Der Präsident hat seine Handynummer zur Sicherheit an die Tür geschrieben. Die Klingel funktioniert noch nicht, überall im Haus sind Handwerker unterwegs, und so läuft er selbst herbei, um Besucher einzulassen. „Hallo“, ruft er zur Begrüßung und streift seinen Pferdeschwanz zurück, „komm einfach rein!“
Wer Manuel Dolderer hinterherläuft durch seine Hochschule, der verliert mit jedem Schritt eines der Vorurteile darüber, wie die akademische Welt funktionieren muss. Der Blick öffnet sich in einen riesigen Raum, an der Decke hängen die silbern glänzenden Rohre der Klimaanlage und Dutzende Stromkabel, die sich farbig vom Sichtbeton abheben. Dolderer steigt über die Kisten, die gerade ein Paketdienst angeliefert hat, und zeigt auf die gläsernen Räume, die sich rechts an der Fensterfront aneinanderreihen: Auf Knopfdruck schieben sich die Türen auf, dahinter jeweils ein Konferenztisch und ein riesiger Bildschirm für Präsentationen. Auf der anderen Seite stehen wild durcheinandergewürfelt Designersessel, an die ein Arbeitstisch angebaut ist, der gerade groß genug für einen Laptop ist. „Mit dem, was wir hier machen“, sagt Dolderer, „haben wir einen Nerv getroffen.“
Natürlich steht sie in Berlin, die jüngste deutsche Hochschule, ein paar Schritte nur entfernt vom hippen Görlitzer Ufer in Kreuzberg, wo jedes zweite Haus ein exotisches Restaurant, einen angesagten Club oder zumindest eine Vollkornbäckerei beherbergt.