Eine Beschleunigungsformel für Deutschland

24.03.2023

Mit Roadmapping den Umsetzungserfolg von Zukunftsmissionen steigern

Deutschland braucht eine Beschleunigung. Nur so kann die Umsetzung der ambitionierten Ziele in kritischen Zukunftsmissionen maßgeblich vorangetrieben werden. Roadmaps, Katalysatoren, Orchestrierung der systemischen Zusammenarbeit – das sind die drei Erfolgsbausteine für einen neuen Beschleunigungsansatz, so das Fazit des aktuellen Diskussionspapiers von Stifterverband und McKinsey & Company "Eine Beschleunigungsformel für Deutschland". Das Papier ist ein Input für den Forschungsgipfel von Stifterverband, Nationaler Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Expertenkommission Forschung und Innovation und der VolkswagenStiftung, der am 28. März 2023 in Berlin stattfindet.

Deutschlands Transformation hin zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft geschieht zu langsam – eine rapide Beschleunigung ist notwendig. Das gilt vor allem für die von der Bundesregierung definierten kritischen Zukunftsmissionen, die große gesellschaftliche Herausforderungen adressieren, wie zum Beispiel eine ressourceneffiziente Industrie, nachhaltige Mobilität oder Gesundheit für alle. Die Autorinnen und Autoren des Diskussionspapiers "Eine Beschleunigungsformel für Deutschland", herausgegeben vom Stifterverband in Zusammenarbeit mit McKinsey & Company, definieren drei Erfolgsfaktoren, die eine Beschleunigung und somit eine Steigerung des Umsetzungserfolgs in diesen kritischen Zukunftsmissionen ermöglichen:  

  • Roadmaps: Entwicklungspfade für wesentliche Katalysatoren und Orchestrierung – ermöglichen einen kontinuierlichen Blick auf Fortschritt in kritischen Zukunftsmissionen und bei Bedarf flexibles Nachsteuern.  
  • Katalysatoren: Initiatoren und Beschleuniger von Veränderungen, zum Beispiel als Schlüsseltechnologien, regulatorische oder administrative Rahmenbedingungen – entfalten direkte Nutzeneffekte im eigenen Anwendungskontext und indirekte darüber hinaus.  
  • Orchestrierung: Balance aus Koordination und Wirkungsmessung sowie Freiräumen und Anreizen für Kreativität – vervielfacht das Wirken individueller Akteure durch gemeinsam akzeptierte Rollen, Mandate, Interaktionen und Wertströme.
Die neue Beschleunigungsformel (Grafik)
Eine neue Beschleunigungsformel – Mit Roadmapping den Umsetzungserfolg von Zukunftsmissionen steigern
Beispiele für kritische Zukunftsmissionen (Grafik)
Zukunftsmissionen adressieren gesellschaftliche Herausforderungen durch Innovation und Skalierung
Wie sich kritische Zukunftsmissionen beschleunigen lassen (Grafik)
Veränderungsgeschwindigkeit in kritischen Zukunftsmissionen signifikant zu beschleunigen

 
Michael Kaschke, Präsident des Stifterverbandes:
 "Die Umsetzung kritischer Zukunftsmissionen schreitet in Deutschland zu langsam voran. Mit der richtigen Methodik – einem klaren, Roadmapping-basierten Beschleunigungsansatz – haben wir als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt die Chance, Wirtschaftskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand wieder kraftvoll zu steigern. Klare Roadmaps beschreiben mögliche Entwicklungspfade vom Status quo zum Ziel. So erlauben sie einen kontinuierlichen Blick auf den Fortschritt in der Umsetzung von Zukunftsmissionen – und bei Bedarf flexibles Nachsteuern."

Eckart Windhagen, Senior Partner bei McKinsey: "Beim Roadmapping kommt es darauf an, die wesentlichen strukturellen und technologischen Katalysatoren zu identifizieren. Diese Katalysatoren initiieren und beschleunigen Veränderung. Zu den Entwicklungspfaden für Katalysatoren ist in den Roadmaps auch die passende Orchestrierung zu verankern. Sie koordiniert alle beteiligten Akteure, um Wirkungen zu bündeln und zu verstärken."

Die Beschleunigungsformel wurde aus der Analyse erfolgreicher Beispiele strategischer Roadmaps anderer Länder abgeleitet. Wie eine solche Beschleunigungsformel effektiv umgesetzt werden kann, skizzieren die Autorinnen und Autoren am Beispiel der Zukunftsmission "Gesundheit für alle". Dies kann nur gelingen, wenn eine klar kommunizierte und durch Maßnahmen, Investitionen und Meilensteine hinterlegte Roadmap für die deutsche Gesundheitswirtschaft entwickelt wird. 

Ulrike Deetjen, Partnerin bei McKinsey: "Eine solche Roadmap sollte vor allem wesentliche Pfade für die Einführung digitaler Gesundheitstechnologien und einen verstärkten Fokus auf Prävention definieren. Katalysatoren – wie die elektronische Patientenakte – können die Umsetzung maßgeblich beschleunigen. Die richtige Orchestrierung kann die Spitzenstellung der deutschen Gesundheitsforschung und Gesundheitsindustrie sichern und ausbauen."

Noch fehlen in Deutschland derartige Roadmaps als Basis für eine höhere Veränderungsgeschwindigkeit. Mit dem vorgestellten Ansatz werden auch geeignete Räume zur Entwicklung solcher Roadmaps für die Zukunftsmissionen vorgeschlagen. Die Autorinnen und Autoren betonen in dem Diskussionspapier: Roadmapping braucht Mut – sowohl zur Anwendung eines neuen methodischen Ansatzes als auch zum Übergang vom "Diskutieren" zum "Schaffen".

 

Die Veröffentlichung ist ein Beitrag in Vorbereitung des Forschungsgipfels. Die Veranstaltung findet am 28. März 2023 in Berlin statt. Der Forschungsgipfel zeigt einmal im Jahr Zukunftsperspektiven für das deutsche Forschungs- und Innovationssystem auf und will Orientierung für strategische Entscheidungen geben. Er fördert als interdisziplinäres Forum Dialog und Vernetzung. Veranstalter des Forschungsgipfels sind der Stifterverband, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), gefördert wird er von der VolkswagenStiftung.
Website zum Forschungsgipfel

Pressekontakt

Peggy Groß (Foto: Damian Gorczany)

Peggy Groß

ist Pressesprecherin des Stifterverbandes.

T 030 322982-530

E-Mail senden

Ansprechpartner bei McKinsey & Company:

Martin Hattrup-Silberberg 
T 0175 318 4516
E-Mail senden