Impulspapier der Arbeitsgruppe "Future Skills definieren"
im Rahmen der Future Skills Journey
In dem im Oktober 2024 veröffentlichten Impulspapier beschäftigen sich die Autorinnen mit dem Weg, den Bildungsorganisationen der drei Sektoren Schule, Hochschule und Arbeitswelt verfolgen können, um sich zu Future-Skills-Organisationen weiterzuentwickeln. Sie setzen sich hierzu zunächst sektorenspezifisch und dann sektorenübergreifend mit Fragen nach dem Bildungsverständnis und den Zielen von Bildung (Warum Future Skills?) sowie den konkreten Zukunftskompetenzen, die entwickelt werden sollen (Was genau sind Future Skills?) auseinander.
Als eine Antwort auf die Frage nach der konkreten Umsetzung (Wie integrieren wir Future Skills?) schlagen die Autorinnen ein Maturity Model vor, das die inneren Rahmenbedingungen von Future-Skills-Organisationen in sechs Kategorien und vier Stufen beschreibt. Dieses Modell kann Bildungsorganisationen als Anregung für die eigene Weiterentwicklung dienen.
Davon ausgehend, dass die drei Sektoren Schule, Hochschule und Arbeitswelt grundlegende Bildungsziele verfolgen, die im Kern der Selbstwerdung (Schule), Rollenfindung (Hochschule) und Rollenperformanz (Arbeitswelt) dienen, setzt das Impulspapier bewusst den Ausgangspunkt bei der Begründung für Future Skills an: Warum Bildung? Warum Future Skills? Insbesondere für die Zusammenarbeit an den Übergängen zwischen den Sektoren ist diese Sichtweise wichtig.
Um zu klären, was Future Skills konkret sind, werden vier grundlegende Rahmenwerke herangezogen und ihre Anwendbarkeit auf die Sektoren wird untersucht. Dabei zeigen sich viele Überschneidungen und Ähnlichkeiten zwischen den Sektoren, aber auch einige erhebliche Unterschiede, die sich insbesondere zwischen der Arbeitswelt auf der einen und der Schule und Hochschule (als Teil eines gemeinsamen und öffentlichen Bildungssystems) auf der anderen Seite offenbaren.
Zur Frage, wie Future Skills systematisch in Organisationen integriert werden können, schlagen die Autorinnen ein Maturity Model vor. Das Modell wird anhand von sechs Kategorien beschrieben, in denen sich die Future-Skills-Organisation auf jeweils vier Stufen entwickelt: Strategie, Kultur, Zuständigkeit, Rahmen für individuelle Entwicklung, Räume & Technologien und Analyse. Die AG will mit diesem eher generischen Modell die Anschlussfähigkeit für (Bildungs-)Organisationen aller drei Sektoren erreichen. Damit wird ermöglicht, dass die Kategorien durch die jeweilige Organisation konkretisiert werden können.
Mit der Integration von Future Skills über das Maturity Model sollen Organisationen zu „lernenden Organisationen“ (experimentier- und innovationsfreudig bei gleichzeitiger Fehlerfreundlichkeit) werden. Zentrale Rahmenbedingungen für den Reifungsprozess einer Future-Skills-Organisation sind zum einen Möglichkeitsräume und das Vertrauen in die Selbstbestimmung ihrer Mitglieder. Zum anderen müssen Lernräume für Future Skills – die entgegen traditioneller Logiken – quer zu Fächern und Inhalten liegen, Verbindungen zwischen diesen schaffen. Und drittens sollten Future Skills als Instrument der Lebensplanung und Kompetenz zur Selbstwirksamkeit und Zukunftsgestaltung entlang des Learner Life Cycle entwickelt werden. Gelingensbedingungen für den Reifungsprozess zu Future-Skills-Organisationen sind politischer Wille, Weitsicht und Entscheidungsmacht von Führungsverantwortlichen innerhalb und außerhalb der Organisationen.
Die Autorinnen arbeiteten in der Arbeitsgruppe "Future Skills definieren" im Rahmen der Future Skills Journey zusammen:
Mit der Zukunftsmission Bildung unterstützt der Stifterverband das Ziel, schnell mehr Menschen mit den notwendigen Zukunftskompetenzen aus- und weiterzubilden. Ein Schwerpunkt ist die systematische Verankerung von Future Skills in der Hochschule. Hier leistet die Future Skills Journey einen bedeutenden Beitrag: Hochschulen können die dort kuratierten Lernangebote für ihre Lehre nutzen.