Diese Studie von ZiviZ im Stifterverband wagt einen Blick in die Zukunft und präsentiert Szenarien sowie Prognosen zu einer Zivilgesellschaft im Jahre 2031. Denn: Zivilgesellschaftliche Organisationen und das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern sehen sich mit vielfältigen Veränderungen ihres gesellschaftlichen Umfelds konfrontiert. Dabei geht es um diese Fragen:
Die Studie zeigt, dass die Zukunft der Zivilgesellschaft von einer Fülle ganz unterschiedlich gearteter Faktoren abhängt, die nach sechs verschiedenen Dimensionen systematisiert werden: (1) politische Umwelten, (2) ökonomische Umwelten, (3) soziale Umwelten, (4) ökologische Umwelten, (5) normative Umwelten und (6) technologische Umwelten.
Für den Blick in die Zukunft greift die Studie auf zwei verschiedene Ansätze zurück, die sich mit diesen Dimensionen näher befassen: auf Prognosen von Expertinnen und Experten und einen partizipativ gestalteten Szenarioprozess der strategischen Vorausschau mit Akteurinnen und Akteuren aus der Zivilgesellschaft.
Die Studie macht deutlich: Zivilgesellschaftliche Organisationen sollten sich intensiver mit Fragen der Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Rahmenbedingungen befassen. Zudem verdeutlichen die verschiedenen Zukunftsszenarien, dass Organisationen durch den gezielten Aufbau von Kompetenzen Zukunft auf vielfältige Weise aktiv im Sinne des Gemeinwohls gestalten können.
Laura Benning, Luisa Gerber, Holger Krimmer, Peter Schubert, Birthe Tahmaz:
Zivilgesellschaftliches Engagement im Jahr 2031
Prognosen und Zukunftsszenarien
Erschienen im Februar 2022
Diese Studie entstand im Rahmen des Projekts
Foresight Zivilgesellschaft
Die Publikation wurde gefördert durch die
Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt.
Die Studie regt dazu an, zukunftsorientiertes Denken, Planen und Handeln stärker in der heutigen Organisationspraxis zu verankern. Die Autorinnen und Autoren möchten sowohl das Bewusstsein für gesellschaftliche Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft stärken als auch in ihrer Studie mit der Foresight-Methode ein konkretes Werkzeug vorstellen, wie interessierte Organisationen vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Handlungssituationen die Entwicklung von Zukunftsszenarien in eigene Strategieprozesse integrieren können.
Ein möglichst breites Spektrum zivilgesellschaftlicher Organisationen soll diese Studie erreichen: Sie richtet sich an Verbände und Infrastruktureinrichtungen, die Angebote in der Organisationsentwicklung bereitstellen. Sie ist ein Impuls, wie in solchen Angeboten die strategische Vorausschau sowie die Entwicklung von Zukunftskompetenzen stärker berücksichtigt werden kann. Die Studie richtet sich aber auch an einzelne zivilgesellschaftliche Organisationen aus unterschiedlichen Engagementbereichen und Regionen. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für weitreichende gesellschaftliche Veränderungen zu stärken und das heutige Handeln anzupassen.