Dr. Pascal Hetze
leitet das Handlungsfeld "Kollaborative Forschung & Innovation" und das Fokusthema "MINT-Lücke schließen".
T 030 322982-506
Die Initiatoren des Förderwettbewerbs unterstützen Hochschulen bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Gestaltung des Studienbeginns für internationale MINT-Studierende. Es werden sechs Hochschulprojekte mit jeweils 50.000 Euro von Mitte 2017 an gefördert.
"Studienstart MINTernational" stellt die vierte Ausschreibungsrunde der Programminitiative MINTernational dar. Eine Teilnahme an den vorausgegangenen Ausschreibungen war nicht Voraussetzung für eine Antragsstellung in dieser Wettbewerbsrunde.
Ziel des Förderwettbewerbs ist es, die MINT-Disziplinen zu Vorreitern und Benchmarks von Maßnahmen für den Studienstart von internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen zu machen. Gesucht waren deshalb Strategien, Konzepte und Projekte in den MINT Fächern, die zu diesem Ziel beitragen. Dazu gehören Maßnahmen für eine gute Vorbereitung auf das Studium in Deutschland, eine Willkommenskultur für eine soziale und kulturelle Integration sowie Informations- und Unterstützungsangebote in den ersten Studiensemestern. Die prämierten Projekte sollen innovativ und modellhaft für einen erfolgreichen Start ins Studium sein. Hierbei kann es sich um deutsch- und/oder fremdsprachige Angebote handeln.
Direkter MINT-Studienzugang für hochbegabte Schülerinnen und Schüler aus Nicht-EU-Staaten
Das "Fast Track Bachelor Admission"-Programm (FTBA) ermöglicht es, hochbegabte Schülerinnen und Schüler aus Nicht-EU-Staaten direkt nach dem Schulabschluss für das Bachelorstudium an der RWTH Aachen University zu gewinnen.
Die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZaB) hat für viele Nicht-EU-Staaten festgelegt, dass Absolventen der höheren sekundären Bildung erst noch ein oder mehrere Semester in der Heimat studieren oder in Deutschland ein Studienkolleg besuchen müssen, bevor sie die Berechtigung zur Aufnahme eines Studiums in Deutschland erhalten. Aufgrund dieser Hürde orientieren sich viele Talente lieber nach Nordamerika oder Großbritannien. Eine Gesetzesänderung in Nordrhein-Westfalen (HG-NRW §49, Abs. 5) ermöglicht es nun, diese Zielgruppe für ein Studium und somit für den Wissenschaftsstandort NRW zu begeistern.
Die RWTH hat sich im Rahmen ihrer Strategie zum Ziel gesetzt, die besten Köpfe weltweit für das Studium an der RWTH zu gewinnen und setzt dieses Vorhaben mithilfe des FTBA-Programms seit dem Jahr 2014 um. Das Programm stellt durch eine frühzeitige, umfassende und innovative Betreuung sicher, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Programm die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Studienstart erhalten und frühzeitig in die Hochschulgemeinschaft integriert werden.
Säulen des Programms sind dabei:
Philosophie des Programms ist es, die jungen Talente zur Selbständigkeit zu erziehen, ihnen einen "Head Start" zu ermöglichen und dafür zu sorgen, dass sie von Beginn an sozial integriert sind. Dies ist mit den ersten Kleingruppen, die zum FTBA-Programm zugelassen wurden, in ausgezeichneter Weise gelungen, was sich daran zeigt, dass die Gruppe der FTBA-Studierenden zu den 20-Prozent-Besten ihres jeweiligen Jahrgangs gehört.
MINT welcome – erfolgreicher Studienstart für Refugees
Um dem Bildungsanspruch der Hochschulen sowie der ethischen Verantwortung gegenüber studierfähigen Flüchtlingen gerecht zu werden, bedarf es einer Strategie für einen erfolgreichen Start ins Studium für diese spezielle Zielgruppe. Zur Stärke der OTH Amberg-Weiden gehören die praxisorientierte MINT-Ausbildung und die anwendungsorientierte Forschung. Vor diesem Hintergrund richtet sich der vorliegende Antrag auf Maßnahmen für den Studienstart von Geflüchteten im MINT-Bereich.
