Als Enno Park zum ersten Mal mit seinen Implantaten hörte, klang die Welt verschleiert. Worte und Töne waren in einem sphärischen, akustischen Nebel gefangen. Ein Sound, der ihn an Transtechno erinnerte, nur ohne Beat. Erst nach und nach schälten sich einzelne Stimmen und Geräusche heraus. Irgendwann klangen sie wieder so, wie er sie aus der Zeit kannte, als er noch ein Kind war und normal hören konnte.
Mittlerweile lässt der Informatiker und Journalist Enno Park die Welt in vielen Situationen so klingen, wie es ihm gefällt. Die Programme seiner Implantate verleihen ihm eine Art Supergehör. Wenn Baulärm von draußen in einen Vortragsraum dringt, filtert Park ihn einfach weg. Dann ist er oft der einzige im Raum, der jedes vorgetragene Wort ohne Probleme versteht. Macht das Lust auf mehr Technik im Körper? Verlieren Menschen mit getunter Sinneserweiterung das Gespür für Natürlichkeit? Mitnichten!