Dr. Gero Stenke
ist Leiter und Geschäftsführer der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband.
T 0201 8401-426
In diesem Projekt, dessen erste Runde Mitte 2016 endete, wurde die "wissensbasierte Stadt- und Regionalentwicklung" untersucht, also die gezielte Gestaltung von Rahmenbedingungen für Innovationen in Wirtschaft und Wissenschaft in einer Region oder Stadt. An diesem Gestaltungsprozess sind unterschiedliche Akteure beteiligt – die Politik, wissenschaftliche Einrichtungen, Wirtschaftsverbände, Stiftungen und Förderer, die Zivilgesellschaft. Sie bringen sich strategisch und im Rahmen konkreter Maßnahmen ein. Dabei geht es um einen gemeinsamen Prozess der Anerkennung, Integration und Förderung von Wissensproduktion und Wissensrezeption als bedeutende Standortfaktoren.
Mit der Science Scorecard entstand eine Darstellung dieser Prozesse in 13 beteiligten Städten und Regionen. Im Zusammenspiel quantitativer und qualitativer Daten und Informationen entstand ein differenziertes Regionalprofil. Damit ist die Science Scorecard ein Instrument, mit dem sich auf solider Basis Strategie- und Investitionsentscheidungen für eine Regionalentwicklung treffen und begründen lassen, die Wissen und Wissenschaft aktiv als Standortfaktoren wahrnimmt und fördert.
Die Science Scorecard ist von der in der Wirtschaft verbreiteten Balanced Scorecard klar zu unterscheiden. Das Grundprinzip beider Konzepte ist bekannt aus dem Sport: Auf einer Scorecard werden Leistungsstände in Teildisziplinen gemessen. Daraus ergibt sich ein facettenreiches Profil, das sich mit anderen Profilen vergleichen lässt und sich im Zeitverlauf verändert. Beide Methoden dienen der Entwicklung und Bewertung von übergeordneten Strategien.
Im Gegensatz zur Balanced Scorecard aber analysiert die Science Scorecard regionale Strategien und berücksichtigt dafür eine weitaus größere Zahl und Vielfalt von Akteuren, Teilprozessen und Teilzielen. Neben quantitativen Daten werden auch qualitative Daten herangezogen, um Potenziale und Erfolge der wissensbasierten Stadt- und Regionalentwicklung vor Ort zu erfassen. Sie beschreiben unter anderem strategische Ansätze, Transferaktivitäten, regionale Netzwerke, aber auch Willkommenskulturen oder die regionale Sichtbarkeit der Wissenschaft.
Die Science Scorecard ist somit ein Instrument, mit dessen Hilfe die Passgenauigkeit und Effektivität von Strategien und Maßnahmen mit dem Ziel der wissensbasierten Entwicklung beurteilt werden kann. Die Akteure in den Städten und Regionen können auf dieser Basis, zukünftige Entscheidungen über Zahlen hinaus qualitativ einordnen und neu argumentieren. Gemeinsam wirkten die Städte und Regionen als Lernnetzwerk, dass Erfahrungen, Strategien und Instrumente teilt.
Die Science Scorecard wendet sich an Städte und Regionen, für die Wissen und Wissenschaft wesentliche Standortfaktoren sind und die ihre Entwicklungsplanung gezielt darauf ausrichten, diese auch zu fördern. Belege dafür finden sich etwa in vielen der Städte, die am Wettbewerb Stadt der Wissenschaft des Stifterverbandes teilgenommen haben.
Wissenschaftsmanagerin Dr. Iris Klaßen hat die Idee zur Science Scorecard entwickelt. Seit der PUSH-Initiative 1999 und zuletzt im Wettbewerb Stadt der Wissenschaft engagiert sie sich dafür, den Wert von Wissenschaft vor allem auch in seiner qualitativen Dimension für gesellschaftliche Entwicklung greifbar zu machen. In der Wissenschaftsstatistik GmbH im Stifterverband wurde das Konzept im Rahmen eines praxisbezogenen Forschungsprojektes weiterentwickelt und in Kooperation mit der Wissenschaftsmanagerin umgesetzt.
ist Leiter und Geschäftsführer der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband.
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Dr. Iris Klaßen
Standortentwicklung / Innovationsmanagement
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