Hochschulbildung im digitalen Zeitalter
Es war das initiale Anliegen des Hochschulforums Digitalisierung (HFD), eine ganzheitliche Sicht auf die Digitalisierung der Lehre an deutschen Hochschulen darzustellen und die damit verbundenen Herausforderungen und Möglichkeiten, Chancen und Risiken zu erfassen und bundesweit zu diskutieren.
Nach zweieinhalb Jahren ist es an der Zeit, ein (Zwischen-) Fazit zu ziehen. Dies erfolgt mit den vorliegenden Abschlussberichten aller sechs Themengruppen und dem übergeordneten Bericht der Geschäftsstelle. Mehr als 70 Experten haben sich ehrenamtlich von 2014 bis 2016 in diesen sechs Arbeitsgruppen statusgruppen- und länderübergreifend kontinuierlich engagiert. Der Abschlussbericht des Hochschulforums Digitalisierung legt darüber Zeugnis ab.
Der Bericht gliedert sich in einen themenübergreifenden Teil, der sich übergeordnet auf Hochschulstrategien und -politik bezieht, und in die Berichte der Themengruppen mit ihren jeweiligen Themenschwerpunkten.
Im ersten Kapitel wird unter dem Titel "Hochschulbildung im digitalen Zeitalter" überblicksartig dargestellt, wie der digitale Wandel die Hochschullehre verändern kann und welche Chancen und Herausforderungen die Digitalisierung für die Hochschullehre mit sich bringt. Den Ausgangspunkt findet dieser Veränderungsprozess in einer zunehmend digitalen Gesellschaft, deren Wandel sich auch in der Hochschullehre abzeichnet. Denn der digitale Wandel ist in alle Gesellschaftsprozesse eingebettet. Die Beobachtungen verdeutlichen, dass es beim Ruf nach digitalem Lehren und Lernen um weit mehr als den Erwerb von Medienkompetenzen oder technologisch getriebene Lehrinnovationen geht.
In der Hochschullehre kann die Digitalisierung den Hochschulen nun neue Lösungsansätze zur Bewältigung ihrer grundlegenden Herausforderungen bieten. Darüber hinaus eröffnet der digitale Wandel den Hochschulen Möglichkeiten, die Lehre zu verbessern und sich weiterzuentwickeln. Insbesondere die Personalisierung des Lernens sowie digitale Formen der Kollaboration können dazu beitragen, das Lernen aktiver und individueller zu gestalten.
Die Digitalisierung wirft aber auch neue Fragen auf und stellt die Hochschulen vor neue Herausforderungen. Hier ist die Gestaltungskraft der Hochschulen gefragt. Als fundamentale Risiken sind die Zweckentfremdung und der Missbrauch von Lerndaten zu nennen. Mit entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen müssen diese Risiken minimiert werden. Die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren, ist insgesamt eine zentrale Governance- und Steuerungsaufgabe.
Die konkreten, übergeordneten Handlungsempfehlungen auf hochschulstrategischer und hochschulpolitischer Ebene richten sich dementsprechend an Hochschulleitungen sowie an die Landes- und Bundespolitik.
Der Bericht ist im Dezember 2016 erschienen.
Bibliografische Angaben
Hochschulforum Digitalisierung:
The Digital Turn – Hochschulbildung im digitalen Zeitalter
Edition Stifterverband – Verwaltungsgesellschaft für Wissenschaftspflege mbH
Essen 2016
184 Seiten
ISSN (Online) 2365-7081
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