Ländercheck: Privater Hochschulsektor

Der Ländercheck des Stifterverbandes untersucht Größe und Dynamik des privaten Hochschulsektors in Deutschland. Berlin, Hamburg, Bremen und Hessen liegen im Vergleich vorne.

Ländercheck: Privater Hochschulsektor

Der private Hochschulsektor hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt – er ist größer und vielfältiger geworden. Private Hochschulen gelten als Innovatoren im deutschen Hochschulsystem und bilden heute ein kleines, aber dynamisches Segment im Hochschul- und Wissenschaftssektor.

Während sich die öffentliche Debatte vor allem auf wenige private Hochschulen mit stark selektiven Managementprogrammen konzentriert, ist die Landschaft in ihrer Gesamtheit deutlich vielfältiger als weithin bekannt. Doch gibt es im privaten Hochschulsektor auch Unterschiede in den einzelnen Bundesländern? Der Ländercheck des Stifterverbandes gibt Antwort.

Die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sowie Hessen haben im Bundesländervergleich den größten privaten Hochschulsektor. Einen besonders kleinen privaten Hochschulsektor haben dagegen Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Sie haben jeweils nur eine private Hochschule. Sachsen hat es als einziges ostdeutsches Flächenland geschafft, einen größeren privaten Hochschulbereich zu etablieren. Bei den westdeutschen Ländern ist der private Hochschulsektor in Rheinland-Pfalz und Bayern unterdurchschnittlich ausgeprägt. Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, in dem der private Hochschulsektor in den vergangenen Jahren an Größe einbüßte. 

Flexible Studienformen sind bundesweit wesentliches Profilmerkmal des privaten Hochschulsektors. Internationalität und Forschung sind Profilmerkmale weniger privater Hochschulen. Besonders international sind sie in Bremen und im Saarland. Forschungsstarke Hochschulen finden sich in Baden-Württemberg, Bremen, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Der Ländercheck überprüft regelmäßig den Stand und die Wirkungen des föderalen Wettbewerbs auf unterschiedlichen Feldern der akademischen Bildungs- und Innovationspolitik und zeichnet Landkarten Deutschlands, die Orientierungen bieten für politische Standortdebatten.