Anknüpfungspunkt der Vorhaben bieten Erfahrungswerte aus bereits laufenden Angeboten für studierfähige Flüchtlinge zur Beseitigung fachlicher Defizite oder Wissenslücken. Diese Zielausrichtung wird um den Erwerb überfachlicher studienrelevanter Kompetenzen ergänzt. Ferner sind Unterstützungsangebote für die ersten Schritte der Flüchtlinge in die Arbeitswelt Deutschlands vorgesehen. Diese Maßnahmen sorgen für eine gute Vorbereitung auf das praxisorientierte Fachhochschulstudium in Deutschland. Durch ein Veranstaltungsformat, in dem Studierende und Geflüchtete im interdisziplinären und interkulturellen Austausch zusammenarbeiten, wird die soziale und kulturelle Integration gefördert.
Präsentation der OTH Amberg-Weiden für die Jurysitzung (PDF)
Video zur Präsentation (1) (MP4)
Video zur Präsentation (2) (MP4)
Studienstart MINTernational – Orientieren–Beraten-Durchstarten!
Der Studienstart ist der Dreh- und Angelpunkt für ein erfolgreiches Studium nicht nur von internationalen Studierenden. An der Universität Bremen gibt es bereits eine Vielzahl an Angeboten zur Studienorientierung, die jedoch nicht speziell oder nur zum Teil auf internationale Studierende zugeschnitten sind und von diesen oft nicht "entdeckt" werden. Im Rahmen dieses Projekts werden bestehende und neue Module zu einem Gesamtpaket – dem MINT-Puzzle – geschnürt.
In drei Bausteinen ("Orientieren", "Beraten", "Durchstarten") werden in der Pilotphase 18 Module angeboten, aus denen internationale Studierende sich für einen erfolgreichen Abschluss neun Angebote (drei aus jedem Bereich) auswählen. Eine App leitet die Studierenden durch das Programm, setzt durch eine Timeline Fristen und erinnert an anstehende Aufgaben. Die Bündelung aller Angebote zur vorbereitenden und studienbegleitenden Vermittlung fachlicher und nichtfachlicher Kompetenzen für den Studieneinstieg in den MINT-Fächern macht diese sichtbarer, durch die App zugänglicher und ist gezielt auf internationale Studierende abgestimmt.
Die bislang voneinander getrennten Studienabschnitte "Vorbereitungsstudium" und "ordentliches Studium" werden durch dieses Programm vernetzt. Die Module können im letzten Semester des Vorbereitungsstudiums begonnen und bis zum Ende des zweiten Studiensemensters im Bachelor absolviert werden. Zielgruppen sind daher sowohl die Vorbereitungsstudierenden als auch internationale Bachelorstudierende im ersten und zweiten Semester.
Bestehende und erweiterete Maßnahmen zum Studienstart werden im Rahmen des Projekts als Pilotprojekte in den MINT-Fachbereichen erprobt, auf die anderen Fachbereiche übertragen und ggf. langfristig mit den Angeboten von HERE für Flüchtlinge zusammengeführt und in Kooperation mit den Fachbereichen verstetigt.
Präsentation der Universität Bremen für die Jurysitzung (PDF)
Willkommens-Kultur weitergedacht
An der Hochschule Coburg sind erfolgreich verschiedene ineinander greifende Angebote zur individuellen Begleitung internationaler Studierender etabliert. Mit dieser Unterstützung – schwerpunktmäßig in der Studieneingangsphase – soll eine zügige Anpassung an die Gegebenheiten am Studienort und somit eine verbesserte Chancengleichheit erreicht werden. Dies ist eine Grundlage für den angestrebten Studienerfolg und damit auch die Chance für einen Verbleib des MINT‐Nachwuchses in Deutschland.
Diese Angebote zur Unterstützung und Begleitung resultieren in erster Linie aus der Wahrnehmung ungleicher Chancen, oftmals aufgrund bestehender Defizite, zum Beispiel in sprachlicher Hinsicht. Und obwohl diese Wahrnehmung zutreffend ist und diese Angebote auch weiterhin notwendig sein werden, ist es aus Sicht der Hochschule Coburg Zeit, einen Schritt weiterzudenken und einen stärker ressourcenorientierten Blick einzunehmen. Internationalität ist für alle Beteiligten eine Herausforderung, aber auch eine Chance, voneinander zu lernen und aneinander zu wachsen.
Mit diesem Projekt sollen entsprechende Impulse gesetzt werden, die die Kultur des Willkommens weiterentwickeln: Die Projektförderung ermöglicht durch interdisziplinäre Unterrichtstandems den Aufbau von Lehr‐ und Seminarformaten zum interkulturellen Lernen, die nach Projektende weiter zur Verfügung stehen und auf andere Studiengänge übertragen werden können. Es ist davon auszugehen, dass die Teilnahme an den Angeboten zudem eine Entwicklung bei den Beteiligten anstößt, die sich auf andere Hochschulangehörige auswirkt, sie also als Multiplikator/innen innerhalb der Hochschule wirken.
Erprobt werden während der Projektphase insgesamt vier Formate, die in Pflicht‐ bzw. Wahlpflichtmodule des Studiums eingebunden werden und Studierende innerhalb des regulären Vorlesungsbetriebes einbeziehen. Das Projekt schafft somit keine neuen Strukturen, sondern ergänzt vielmehr die vorhandenen um neue inhaltliche Bausteine. Als verwertbare Projektergebnisse entstehen, basierend auf den Erfahrungen und den Evaluationsergebnissen, schriftliche (Unterrichts‐) Konzepte bzw. einzelne Unterrichtsbausteine und Lehrformate, die innerhalb der Hochschule den Lehrenden zur Verfügung gestellt und auch an andere Hochschulen übertragen werden können.
Präsentation der Hochschule Coburg für die Jurysitzung (Prezi)
EACh – Erfolgreich Ankommen im Chemiestudium
Im Rahmen des EACh-Programms implementiert die Fakultät ein Konzept zur Unterstützung internationaler und insbesondere geflüchteter Erstsemesterstudierender mit hochdiversen, internationalen Bildungshintergründen beim Einstieg in die chemieorientierten Bachelorstudiengänge Pharmazeutische und Technische Chemie.
Das Programm umfasst ein Maßnahmenpaket bestehend aus digitalen Selbstlern- und Unterstützungsangeboten, welche unmittelbar an den studentischen Erfahrungs- und Bildungshintergrund anknüpfen. Inhalte und Konzepte, die den Studierenden schon bekannt sind, werden hierbei digital und mit Mitteln moderner Hochschuldidaktik aufbereitet. Die Bearbeitung dieser und neuer Inhalte wird in den Studienvorbereitungs- und Studieneinstiegphase intensiv begleitet durch Angebote zur Gruppenarbeit und individuelles Coaching, um den Einstieg in zunehmend selbstorganisierte, dann unabhängige Lerngruppen zu fördern.
Engineering Start Plus – Willkommenssemester zur Orientierung und Integration von internationalen Technikinteressierten
Bundesweit verzeichnen deutsche Hochschulen eine hohe Bachelor-Abbrecherquote. Darunter sind Studierende internationaler Herkunft (Bildungsausländer sowie -inländer) in der Regel überproportional repräsentiert.
Durch Übertragung und Anpassung eines auf Master-Ebene bewährten Konzepts soll mittels umfassender, interkulturell kompetenter Betreuung, fachlicher und sprachlicher Unterstützung sowie zielorientierter Studien- und Berufsberatung sowohl die Studierfähigkeit dieser Zielgruppe als auch ihre soziale Integration und Befähigung zum deutschen Arbeitsmarkt erkennbar und nachhaltig erhöht werden.
