Wissenschaftler, die sich mit Fußball beschäftigen, kommen keineswegs nur aus dem Bereich der Sportwissenschaften. Zum einen sind dies Naturwissenschaftler wie etwa John Wesson, der schon 2005 ein Buch über die „Physik fliegender Bälle und der Statistik des Spielausgangs“ veröffentlicht hat, oder Metin Tolan mit seinem Buch über die „Physik des Fußballspiels“.
Ökonomie des Fußballs

Auch Ökonomen befassen sich wissenschaftlich mit diversen Aspekten des Fußballs. Natürlich sind dies zum einen Spieltheoretiker wie etwa Ignacio Palacios-Huerta, der gerade sein Buch „Beautiful Game Theory: How Soccer Can Help Economics“ publiziert hat. Zum anderen sind dies aber auch Wettbewerbsökonomen, die sich etwa mit folgenden Fragen befassen:
- Hat die Einführung der sogenannten 3-Punkte-Regel die Spielweise verändert? Die Antwort: Es ist nicht klar, die Befunde sind gemischt.
- Gibt es eine Diskriminierung farbiger Fußballspieler durch die Clubs? Antwort: Es scheint so, zumindest gibt es dafür Evidenz, basierend auf englischen Daten für den Zeitraum von 1978 bis 1993.
- Was bestimmt eigentlich die Zuschauernachfrage nach Tickets und vor dem Fernseher? Antwort: Alles mögliche!
- Wie wichtig ist den Zuschauern, dass eine Liga wettbewerblich möglichst ausgeglichen ist? Antwort: Das ist umstritten.
- Ist es sinnvoll, einen Finanzausgleich in Fußball-Ligen zu schaffen und wie umfassend sollte dieser dann sein?
- Wie sollten Fernseh- und andere Übertragungsrechte an Fußballspielen vergeben werden?
- Wie beeinflussen große Ereignisse wie etwa die Welt- oder Europameisterschaft das Wirtschaftswachstum des Gastgeberlandes und auch des neuen Welt- beziehungsweise Europameisters?
( Eine Linkliste mit wissenschaftlichen Arbeiten zu diesen Themen finden Sie hier.)
Apropos dunkel: Überraschend wenig haben sich Ökonomen bisher mit den dunklen Machenschaften wie Korruption bei FIFA und UEFA beschäftigt. Der mangelnde Wettbewerb und die Monopolstellung von FIFA und UEFA führen hier zu bekannten ökonomischen Phänomenen: Lobbyismus, Verteilungskämpfe und einem Mangel an Innovationen. Da das Monopol jedoch fest zementiert ist, dürfte sich daran – zum Leidwesen vieler Beobachter – auch nichts ändern. Denn Fußball selbst lebt zwar vom Wettbewerb, die Veranstalter wie FIFA, UEFA und auch DFL haben jedoch Monopole (siehe auch http://www.insm-oekonomenblog.de/12566-fifa-skandal-warum-alles-so-bleibt-wie-es-ist/).
