige Recherchen und Analysen durchführen und Entwicklungen rund um die Hochschullehre entdecken und aufzeigen. HEX wurde bisher als Beta-Version veröffentlicht. HEX ist ein Projekt des Stifterverbandes und wird unterstützt von der Heinz Nixdorf Stiftung.
Welches Problem löst HEX?
Der Higher Education Explorer schafft Transparenz über die Inhalte und Struktur der deutsche Hochschullehre sowie relevante Trends und Veränderungen, indem er große Datenmengen bis auf die Ebene des einzelnen Hochschulkurses durchsucht und auswertet. Bisher war dies nur auf Studiengangsebene möglich. HEX ersetzt aufwändige Auszählungen einzelner Vorlesungsverzeichnisse.
Ist HEX ein Unikat oder gibt es vergleichbare Datenbasen und Werkzeuge?
Für die Analyse von Veranstaltungen gibt es unseres Wissens kein vergleichbares Projekt. Zur Vereinfachung von Modulanrechnungen existiert das Projekt PIM und für Literaturverwendung Open Syllabus aus den USA.
Für wen ist HEX wichtig?
HEX ist wichtig für die Beteiligten der Hochschulleitung, Hochschulentwicklung, und Hochschulforschung und die an diesen Themen interessierte Fachöffentlichkeit. Die Universitäten in der Datenbank erhalten individuelle Auswertungen, um schnell einen umfassenden Blick auf ihr Lehrangebot zu bekommen und datenbasierte Entscheidungen für Lehre und Studium treffen zu können. Mit dem HEX haben sie die Möglichkeit, die eigene Strategie zu prüfen, Standortvorteile zu erkennen und hervorzuheben oder frühzeitig Entwicklungen in der Lehre anzustoßen. Gleichzeitig werden Analysen über die allgemeine Entwicklung des Lehrangebots in Deutschland erstellt und für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.
Auf welche Daten und welche Datenmengen greift HEX aktuell zu?
Auf welche kann er perspektivisch zugreifen? HEX ist eine kontinuierlich wachsende Datenbank, die momentan mehr als zwei Millionen Daten zu Lehrveranstaltungen sowie relevante Begleitdaten der Hochschulstatistik enthält. Die Daten stammen von 22 deutschen Universitäten, darunter 15 der größten Universitäten. Damit bildet der HEX das Studienangebot für rund 23 Prozent der Studierenden ab. Ob sich das Konzept auch auf HAWs/Fachhochschulen, private Hochschulen und/oder internationale Hochschulen übertragen lässt, wird in einer späteren Phase geprüft.
Welche Themen bzw. Fragen kann HEX untersuchen und in welcher Form präsentiert er die Ergebnisse?
HEX bietet eine Vielzahl von Analysemöglichkeiten, in denen die Grunddaten und Kennzahlen zu Kursen, Lehrformaten, Lehrsprachen, Studierende pro Kurs, wissenschaftliches Personal pro Kurs und Professorin bzw. Professor bis auf die Ebene der Studienbereiche miteinander verknüpft werden können. Darüber hinaus entstehen im HEX-Forschungsprojekt inhaltliche Analysen zu Trends in Lehrthemen, Lehrprofile der Hochschule oder Future Skills. Die methodische Vielfalt reicht dabei von Stichwortauszählungen bis zum maschinellen Lernen.
Wie lange würde eine HEX-Analyse dauern?
Einfache Veranstaltungsrecherchen lassen sich schnell umsetzen. Umfassende wissenschaftliche Analysen, bei denen auch andere Daten und Literatur einbezogen, die Limitationen so weit wie möglich eingrenzt und die Ergebnisse eingeordnet werden, sind aufwändiger – die genaue Dauer ist dabei individuell abzuschätzen.
Wer kann auf HEX zugreifen?
Der Stifterverband hat bereits mit Partnerstiftungen erste Analysen erarbeitet und wird sukzessive weitere Studienergebnisse veröffentlichen. Wir möchten gerne mit weiteren Partnern aus der Hochschul- und Wissenschaftsforschung zusammenarbeiten. Kommen Sie mit Studienideen gerne auf uns zu!
An wen kann ich mich wenden?
Schreiben Sie uns eine Mail an hex@stifterverband.de und wir gehen ins Gespräch.
Lassen Sie uns gemeinsam wichtige Entwicklungen in der Lehre frühzeitig aufspüren und die Hochschullehre optimieren: Als Expertin oder Experte aus einem bestimmten Studienbereich innerhalb der Hochschullandschaft laden wir Sie dazu ein, gemeinsam mit uns Themen, Trends und strukturelle Voraussetzungen der Lehre zu analysieren. Besonders interessieren uns Ihre Fragestellungen an den HEX und Ihr Blick auf HEX-Analyseergebnisse aus Ihrem Fachbereich. Bitte treten Sie dafür unter Angabe Ihrer Expertise und Interessen über hex@stifterverband.de mit uns in Kontakt.