Ernst Fritz-Schubert hatte als Schulleiter in Heidelberg über Jahrzehnte hinweg vor allem mit den „schwierigen Fällen“ zu tun. In sein Büro kamen Schüler, die den Unterricht störten, schwänzten, Lernen öde und sinnlos fanden. Er verstand die vermeintlichen Störenfriede nur allzu gut, da er selbst spät die eigene Berufung gefunden hatte. Als Teenager war Fritz-Schubert die Schule einerlei gewesen, die von der Mutter ausgesuchte Lehre gar zuwider.
Nur der Radrennsport weckte damals seine Freude, seine Leidenschaft, seinen Biss und seine Zielstrebigkeit. Auf dem Rad war er glücklich, da liebte er, was er tat. Mit 20 Jahren ging ihm dann ein Licht auf: Wieso sollte er die im Sport offensichtlich vorhandenen Qualitäten und Stärken, seinen Spaß, auf ein Ziel zuzusteuern, nicht auch auf den Beruf übertragen können? Ernst Fritz-Schubert probierte es aus. Fortan lief tatsächlich vieles runder. Lernen fühlte sich plötzlich gut an: Studium, Referendariat, Lehramt, Oberstudiendirektor, Schulleitung – eins fügte sich ins andere, in kurzer Zeit. Und viel schöner noch: Diese mit Herz und Seele angestrebten und erreichten Etappenziele machten ihn zufrieden und glücklich.