Schule in der digitalen Welt II

 
Das auf zwei Jahre angelegte Programm von Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung unterstützt Schulen dabei, durch selbstgesteuerte Schulentwicklungsprozesse die Rahmenbedingungen für ein zeitgemäßes Lehren und Lernen zu schaffen. Schülerinnen und Schüler sollen so besser auf ein Leben in der digitalen Welt vorbereitet werden.

 

Schule in der digitalen Welt (Logo)

Zielgruppe des Programms sind Schulen, die bereits begonnen haben, Konzepte für den Einsatz von Medien im Schulalltag zu entwickeln und umzusetzen, und die bereit sind, entsprechende Schulentwicklungsprozesse mithilfe digitaler Lernmodule und weiterer Qualifizierungs­­­angebote eigeninitiativ zu durchlaufen. Das Programm richtet sich vor allem an Schulleitungen, die durch eine schulinterne Steuerungsgruppe unterstützt werden. Mithilfe digitaler Lernmodule und weiterer Qualifizierungs­angebote werden die geförderten Schulen in ihren Schulentwicklungsprozessen zu einer Kultur der Digitalität geführt.

Eine laufende Evaluation der angestoßenen Transfer- und Entwicklungsprozesse soll die kontinuierliche gemeinsame Weiterentwicklung der Module ermöglichen. Die geplante Veröffentlichung der Selbstlernmodule fördert anschließend den Wissenstransfer an weitere Schulen und damit die Skalierung der Ergebnisse sowie die Verbreitung der Erfahrungen der beteiligten Akteurinnen und Akteure.

Mit der Aufnahme in ein Netzwerk aus Schulen, Hochschulen und Bildungsinitiativen soll ein bundesweiter Austausch und ein Peer-to-Peer-Learning ermöglicht werden. Gleichzeitig sollen damit die Verzahnung von Schulpraxis, Hochschule und Zivilgesellschaft verstetigt und die Zusammenarbeit der Akteure gefördert werden. Durch die Bereitstellung eines Förderfonds sollen die Schulen auch finanziell in ihren Schulentwicklungsvorhaben unterstützt werden.

 

Programmbausteine

Qualifizierungsangebote

Kern des Programms ist ein Selbstlernkurs aus digitalen Modulen. Sie bauen auf wissenschaftlich fundiertem Expertenwissen auf und werden ergänzt durch Erfahrungen und Tipps aus der Schulpraxis. Die Module strukturieren den Prozess der Schulentwicklung. Module werden unter anderem zu folgenden Themen angeboten: Visionsentwicklung, Unterrichts-, Personal und Organisationsentwicklung sowie Mediennutzungspläne und Lernräume. Die Lernmodule werden im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung konzipiert, umgesetzt und auf Grundlage des Feedbacks des Netzwerkes weiterentwickelt. Sie bauen auf den Lernmodulen des Universitätsverbundes digiLL auf. 

Die Schulen werden bei der Umsetzung der Lernmodulinhalte begleitet. Zu jedem Lernmodul werden Vertiefungsworkshops und Webinare angeboten. Diese bieten neben einem vertiefenden Einblick in die Thematik der Module auch Raum für Austausch, Nachfragen und Feedback. Zudem werden den Schulen Schulberaterinnen und -berater zur Seite gestellt. Diese unterstützen den Steuerungskreis bei der Umsetzung ihres Schulentwicklungsprozesses.

Netzwerk

Die Schulen werden in das Netzwerk "Schule in der digitalen Welt II" aufgenommen. Das Netzwerk wird durch den Stifterverband begleitet. Es finden zwei Netzwerktreffen pro Jahr statt. Diese bieten den Schulen Raum zum Austausch und schaffen die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Zusätzlich ermöglichen sie eine Peer-to-Peer Beratung. Die Netzwerktreffen werden genutzt, um in Workshops gezielt auf Probleme von Netzwerkmitgliedern einzugehen und gemeinsam Lösungen zu finden. Für die Dauer der Förderung ist die Teilnahme an den Netzwerktreffen für jeweils zwei Personen pro Schule verpflichtend. Die in diesem Zusammenhang anfallenden Reisekosten werden übernommen.

