In der modernen Volkswirtschaftslehre herrscht Konsens, dass mit Investitionen in Wissen, Lernen und Bildung ein ökonomischer Mehrwert generiert werden kann. Die Forschung auf diesem Gebiet zeigt, dass ein enger Zusammenhang zwischen der Wissensausstattung bzw. -vielfalt einer Region, der Innovationsleistung der dort ansässigen Unternehmen sowie dem regionalen Beschäftigungsstand und Wachstum besteht. Gleichzeitig weiß man, dass die Verwendung knapper öffentlicher Mittel einem hohen Legitimationszwang unterliegt, jedoch nur wenige Investitionsalternativen nach ihrer Umsetzung die gewünschten ökonomischen Effekte entfalten.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie wirtschaftspolitische Entscheidungsträger bei der Auswahl ökonomisch sinnvoller Investitionsalternativen in Bildung, Lernen und Wissen bestmöglich unterstützt werden können, um die gesamtgesellschaftlichen Kosten eventueller Fehlentscheidungen möglichst gering zu halten.
Im Rahmen des VISIBLE-Projektes ging es darum, Entscheidungsfindungen zu vereinfachen, indem die Konsequenzen konkreter Investitionsalternativen frühzeitig sichtbar gemacht werden.
Das VISIBLE-Projekt ("Virtual Simulation Lab for the Analysis of Investments in Learning and Education") zielte darauf ab, die Wirksamkeit unterschiedlicher Investitionsalternativen in Wissen, Lernen und Bildung in einem "virtuellen Simulationslabor" zu evaluieren, bevor diese in der Realität zur Umsetzung kommen. Im Rahmen des VISIBLE Projektes wurde ein erster Prototyp eines virtuellen Simulationslabors für die Region Heilbronn-Franken entwickelt. Das Projekt war eine Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Es wurde von dem Team der SV Wissenschaftsstatistik GmbH in Kooperation mit der Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Innovationsökonomik (Prof. Dr. Andreas Pyka), durchgeführt. Das Projetteam nahm am 1. Juli 2015 die Arbeit auf. Die Prototypenentwicklung wurde von der Dieter Schwarz Stiftung gefördert.
Um ein "virtuelles Testlabor" für die Region Heilbronn-Franken aufzubauen, bediente man sich eines agenten-basierten Modellierungsansatzes. Diese Methodik stellte ein relativ neues Werkzeug innerhalb der Wirtschaftswissenschaften dar, welches sich mit der Abbildung und Analyse komplexer sozio-ökonomischer Systeme beschäftigt.
Projektpartner
Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Innovationsökonomik
Projektförderer
Dieter Schwarz Stiftung