Dr. Mathias Winde
leitet das Handlungsfeld "Bildung & Kompetenzen" und das Fokusthema "Future Skills verankern".
T 030 322982-501
Immer häufiger entscheiden sich Menschen aus dem Ausland für ein Studium in Deutschland. Die Zahl der Bildungsausländer (Studierende in Deutschland ohne deutsche Staatsangehörigkeit mit ausländischer Hochschulzugangsberechtigung) stieg von 177.852 im Wintersemester 2007/08 um knapp 60 Prozent auf 282.002 im Wintersemester 2017/2018. Dabei steigt der Anteil der Nicht-EU-Ausländer besonders stark an. Waren im Wintersemester 2007/08 noch zwei von drei Bildungsausländern aus dem nicht EU-Ausland, so sind es jetzt etwa drei von vier. Unter den Studienanfängern machen Bildungsausländer gemäß der Zahlen des statistischen Bundesamtes mittlerweile 11,8 Prozent aus. 208.752 der 282.002 Bildungsausländer stammten im Wintersemester 2017/18 aus den Nicht-EU-Ländern. Die meisten Nicht-EU-Ausländer kommen aus China (36.915), Indien (17.294) und Russland (10.795).
Autoren:
Eike Schröder und Mathias Winde (Stifterverband)
Jonas Marggraf und Carolin Dorra (Fintiba GmbH)
Herausgegeben vom Stifterverband und der Fintiba GmbH
Erschienen im Oktober 2019
im Wintersemester 2007/08 bis 2017/18
Quelle: Destatis
Ausländische Studierende haben eine große Bedeutung für die ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands, und zwar insbesondere in Hinblick auf den hohen Bedarf an Personen mit Zukunftskompetenzen. Für den einzelnen Studierenden ist ein Auslandsstudium eine Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln und eine akademische Ausbildung mit entsprechendem Karriereausblick zu erhalten. Doch vor dieser Chance steht ein nicht zu unterschätzender organisatorischer und bürokratischer Aufwand: Die Studierenden müssen eine passende Wunschhochschule finden, sich dort erfolgreich bewerben und sich anschließend um die gesetzlichen Anforderungen zur Einreise wie beispielsweise Finanzierungs-, Sprach- und Krankenversicherungsnachweise kümmern. Zudem müssen neben Reiseorganisation und Unterkunftssuche, Termine bei der Botschaft, der Ausländerbehörde, dem entsprechenden Meldeamt und der Hochschule vereinbart und wahrgenommen werden.
Nicht immer läuft dieser Prozess reibungslos und häufig vergeht viel Zeit. Die Folge ist, dass ein bedeutender Teil der Bildungsausländer Willkommenswochen und Orientierungsphase – nicht selten auch große Teile des ersten Semesters – verpasst. Der verzögerte Start sowie die Fokussierung auf behördliche und organisatorische Notwendigkeiten in der Studienanfangsphase gefährden von Beginn an den Studienerfolg. Die Abbruchquoten liegen bei Bildungsausländern (Prüfungsjahr 2016) mit 45 Prozent im Bachelor- und 29 Prozent im Masterstudium nach wie vor deutlich über den Abbruchquoten bei deutschen Studierenden (Bachelor: 28 Prozent, Master: 19 Prozent). Mit einem besser ausgestalteten Weg nach Deutschland ließe sich diese Quote senken.
Dieses Paper möchte einige der Stationen und Hindernisse, die Studierenden aus Nicht-EU-Ländern auf dem Weg nach Deutschland begegnen können, aufzeigen, diskutieren und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung von Prozessabläufen geben. Der Fokus der Betrachtung liegt dabei auf dem zeitlichen Aspekt sowie auf bankgeschäftlichen Problemen. Nicht besprochen werden Zusammensetzung, Motivation und Studienbedingungen der Bildungsausländer.
Von der Zulassung zum Studium bis zur Auszahlung des ersten Geldes
Durchschnittswerte aus der Fintiba Datenbank
leitet das Handlungsfeld "Bildung & Kompetenzen" und das Fokusthema "Future Skills verankern".
T 030 322982-501