Eine Uni – ein Buch: Projekte 2023

In der siebten Ausschreibungsrunde haben der Stifterverband und die Klaus Tschira Stiftung neun Ideen und Aktionen ausgezeichnet. Sie werden mit jeweils 10.000 Euro gefördert.

Die Auswahl der Hochschulen hat im April 2023 eine Jury aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft getroffen. Die Projektförderung beginnt mit dem Sommersemester 2023.

 

Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Hartmut Rosa: Demokratie braucht Religion

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Video der Universität Bamberg

Demokratie – lange Zeit in der westlichen Welt die gesellschaftliche wie politische Lebensform schlechthin. Doch die Unzufriedenheit mit der Demokratie wächst. Und in vielen Regionen und Ländern der Erde herrschen antidemokratische, autokratische, populistische Strömungen oder Regierungen. Der Krieg in der Ukraine macht das wie unter einem Brennglas deutlich.

Religion – lange Zeit in ihrer christlichen Ausprägung eine selbstverständliche Größe in Europa. Mit 730 Millionen Mitgliedern. Doch auch Religion gerät in der pluralen, freiheitlichen Gesellschaft unter Druck. Und der Blick in andere Regionen der Erde, wie etwa dem Iran, zeigt: Religion ist konfliktuös, scheint Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung entgegenzustehen.

Der Soziologe und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa greift in "Demokratie braucht Religion" diese doppelte Krisensituation auf. Zwei Fragen beschäftigen ihn: Warum erscheinen westliche Demokratien derzeit so erschöpft zu sein und wenig Strahlkraft zu besitzen? Und: Welches Potenzial hat Religiöses in dieser Krisensituation? Rosa übersieht dabei keineswegs die Konfliktpotenziale des religiösen Weltzugangs. Zugleich versucht er aber, die Potenziale der Religion für die Zukunft der Demokratie auszuloten.

Rosas Buch ist für eine Auseinandersetzung mit der doppelten Krise von Demokratie und Religion wie gemacht. So wird "Demokratie braucht Religion" die Mitglieder der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, aber auch städtische Handelnde, Glaubende und agnostische Personen, Bewohnerinnen und Bewohner in Bamberg, Schülerinnen, Schüler und Kulturschaffende zusammen und ins Gespräch zu bringen. In Ringvorlesungen und eine Filmreihe, einen Plakatwettbewerb, einer "Speed-Talk-Dating"-Reihe, durch Kooperation mit kirchlichen Institutionen und anderen Religionsgemeinschaften, Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte und mehr.
 

 

BSP Business & Law School – Hochschule für Management und Recht

Yusra Mardini: Butterfly

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Video der BSP Business & Law School, Berlin

Das Buch "Butterfly" behandelt die aktuellen Themen Flucht und Migration. Im Zentrum steht die wahre Geschichte von Yusra Mardini, die trotz aller Widrigkeiten ein optimistisches Weltbild vermittelt. Erzählt wird von der Kindheit Yusras in Syrien und ihrem disziplinierten Training als Wettkampfschwimmerin. Ihr behütetes Leben ändert sich drastisch mit Kriegsbeginn und der Flucht nach Europa im Jahr 2015, auf der sie zusammen mit ihrer Schwester ein Flüchtlingsboot rettete. Wie sie sich dennoch ihren Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen erfüllen konnte und damit zu einer internationalen Botschafterin für Geflüchtete wurde, erzählt dieses Buch.

"Butterfly" wurde aus der Studierendenschaft der BSP für das Projekt "Eine Uni – ein Buch" vorgeschlagen. Mit dem Buch lassen sich an den Hochschulstandorten Berlin und Hamburg interdisziplinär gesellschaftspolitische, wirtschaftliche, rechtliche und psychologische Themen von Flucht und Migration behandeln. Angedacht sind beispielsweise folgende Fragestellungen: 

  • Was können wir von Yusra Mardinis Geschichte aus Perspektive moderner Leadership-Skills lernen? 
  • Welche gesellschaftliche und unternehmerische Verantwortung geht mit Auswirkungen von Krieg, Flucht und Migration einher? 
  • Wie gehen wir mit Interkulturalität, Vielfalt und kulturellen Identitäten um? 
  • Was bedeutet die außergewöhnliche Karriere von Yursra Mardini aus sportpsychologischer Perspektive? 
  • Welche asylrechtlichen Fragen und Integrationsvoraussetzungen ergeben sich aus dem Buch? 

