Seit einigen Jahren wird über die Vermittlung von Forschungserkenntnissen durch wissenschaftliche Einrichtungen diskutiert, zusammengefasst unter dem Begriff „Wissenschafts-PR“. Es geht um kritische Fragen: Fördert der institutionelle Wettbewerb um Reputation und Forschungsmittel Übertreibungen und unangemessene Zuspitzung von Forschungsergebnissen durch Pressestellen? Führt das Streben nach öffentlicher Sichtbarkeit von Forschern und Institutionen zur Vernachlässigung wissenschaftlicher Qualitätskriterien? In vielen Foren und Tagungen haben Wissenschaftler, Akademien, Förderorganisationen, Verbände und professionelle Kommunikatoren solche Fragen erörtert. Es wurden gemeinsam Leitlinien für gute Wissenschafts-PR entwickelt, die Eingang fanden in den Debatten über das professionelle Selbstverständnis von Wissenschaftsorganisationen und einzelnen Einrichtungen. Pressestellen in der Wissenschaft sind sich inzwischen der Gebote von Transparenz, Genauigkeit und Verantwortung bewusst.
Und wie halten es wichtige Dialogpartner institutioneller Kommunikatoren, nämlich Journalisten und Redaktionen? Respektieren sie die Notwendigkeit der Differenzierung, kennen sie wissenschaftliche Arbeitsweisen, gilt das Gebot der Fairness? Empirisch ist die Interaktion zwischen institutionellen PR-Stellen und Medien kaum erforscht. Vorerst können Erfahrungen Einzelner nur erste Anhaltspunkte für die Analyse von Routinen und Reibungen liefern. Hier ein knapper Versuch, nach 18 Jahren institutioneller Kommunikationsarbeit in geistes- und sozialwissenschaftlich ausgerichteten Institutionen.