Nachhaltige Reifen durch Löwenzahn

Innovationen aus Biologie, Technik und Landwirtschaft

Nominiert für den Deutschen Zukunftspreis 2021

 
Ob Lastwagen, Motorräder, Fahrräder oder Pkw:
Kein Fahrzeug kommt ohne Reifen aus Gummi aus. Die Pneus sind Hightech-Produkte mit maßgeschneiderten Eigenschaften. Sie in dieser Qualität zu fertigen, gelingt nur durch Kautschuk aus der Natur. Doch der hochwertige Rohstoff ist rar. Und seine Gewinnung in tropischen Regionen belastet oft die Umwelt. Wie lässt sich die Nutzung der Vorzüge von Naturkautschuk auch künftig gewährleisten – und zugleich auf eine nachhaltige Basis stellen?

Deutscher Zukunftspreis 2021: Nominiertes Team 2 (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
Foto: Ansgar Pudenz/DZP
  • Dr. rer. nat. Carla Recker (Sprecherin), Continental AG, Hannover
  • Prof. Dr. rer. nat. Dirk Prüfer, Westfälische Wilhelms-Universität Münster und Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME, Münster
  • Dr. rer. nat. Christian Schulze Gronover, Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME, Münster
     

Die Innovation fußt auf dem Russischen Löwenzahn – einer unscheinbaren Pflanze mit ungewöhnlichen Eigenschaften. Denn sie stellt eine alternative Quelle für den begehrten natürlichen Rohstoff dar, der bislang ausschließlich aus Kautschukbäumen gewonnen wird.

 

Deutscher Zukunftspreis 2021: Featurebild zum nominierten Team 2 (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
Foto: Ansgar Pudenz/DZP
Man kennt diese Pflanze, den Löwenzahn. Dass daraus nun etwas Unerwartetes gewonnen wird, und das auch nachhaltiger als zuvor, stößt auf breite Zustimmung. Löwenzahn scheint für viele ein Symbol für Ökologie zu sein, auch wenn ihn keiner so gerne im Garten sieht.

Prof. Dr. Dirk Prüfer

 
Das Team aus Hannover und Münster hat gezeigt: Mit Kautschuk aus Russischem Löwenzahn lassen sich auf ökologisch verträgliche Weise Produkte herstellen, die denen mit Kautschuk aus herkömmlicher Fertigung ebenbürtig sind.

Carla Recker leitet bei Continental das Expertenfeld Materialchemie und Taraxagum, Teil der Material- und Prozessentwicklung und Industrialisierung im Bereich Forschung und Entwicklung. Dirk Prüfer hat eine Professur für Molekulare Biotechnologie der Pflanzen am Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und ist Leiter der Außenstelle "Pflanzliche Biopolymere" des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Oekologie IME in Münster. Christian Schulze Gronover ist Gruppenleiter im Bereich Bioökonomie und Nachwachsende Rohstoffe am Fraunhofer IME.

 

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