Bei fakultätsübergreifenden Veranstaltungen werden Themen des Buches zum Beispiel im Rahmen einer politischen Podiumsdiskussion erörtert und im studentischen Debattierclub aufgegriffen. Außerdem ist ein 24-stündiger Hackathon zum Thema "Integration" geplant. Das BSP Career Center wird zu einem Gespräch einladen, das erfolgreiche Integration und Karrierewege von Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchtgeschichte thematisiert. Als Highlight ist eine Veranstaltung mit Yusra Mardini bzw. wichtigen Menschen aus ihrem Umfeld geplant. Das Projekt "Eine Uni – ein Buch" leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Campus- und Hochschulkultur der BSP Business & Law School.
 

 

Universität Duisburg-Essen

Jasmin Schreiber: Biodiversität. 100 Seiten

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Video der Universität Duisburg-Essen

Biodiversität beschreibt die Vielfalt des Lebens von den kleinsten bis zu den größten Organismen, von Molekülen bis zu ganzen Ökosystemen. Sie bildet vor allem die Grundlage für unsere nachhaltige Zukunft. Während die Klimakrise täglich auf der Tagesordnung steht, bleibt die "stille" Biodiversitätskrise – der drastische Verlust der biologischen Vielfalt – von vielen weiterhin unbemerkt. Die universitäre Forschung und Lehre über die biologische Vielfalt hat das Potenzial, diese Wissenslücke zu schließen und dem Verlust Einhalt zu gebieten, wenn nicht umzukehren. Es fehlt jedoch vielen Menschen an naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen über eben jene biologische Vielfalt und deren Bedeutung auch für die Menschheit. Diese Grundkenntnisse sind auch notwendig, um konkret zu verstehen, was im eigenen Lebensalltag für den Erhalt der biologischen Vielfalt getan werden kann.

Das 2022 erschienene Buch "Biodiversität. 100 Seiten" der Biologin Jasmin Schreiber bietet einen Einstieg in die wissenschaftlichen Konzepte und Aspekte der Biodiversität, der auch für Nicht-Wissenschaftlerinnen  und Nicht-Wissenschaftler gut verständlich ist. Die junge Autorin verknüpft Wissenschaft mit lebensnahen Beispielen sowie mit unmittelbaren und konkreten Maßnahmen, die wir alle ergreifen können, um unser Bewusstsein zu schärfen und den Verlust der Vielfalt in unserer eigenen Umwelt vor Ort aufzuhalten.

Ein Schwerpunkt des Forschungsprofils der Universität Duisburg-Essen (UDE) ist die Wasser- und Umweltforschung. Hinzu kommt, dass die UDE frühzeitig die Bedeutung von kultureller Vielfalt für wissenschaftliche Innovation erkannt hat, weshalb sie zum Auftakt des UDE Diversity Day 2023 einen Dialog zwischen soziokultureller und biologischer Vielfalt veranstalten wird. Biodiversität wird auch am Tage des offenen Labors, bei Science Slams in lokalen Kneipen und bei UDE-Universitätsveranstaltungen für Schülerinnen, Schüler und Studierende kreativ angedacht und diskutiert. Das Buch "Biodiversität" und weitere Lektüre zum Thema werden in einer Leseecke der Universitätsbibliotheken zur Verfügung gestellt. In einer Biodiversität-Projektwoche werden Hochschulmitgliedern, Studierendenvereine (unter anderem Campus Garten e.V.) und dem Familienservice DU-E-Kids Ideen zur langfristigen Verbesserung der Biodiversität auf den UDE-Campi umsetzen. Biodiversität wird somit durchdacht, kreativ, und ein wenig spielerisch, Teil der Universitätskultur.
 

