Spritzbare Fassadendämmung mit Glas-Bubbles

Nachhaltige, energieeffiziente Isolation von Gebäuden

Nominiert für den Deutschen Zukunftspreis 2020

Um die Klimaerwärmung zu begrenzen, muss der Ausstoß an Treibhausgasen deutlich reduziert werden – unter anderem durch einen geringeren Energieverbrauch. Eine wichtige Rolle spielt eine verbesserte Wärmedämmung von Wohn- und Gewerbegebäuden, die in Deutschland rund ein Fünftel zu den gesamten Treibhausgasemissionen beitragen. Dabei stehen vor allem ältere, schlecht gedämmte Gebäude im Fokus. Doch deren Modernisierung kommt bisher zu langsam voran, um die Klimaschutzziele erreichen zu können. Die Nominierten haben ein neuartiges Dämmsystem geschaffen, mit dem sich die energetische Sanierung enorm beschleunigen lässt.

Deutscher Zukunftspreis 2020: Nominiertes Team 1 (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
Foto: Ansgar Pudenz/DZP
  • Dipl.-Ing (FH) Friedbert Scharfe, Franken Maxit Mauermörtel GmbH & Co., Kasendorf (Sprecher des Teams)
  • Prof. Dr.-Ing. Thorsten Gerdes, Universität Bayreuth, Keylab Glastechnologie, Bayreuth
  • Dr. rer. nat. Klaus Hintzer, Dyneon GmbH, Burgkirchen

 
Das Forscherteam hat ein neuartiges Dämmkonzept entworfen, das auf winzigen, Hohlkugeln aus Glas beruht. Das daraus entwickelte System hat eine besonders gute wärmeisolierende Wirkung, lässt sich mit vorhandener Verfahrenstechnik herstellen und leicht verarbeiten. Es ist robust, flexibel einsetzbar und nach dem Ende der Nutzungsdauer recyclebar.

Deutscher Zukunftspreis 2020: Featurebild zum nominierten Team 3 (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
Foto: Ansgar Pudenz/DZP
Es ist ein mineralischer Klebstoff, ähnlich Portlandzement, bei dessen Herstellung gegenüber Zement circa 30 Prozent CO2 eingespart werden – verbunden mit hohen Anfangsfestigkeiten und geringem Schwindverhalten.

Dipl.-Ing. Friedbert Scharfe

 
Friedbert Scharfe und Thorsten Gerdes haben das System gemeinsam mit Partnern entwickelt, schrittweise optimiert und eine für die Anwendung am Bau geeignete Verarbeitungstechnik geschaffen. Klaus Hintzer hat mit den gläsernen Hohlkugeln das Fundament dafür gelegt, dass sich der neuartige Dämmstoff in hoher Qualität industriell herstellen lässt.

Friedbert Scharfe ist Leiter Forschung und Entwicklung bei Franken Maxit in Kasendorf bei Kulmbach. Thorsten Gerdes leitet das Keylab Glastechnologie an der Universität Bayreuth. Klaus Hintzer ist Corporate Scientist bei der zu  3M  gehörenden Firma Dyneon im oberbayerischen Burgkirchen.

Der Vorschlag wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingereicht.