Sport im Verein oder einfach mal draußen herumtoben ist für viele Kinder heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Ganztagsunterricht und andere Aktivitäten am Nachmittag schlucken viel Zeit, die nicht mehr für Bewegung zur Verfügung steht. Das kann Auswirkungen auf die motorischen Fähigkeiten haben. Auch Übergewicht ist bei Kindern keine Ausnahme mehr. Der SC Eschborn 2016 aus der Nähe von Frankfurt am Main will dieser Entwicklung entgegenwirken und hat deshalb gemeinsam mit vier Partnerschulen ein spezielles Angebot realisiert.
Beim Projekt "Schulkids in Bewegung" ist der Name Programm: Zusätzlich zum normalen Sportunterricht gibt es vormittags – an Schultagen und in der Turnhalle – eine weitere Doppelstunde Sport. Hier zählen aber keine Noten, sondern es geht vor allem um den Spaß an der Bewegung, um das Gemeinschaftsgefühl und um Fairness. Das Projekt ist auf Erstklässler zugeschnitten. Das Ziel: Kinder schon in jungen Jahren davon zu überzeugen, wie wichtig Bewegung für das eigene Wohlbefinden ist.
In den Einheiten lernen die Mädchen und Jungen viele verschiedene Sportarten kennen und finden heraus, was sie interessiert und wo ihre Stärken liegen. Zwei geschulte Übungsleiter betreuen im Moment wöchentlich 14 Klassen mit insgesamt rund 280 Kindern. Das Projekt, das 2017 in Zusammenarbeit mit dem Sportkreis Frankfurt entstanden ist, hat schon viele Schülerinnen und Schüler dazu gebracht, Sport für sich zu entdecken und sich teilweise auch bei einem Verein anzumelden.
"Den Bildungsauftrag, der dem Sport beikommt, darf man nicht unterschätzen", sagt Birgit Ossenkopf, Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. Die "Schulkids in Bewegung" zeigten in vorbildlicher Weise auf, wie man Sport jungen Menschen näher bringen kann. "Neben der Fitness stärkt das Projekt ganz nebenbei auch die sozialen Kompetenzen."
Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildliches Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie zum Beispiel Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Aus allen von Januar bis Dezember ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit insgesamt 5.000 Euro Preisgeld prämiert.