 

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Charlotte Wiedemann: Den Schmerz der Anderen begreifen

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Video der Universität Halle-Wittenberg

In einer sehr zugänglichen Sprache lädt Charlotte Wiedemanns Buch "Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis" (2022) zu einer neuen Beschäftigung mit Erinnerungskulturen in Diversität ein. Wiedemann macht es sich zur Aufgabe, kollektive Leiderfahrungen darzulegen, die neben dem Holocaust kaum Eingang in die gelebten wie institutionellen Praxen der Erinnerung, der Forschung und der Gegenwartskultur gefunden haben. Ihr Buch zielt auf eine Auseinandersetzung mit den Verflechtungen von Holocaust, Rassismus und Kolonialismus, die bereits seit langem international geführt wird – 2009 vom US-amerikanischen Literaturwissenschaftler und Holocaust-Forscher Michael Rothberg als Multidirektionale Erinnerung benannt, die aber in der deutschen Öffentlichkeit zu großen Teilen noch aussteht. Es geht um The Darker Side of Western Modernity (Walter Mignolo, 2011), um die Kontinuitäts- und Verflechtungsgeschichte von erzwungener jüdischer und afrikanischer Diaspora sowie um differente Exodus-, Viktimisierungs- und Vernichtungserfahrungen. Ein solches Erinnern trägt dazu bei, unser historisches Wissen komplexer zu machen und das Wissen der Humanities zu dekolonisieren, denn die Geschichte der "Moderne" ist nicht ohne die Geschichte des Kolonialismus zu verstehen.

Die Universität Halle-Wittenberg möchte in Halle und an der MLU – eine Stadt und eine Institution, die in komplexer Weise mit der deutschen Missionars-, Kolonial- und nationalsozialistischen Geschichte verbunden und, wie der Anschlag am 9. Oktober 2019 zeigte, immer noch von antisemitischer und rassistischer Gegenwart betroffen sind – die Fragen eines größeren Erinnerns diskutieren. Diverse Formate inner- und außerhalb der Universität mit regionalen und internationalen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern und insbesondere mit der Stadtgesellschaft sowie örtlichen Vereinen und Initiativen sind geplant: Seminare, Ringvorlesungen, Lesungen, Vorträge, Studientage, Filmreihen, Radio- und Podiumsgespräche, Roundtables, analoge und digitale Stadtführungen, Exkursionen und Workshops. Es geht dabei um die Restitutionen kolonialer Kulturgüter und von Human Remains in örtlichen Sammlungen, um die kolonialen Verflechtungen der Stadtgeschichte und der Institutionen, um die mangelhafte Aufarbeitung der nationalsozialistischen Euthanasie als auch um die aktuelle Selbstbehauptung und (Nicht-)Wahrnehmung jüdischen und migrantischen Lebens.

Blog der Universität Halle-Wittenberg zum Projekt

 

Universität Heidelberg

Sylvia Plath: Die Glasglocke

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Video der Universität Heidelberg

Sensible Themen anzusprechen ist stets eine Herausforderung, umso mehr, wenn ein breiter öffentlicher Diskurs angestrebt wird. Die Universität Heidelberg ist der Ansicht, dass ein guter Zugang zu sensiblen Themen ein literarischer sein kann.

"Die Glasglocke" von Sylvia Plath ist ein Werk, welches den Blick auf solche herausfordernden und aktuellen Themen wie psychische Gesundheit und die Rolle der Frau in der Gesellschaft lenkt. Das Buh beschreibt in ausdrucksstarker Sprache die Depressionen einer jungen Frau, die als Autorin nach New York kommt und trotz großer Erfolge die Orientierung in ihrem Leben verliert. Es ist von stark autobiografischen Anteilen geprägt, die Autorin Sylvia Plath, war eine anerkannte Vorkämpferin des Feminismus.

Die Erschließung des Werkes wird nach der feierlichen Eröffnungsveranstaltung in der Universität im Kreise der Mitglieder der Universität durch einen wöchentlichen Lesekreis beginnen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschen sich unter fachkundiger Leitung über die Problemstellungen aus und werden so auf eine Reihe öffentlich zugänglicher Vorträge und Podiumsdiskussionen zu Fragestellungen wie "Frauen im Literaturbetrieb der 50er/60er Jahre", "Das Leben von Sylvia Plath" oder "Psychiatriekritik der 50er/60er Jahre" vorbereitet. Durch diese intensive Auseinandersetzung mit dem Werk sollen sie zu Botschafterinnen und Botschaftern der Literatur werden und Lesungen in den lokalen Buchhandlungen und Büchereien abhalten, um den Diskurs in die Öffentlichkeit zu tragen.

