Es gibt wohl in Essen und wahrscheinlich auch im ganzen Ruhrgebiet kaum einen umtriebigeren Bildungsaktivisten als Turgay Tahtabaş. Sein tägliches Pensum ist enorm: als unermüdlicher Netzwerker, Motivator und Kümmerer ist er unterwegs zwischen früher vom Bergbau geprägten Essener Stadtteilen wie Karnap, Kray oder Katernberg. Heute leben hier viele Zugewanderte, die Hilfe von einem wie ihm brauchen. Einem, der nie aufgesteckt hat, der sich als türkisch-stämmiger Migrant selbst seinen Weg in die Mitte der deutschen Gesellschaft gebahnt hat, mit Freundlichkeit, Beharrlichkeit und Offenheit.
Turgay Tahtabaş ist so etwas wie eine Symbolfigur für gelungene Integration geworden. Er lebt das, wofür das Ruhrgebiet schon immer stand: Für das sicher nicht spannungsfreie, aber immer friedliche Miteinander von Menschen aus aller Herren Länder, für Großzügigkeit und Achtsamkeit im täglichen Miteinander, so rau das auch manchmal sein mag.