Ob Elektromobilität oder autonomes Fahren, Abwrackprämie oder Dieselskandal – der schlanke Professor mit dem Schnauzer ist eine prominente Stimme im Autoland Deutschland. Ganz anders der Arbeitsplatz des Forschers: Ein kleines Büro im dritten Stock auf dem unscheinbaren Campus der Uni Duisburg-Essen. Besuchern bietet Ferdinand Dudenhöffer den Fahrstuhl an, er selbst geht lieber zu Fuß.
Vor seinem Schreibtisch steht eine aus Müll gepresste lebensgroße Skulptur seines Freundes HA Schult. Der Aktionskünstler, der sich in seinen Werken immer wieder mit dem „Fetisch Auto“ auseinandersetzt, hatte 2007 einen internationalen Preis für nachhaltige Innovationen in der Mobilität initiiert und Dudenhöffer als Mitstreiter gewonnen. Der sogenannte ÖkoGlobe avancierte damals schnell zum renommierten Umweltpreis, den die Größen der Politik gern unterstützten. Dazu gründeten die beiden auch ein Forschungsinstitut, bevor sich 2012 die Hauptsponsoren zurückzogen. Geblieben ist die Skulptur, auf die Dudenhöffer stolz ist. „Mich interessieren Dinge, die versuchen, gesellschaftliche Probleme anzusprechen, und versuchen, Lösungen zu finden.“
Der Professor hört gern klassische Musik – Beethoven, Bach, Mozart. Sein Weg in die deutsche Hochschullandschaft folgte nicht immer klassischen Pfaden. Nach Studium und Promotion in Mannheim ging er nach Rüsselsheim zu Opel, erst als Analyst, später als Marketingleiter. Es folgten Stationen bei Porsche, Citroën und Peugeot. „Ich bin Ökonom. Mich interessiert, wie man Werte schaffen kann. Das habe ich in der Industrie gelernt.“ Gereicht hat ihm das am Ende nicht. Dudenhöffer will verstehen und verstanden werden. Er freut sich, wenn es andere interessiert, was er zu sagen hat. Das hat ihn nicht zuletzt dazu gebracht, als Forscher und Lehrer an die Hochschule zu gehen. 1996 zunächst an die Westfälische Hochschule in Gelsenkirchen, wo er bis 2008 angehende Wirtschaftsingenieure ausbildete. Mit der Gründung des CAR Centers for Automotive Research – hier forschen Ökonomen gemeinsam mit Ingenieuren –, aber auch dem ersten CAR Symposium machte Dudenhöffer schnell auf sich aufmerksam. 2008 folgte der Ruf nach Duisburg.