Mathematik und Kunst haben einiges gemeinsam. Beide Disziplinen erfordern Kreativität. Beide stützen sich auf einen Kanon traditioneller Werkzeuge, sind aber am spannendsten, wenn sie uns auf elegante Weise auf neues Terrain führen.
Mit Mathematik habe ich mich schon in der Schule gern beschäftigt. Das Studium hat mir viele Freiheiten gelassen und mein strukturiertes Denken geschult. Dabei habe ich Mathematik schon immer plastisch als Farben, Flächen und sehr bunt wahrgenommen. Der Anstoß, das zu malen, folgte erst einige Jahre nach dem Studium. Damals kam ich mehrfach an einem Atelier vorbei, das mich inspiriert hat.
Mein erstes Bild war eine geordnete Menge aus der Verbandstheorie, es folgten Bilder zur abzählbaren und überabzählbaren Unendlichkeit und zu verschiedenen Theoremen.
Nach dem Studium habe ich als Dozentin an der University of Massachusetts und bei einem Meinungsforschungsinstitut in Uruguay als Statistikerin gearbeitet. Danach war meine erste Position im Lufthansa-Konzern ebenfalls mathematisch geprägt, es ging um die Optimierung der Flugpläne und die Simulation von Reservierungssystemen. Nach meinem Executive-MBA-Studium habe ich dann meinen Beruf gewechselt: Ich bin seit zwanzig Jahren Managerin. Das analytische und logische Denken einer Mathematikerin ist mir dabei stets eine große Hilfe – aber auch kreative Ansätze sind oft richtungsweisend. Die schnelle Erfassung von quantitativen Zusammenhängen ist in allen Managementpositionen für mich genauso nützlich wie die Fähigkeit, Sachverhalte in Zukunftsszenarien zu projizieren, um sie für die Strategieentwicklung einzusetzen. Beides kann ich in meiner aktuellen Position als Vorsitzende der Geschäftsführung der Amadeus Germany GmbH, einem Anbieter von Softwarelösungen für die Reisebranche, regelmäßig einsetzen.