Förderfonds

Um die Umsetzung der Entwicklungsprozesse auch finanziell zu unterstützen, gibt es für alle teilnehmenden Schulen die Möglichkeit, innerhalb des Programms Fördergelder zu beantragen. Die Vergabe der Fördergelder ist dabei an die aktive Teilnahme der Schule an den Programmaktivitäten gebunden. Insgesamt stehen innerhalb des Programms Fördergelder in Höhe von mindestens 150.000 Euro zur Verfügung. 

  • Gelder aus dem Allgemeinen Förderfonds können von den Schulen frei nach Bedarf für die Umsetzung ihrer Projekte genutzt werden. Denkbar ist die Förderung von Hospitationen, technischer Ausstattung, die Begleitung durch eine Hochschule oder die Anpassung der Raumgestaltung an die Anforderungen des digitalen Unterrichtens. 
  • In Form von Digi-Lotsen Fellowships werden Fördergelder für Schülerinnen- und Schülerprojekte vergeben. Der Grundgedanke ist es, Jugendliche an der Gestaltung ihrer Lernwelt zu beteiligen. Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Schulen können sich hierfür mit einem Problem oder einer Projektidee bewerben, welche sie im Rahmen der Fellowships lösen beziehungsweise umsetzen möchten.

Die geförderten Schulen

Schulen bundesweit und aller Schulformen, die mithilfe digitaler Lernmodule und weiterer Qualifizierungsmaßnahmen eigenständig Schulentwicklungsprozesse durchlaufen möchten, konnten sich bewerben. Voraussetzung war die Bildung einer schulinternen Steuerungsgruppe, in der die Schulleitung verbindlich vertreten sein muss. Weitere Mitglieder können beispielsweise die erweiterte Schulleitung, Vertreterinnen und Vertreter der Fachschaften, Medienbeauftragte, engagierte Lehrkräfte oder auch die Schülervertretung sein. Die Steuerungsgruppe koordiniert den Schulentwicklungsprozess und integriert das Kollegium, die Schülerinnen und Schüler sowie auch die Eltern in den Prozess, um eine ganzheitliche Schulentwicklung zu ermöglichen.

In einer wettbewerblichen Ausschreibung wurden insgesamt 30 Schulen ausgewählt:

  • Kulturschule GGS Kippekausen in Bergisch Gladbach
  • Herman-Nohl-Schule in Berlin
  • Grundschule an der Hasenheide in Bernau
  • Katholisches Freies Gymnasium am Bischoff-Sproll-Bildungszentrum Biberach
  • Grundschule Brake in Bielefeld
  • Friedrich-Ebert-Gymnasium Bonn 
  • Josef-Albers-Gymnasium Bottrop
  • Berufliches Schulzentrum "Dr. Hermann Schulze-Delitzsch"
  • Helene-Lange-Gymnasium in Dortmund
  • Heinrich-Böll-Gesamtschule in Dortmund
  • Clemens-Brentano-Gymnasium Dülmen
  • Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Dülmen
  • Gemeinschaftshauptschule Bernburger Straße Düsseldorf
  • 62. Oberschule "Friedrich Schiller" in Dresden
  • Omse e.V.-Laborschule Dresden
  • Nell-Breuning-Berufskolleg in Frechen
  • Schalker Gymnasium in Gelsenkirchen
  • Grundschule-Brüder Grimm Hannover
  • Städtische Gesamtschule Heiligenhaus 
  • Carl-Reuther-Berufskolleg des Rhein-Sieg Kreises in Hennef
  • Realschule Crange in Herne
  • Internationales Stiftungsgymnasium Magdeburg
  • Geschwister-Scholl-Gymnasium Münster
  • Berufskolleg Schloß Neuhaus in Paderborn
  • Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Rathenow
  • Christliches Gymnasium "Rudolf Stempel" in Riesa
  • Gymnasium "Johann-Heinrich-Pestalozzi" in Stadtroda
  • Lessing-Gymnasium Uelzen
  • St.-Angela-Gymnasium Wipperfürth
  • Gymnasiales Schulzentrum Wittenburg