Auch viele begleitende, niederschwellige Veranstaltungen wie Filmvorführungen und eine Mental-Health-Messe sollen die Schwerpunktthemen in der Stadt bekannt machen. Der öffentliche Diskurs wird in einer städtischen Abschlussveranstaltung zusammen mit der UNESCO City of Literature münden, die die verschiedenen Menschen und Meinungen, die sich im Rahmen der unterschiedlichen Projekte begegnet sind, zusammenführt.
 

 

Hochschule Heilbronn

Kazuo Ishiguro: Klara und die Sonne

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Video der Hochschule Heilbronn

Künstliche Intelligenz (KI) ist schon heute nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken und spätestens seit ChatGPT in der breiten Gesellschaft ein hochaktuelles Thema. Sehen die einen die positiven Aspekte einer Weiterentwicklung in diesem Bereich, haben andere große Bedenken – sei es aus ethischer und rechtlicher Sicht oder aber schlicht aus Angst, dass man auf dem eigenen Arbeitsplatz problemlos ersetzt werden kann.

Die Hochschule Heilbronn forscht intensiv auf dem Gebiet der KI, und auch in der Lehre hat diese schon lange Einzug gehalten. Der Roman "Klara und die Sonne" von Kazuo Ishiguro beleuchtet das Thema von einer anderen – im Hochschulkontext eher unüblichen – Seite: weg von technischen und wissenschaftlichen Fakten, hin zu ethischen Grundfragen und einer emotionalen Sicht auf die künstliche Freundin Klara.

Klara ist eine von vielen künstlichen Freundinnen und Freunden, die den Kindern in einer fiktiven Zukunft zur Seite gestellt werden und echte, zwischenmenschliche Kontakte ersetzen (sollen). Doch können wir auch auf emotionaler Ebene, in Freundschaften und Familienverbänden einfach ersetzt oder ausgetauscht werden? Sind künstliche Freundschaften vielleicht sogar erstrebenswert bzw. was wird uns zukünftig von lernfähiger KI unterscheiden?

Wie Ishiguros Roman möchte die Hochschule Heilbronn das Thema KI von dieser anderen Seite beleuchten und in den Dialog treten, mit Hochschulangehörigen, Kooperationspartnern und Bürgerinnen und Bürgern. Neben gängigen Formaten wie Lesekreisen und Diskussionen wird es unter anderem eine literarische Schreibwerkstatt für Studierende sowie einen Zeichenkurs mit Schülerinnen und Schülern geben, die das "Blasenspiel" aus dem Buch künstlerisch aufarbeiten und anschließend in einer Vernissage ihre Werke ausstellen. Zudem binden wir Aspekte des Buches in unsere jährlich stattfindende Ethiktagung und weitere Veranstaltungsformate ein.
 

 

Verbund Ludwigsburger Hochschulen

Lena Gorelik: Wer wir sind

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Video der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg

In einer Welt, die von Sorgen um Umwelt, soziale Gleichheit, Gerechtigkeit und Frieden geprägt ist und in der Zukunftsperspektiven als zunehmend unsicher erlebt und erfahren werden, in der Migration und Verlust von Heimat(en), Fremdsein und ein Zuhause suchen eine zentrale Rolle spielen, gewinnt die Frage nach der eigenen Identität und dem Verhältnis des Ich zum Anderen, des eigenen Handelns für und mit anderen eine bestimmende Funktion. Nicht nur für junge Menschen erscheint es in dieser Situation geboten, eigene Peer-Group-Grenzen zu überschreiten, um so – mit Martin Buber gesprochen – am Du zum Ich zu werden.

Lena Goreliks autofiktionaler Roman "Wer wir sind" zeigt in Ausrissen Erinnerungen an die Kindheit in Russland, erzählt familiäre Geschichte(n) und berichtet von den schmerzlichen Erfahrungen bei der Ankunft in Deutschland, genauer gesagt: im baden-württembergischen Ludwigsburg. Berichtet wird von Scham und Stolz, von Anpassungsdruck und Selbstbewusstsein, von diesem In-Between, das migrantische Lebensrealitäten durchdringt und charakterisiert. Der Text leuchtet unsere Gegenwart aus, seine sprachlich poetische Form, die mit Originalzitaten (auch in kyrillischer Schrift) die Vielstimmigkeit unserer Welt unterstreicht, wirft für alle die Frage auf: Wer sind wir?

