Oh, war das jedes Mal eine Nervenprobe, wenn wir damals unter Windows uralt ein neues Spiel oder ein neues Device installierten! Der Ton kam erst nicht, die Treiber benahmen sich seltsam, der Speicher musste kunstvoll konfiguriert werden. Es war spannend – würde es überhaupt je laufen? Man konnte sich ja nicht einfach Rat im Netz holen, das gab es noch nicht. Jeder kämpfte allein. Dann kam Plug-and-play: Damit meinte man, dass sich alles von Zauberhand selbst tat! Das funktionierte dann sogar mit den Jahren, die user-zäh verstrichen.
Heute entwickeln sich viele Berufe des Menschen in genau dieser Weise. Früher musste man jeden Neuen erst lange einarbeiten und ihm so vieles erklären. Er benötigte viel Zeit, um zu verstehen, wie das Unternehmen tickt, erst langsam – nach Monaten – entfaltete sich seine Arbeitskraft. Die Installation eines neuen Mitarbeiters dauerte eben lange, seine Treiber mussten vielfältig angepasst werden.
Ein neuer Taxifahrer musste ja erst die Straßen der Großstadt kennen, ein Postbote die speziellen Adressen der Hinterhäuser und der versteckt Lebenden. Heute ist das anders: Plug & Worx. Der Taxifahrer bringt sein Navi mit, es kennt die neue Stadt wie die alte davor. Der Postbote wird von seinem allwissenden Gerät gesteuert – wie das Bahnpersonal auch. Viele Berufe werden zur Flachbildschirmrückseitenberatung – Bank-„Berater“ und Autoverkäufer scheinen nur noch für uns zu surfen und uns die Auskünfte ihrer Software grundlos begeistert und absolut zuversichtlich vorzulesen. Soll der Verkäufer nun Volvo statt Ford verkaufen? Er bekommt eine andere Software. Wechselt der Berater von HP zu Dell? Er bekommt einen anderen VPN-Anschluss, es kann ja sogar sein, dass beide Firmen den von AT&T benutzen, dann reicht fast eine neue Einwahl-ID.