 
Über die Auswahl entschied eine Jury bestehend aus Mitgliedern von Schulen, Hochschulen, Politik und fördernden Organisationen. Dafür hat die Jury folgende Kriterien zugrunde gelegt:

  • Potenziale der beschriebenen Ausgangssituation sowie des Entwicklungsbedarfs der Schule 
  • Motivation der Schule bzw. der Steuerungsgruppe den Schulentwicklungsprozess innerhalb des Programms aktiv voranzutreiben
  • Potenziale des Beitrags der Bewerbenden für die Netzwerkarbeit und die Weiterentwicklung der Module

Die Jury

Jacob Chammon
Geschäftsführender Vorstand, Forum Bildung Digitalisierung e.V.

Dr. Manuela Endberg
Leitung des Forschungsbereichs "Schulentwicklung und Digitalisierung" in der Arbeitsgruppe Bildungsforschung des Instituts für Erziehungswissenschaft an der Fakultät für Bildungswissenschaften, Universität Duisburg-Essen

Björn Hennig
Lehrer für Latein und Geschichte in Hannover. Bloggt zusammen mit Katharina Sambeth auf kms-Bildung und "digitive"

Celine März
Lehramtsstudierende, Universität Duisburg-Essen, und studentische Mitarbeiterin, Stifterverband

Ferry Misamer
Schüler, Heinrich-Heine-Gymnasium Ostfildern

Micha Pallesche
Schulleitung, Ernst-Reuter-Gemeinschaftsschule Karlsruhe

Katharina Sambeth
Lehrerin für Latein und Geschichte. Bloggt zusammen mit Björn Hennig auf kms-Bildung und "digitive"

Zeitplan

Mitte September 2021 Beginn der Ausschreibung
14. Oktober 2021 Infoveranstaltung zur Bewerbung
30. November 2021 Bewerbungsschluss
8. Februar 2022 Jurysitzung
März 2022 Beginn des Förderzeitraums und erstes Netzwerktreffen
März 2024 Ende des Förderzeitraums

Das Programm baut auf dem Vorgängerprogramm Schule in der digitalen Welt auf.

 
Das Programm ist Teil der Initiative Future Skills des Stifterverbandes. Als großes und national sichtbares gemeinschaftliches Aktionsprogramm von Wirtschaft und Zivilgesellschaft zielt die Initiative darauf ab, die Bedingungen für den Erwerb digitaler und weiterer zukünftig relevanter Kompetenzen zu verbessern. Im Rahmen dieser Initiative fördert und vernetzt der Stifterverband Lernende, Lehrende und Bildungseinrichtungen, um sie kompetent für die Gestaltung der Zukunft zu machen. 

Das Programm wird vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung finanziert.
Der Stifterverband ist die Gemeinschaftsinitiative von Unternehmen und Stiftungen, die als einzige ganzheitlich in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Innovation berät, vernetzt und fördert. 
Die Heinz Nixdorf Stiftung ist eine unternehmensunabhängige, gemeinnützige Stiftung, die aus dem Nachlass des Unternehmers Heinz Nixdorf hervorgegangen ist. Die Stiftung möchte die persönliche Entwicklung des Menschen in seiner Bewusstseinsbildung und seiner Leistungsfähigkeit fördern, mit dem Ziel seines Wohlergehens und der Erreichung einer solidarischen Gesellschaft in Freiheit.

Weitere Förderer

Kontakt

Dr. Birgit Ossenkopf

ist Referentin im Bereich "Programm und Förderung".

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