Die Hochschulen in Deutschland spielen aufgrund ihrer Aufgaben in Forschung, Lehre und Transfer eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit. Sie sind Schlüsselakteure bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels, da ihre Absolventinnen und Absolventen inzwischen den größten Anteil an Berufseinsteigerinnen und -einsteigern stellen. Darüber hinaus stärken Hochschulen durch Kooperationen mit Unternehmen und anderen Organisationen den Praxis bezug in der akademischen Ausbildung, wodurch Studierende zusätzliche Fähigkeiten und Kenntnisse gewinnen, um erfolgreich in den Beruf zu starten.
Die Hochschulleitungen sind sich dieser Aufgabe zur Bewältigung des Fachkräftemangels durchaus bewusst. Gleichzeitig gilt es jedoch, weitere Potenziale zu heben: Um Studierenden einen möglichst breiten Blick auf die komplexen Herausforderungen zu erlauben, braucht es einen Ausbau an Formaten der interdisziplinären Zusammenarbeit, und angesichts des Fachkräftemangels in nicht-akademischen Berufen gilt es zudem, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung zu stärken und Beratungsangebote auszubauen.
Die Stimmung an den Hochschulen ist dabei ebenfalls vom Fachkräftemangel beeinflusst. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt der Lageindex des Stifterverbandes 2022 auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 um 7,5 Punkte und erreicht damit den niedrigsten erhobenen Wert im Befragungszeitraum des Hochschul-Barometers seit 2011. Insbesondere an der schlechteren Bewertung der Personalsituation der Hochschulen und der gesunkenen Einschätzung der Wettbewerbsfähigkeit des Hochschulstandorts Deutschland ist diese Entwicklung festzumachen.
Zu dieser kritischen Bewertung trägt sicherlich bei, dass zum Zeitpunkt der Erhebung im Winter 2022/23 teilweise noch unklar war, welche Folgen die durch den Krieg in der Ukraine gestiegenen Energiekosten auf die Hochschulen haben würden. Insbesondere unter den privaten Hochschulen sorgte das Thema der Energiekosten für teils existenzielle Sorgen.
Fortschritte in der Forschung hängen in hohem Maße von der Verfügbarkeit und der Nutzung von Daten ab. Eine große Mehrheit der Hochschulleitungen sieht dabei großes Potenzial in einem verbesserten Zugang zu Forschungsdaten aus der Wirtschaft. Eine Verfügbarkeit ist jedoch oft nicht gegeben. Dennoch plädiert die große Mehrheit der Hochschulen für eine Freiwilligkeit beim Teilen von Daten.
Die Publikation wurde im Dezember 2023 veröffentlicht.
leitet das Handlungsfeld "Kollaborative Forschung & Innovation" und das Fokusthema "MINT-Lücke schließen".
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