Zu diesem Zweck wird das erste Semester des Grundstudiums gesplittet und mit vielfältigen zusätzlichen Angeboten angereichert. Teilnehmende bekommen ausreichende Gelegenheit, eigene Talente zu entfalten und so das zu ihnen passende Studium ausfindig zu machen. Gleichzeitig erhalten sie auf der einen Seite Unterstützung bei der Beseitigung eventueller Kenntnisdefizite, auf der anderen wertvolle (Er-)Kenntnisse und Strategien zur Selbstentwicklung mit auf den Weg, um Studium und Berufseinstieg erfolgreich zu bewältigen.
Das Risiko einer Fehlentscheidung wird minimiert und in allen Fällen eine gute Grundlage für die Zukunft erschaffen. Eine Bindung zur Fakultät ist erwünscht, jedoch kein Zwang. Erfahrungsgemäß wird sie durch die positive Erfahrung in den meisten Fällen gelingen, sowie zur Hochschule, zur Metropolregion Rhein-Neckar und, allen voran, zu Deutschland als Bildungsland und Arbeitgeber, über den Studienabschluss hinaus.
Präsentation der Hochschule Mannheim für die Jurysitzung (PDF)
Gesucht wurden innovative Konzepte und Maßnahmen zum Studienstart, die sich an internationale Studierende in den MINT-Fächern richten. Dazu zählen auch Initiativen mit einem Schwerpunkt auf der Integration von Flüchtlingen. Die folgenden Angebote für MINT-Studierende erscheinen beispielsweise als Module eines Gesamtkonzepts für eine Förderung geeignet:
A. Formate in Studium und Lehre
B. Flankierende Angebote
Die Umsetzung dieser Angebote kann unter Beteiligung externer Partner wie beispielsweise anderen Hochschulen, Unternehmen, Vereinen, Verbänden oder der Bundesagentur für Arbeit erfolgen. Gefördert werden neue sowie die Weiterentwicklung bestehender Programme.
Bewerbungsschluss war der 1. März 2017.
Internationalität ist ein zentraler Wettbewerbsfaktor in Wissenschaft und Wirtschaft. Zahlreiche Hochschulen haben deshalb Strategien zur Internationalisierung ihrer Einrichtungen auf den Weg gebracht und setzen diese erfolgreich um. Die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften) sollten dabei eine zentrale Rolle spielen. Ziel ist es, interkulturelle Kompetenzen zu vermitteln und weltweit MINT-Talente für Deutschland zu gewinnen. Dafür müssen Studienanfänger aus dem Ausland nicht nur von einem Studium in Deutschland überzeugt und auf das Studium vorbereitet, sondern auch während des Studienverlaufes aktiv unterstützt und nach dem Abschluss für einen Verbleib motiviert werden.
Die Phase des Studienstarts hat eine besondere Bedeutung für die Integration internationaler Studierender in Hochschule und Gesellschaft. Eine gute Vorbereitung auf ein Studium in Deutschland, die frühe Einbindung in das Hochschulleben auf und neben dem Campus, die Vermittlung von Motivation und Orientierung sowieund ein hoher Studienerfolg in diesem sensiblen ersten Studienabschnitt stellen die Voraussetzung für einen erfolgreichen Studienverlauf sowie eine spätere Teilhabe am deutschen Arbeitsmarkt dar. Dies gilt insbesondere für internationale MINT-Studierende, die ihr Studium noch überdurchschnittlich häufig vorzeitig abbrechen. Eine aktuelle Herausforderung liegt auch in der Integration von Flüchtlingen in das deutsche Bildungs- und Wissenschaftssystem, von denen sich viele für ein MINT-Studium in Deutschland interessieren.
Programmträger
Daimler und Benz Stiftung
Daimler-Fonds
Stifterverband
leitet das Handlungsfeld "Kollaborative Forschung & Innovation" und das Fokusthema "MINT-Lücke schließen".
T 030 322982-506