Der Roman eröffnet auf besondere und vielfältige Weise Anknüpfungspunkte und Schnittstellen für das kooperative Projekt der fünf Ludwigsburger Hochschulen. Zusammengefunden haben sich die Pädagogische Hochschule, die Evangelische Hochschule, die Hochschule für Verwaltung und Finanzen, die Filmakademie Baden-Württemberg und die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Idee und Konzept des Hochschulverbundes sind von Goreliks Text inspiriert und entwickeln diesen reflektierend zu weiterführenden Konzepten auf die Frage "Wer wir sind": Hochschulübergreifend werden Lebensentwürfe und -perspektiven der Hochschulangehörigen diskutiert und zusammengetragen und die konzipierten Projekte in die Zivilbevölkerung der Stadt Ludwigsburg hineingetragen. Ziel ist es, mit dem Projekt den Diskurs über eine der drängendsten gesellschaftlichen Fragen anzustoßen, wie eine durchlässige Gemeinschaftlichkeit und Anerkennung von Individualität zugleich gelebt werden können.
 

 

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Bill Bryson: Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge

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Video der Universität Magdeburg

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) kann in der Auseinandersetzung mit Bill Brysons Buch nicht nur die Gelegenheit nutzen, den Dingen auf den Grund zu gehen, die unseren Alltag prägen, sondern auch sichtbar zu machen, inwiefern ihre Geschichte und ihr Namensgeber ihre Identität in Magdeburg geprägt haben.

Die Universität Magdeburg ist traditionell eine ingenieurswissenschaftlich geprägte Universität. Schwerpunkte der Forschung wie Medizintechnik, Automotive, Digital Engineering, erneuerbare Energien unter anderem prägen ihren Wissenschaftsalltag. Auch hier kann das Buch helfen, einen Perspektivwechsel zu vollziehen, heraus aus dem Labor und dem Maschinenraum zu treten und Kontakt zur Gesellschaft aufzunehmen – in den Diskurs zu gehen und sich durch den Austausch mit der Zivilbevölkerung bereichern zu lassen und so in mancherlei Hinsicht über sich hinauszuwachsen.

Otto von Guericke war Politiker, Jurist, Physiker und Erfinder. Er studierte an der Artistenfakultät in Leipzig, aber auch Jura und Festungsbau in Jena. In jeder Hinsicht war er vielfältig interessiert, innovativ und zukunftsorientiert. Er handelte und forschte im Sinne der Weiterentwicklung der Gesellschaft und zum Wohle der Gemeinschaft. Daran will die OVGU anknüpfen, und hier findet sich der Zusammenhang zum Buch von Bill Bryson. Die Auseinandersetzung mit der "kurzen Geschichte der alltäglichen Dinge" wird ihr helfen, sich als Wissenschaftsgemeinschaft zusammenzubringen und neuen Denkansätzen einen Raum zu geben.

Die OVGU will vielfältig und nachhaltig denken. So will sie in vielen, oft kleineren Veranstaltungen unterschiedlichste Menschen abholen und zusammenbringen. Es wäre aus Sicht der Universität ein großer Erfolg, wenn sie es schaffen kann, einen Austausch über die Statusgruppen hinweg und ein Zusammenwachsen der Gemeinschaft OVGU in der Stadt Magdeburg zu bewirken.
 

 

Hochschule Mittweida

Jana Steingässer: Paulas Reise oder Wie ein Huhn uns zu Klimaschützern machte

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Video der Hochschule Mittweida

Die Hochschule Mittweida macht sich auf den Weg – gemeinsam mit der Stadt und weiteren Menschen, die neugierig darauf sind, das Thema Klimaschutz in seinen unterschiedlichen Ausprägungen zu betrachten. Zusammen mit Paula, der Protagonistin des Buches "Paulas Reise oder Wie ein Huhn uns zu Klimaschützern machte" von Jana Steingässer erfahren, erleben und gestalten sie Klimaschutz als ein Element, dass unser aller Leben nachhaltig beeinflusst.

Dafür geht es auf eine (Lese)reise – gemeinsam! Menschen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen an unterschiedlichen Stationen ihres Lebens kommen über verschiedene Medien und mit mannigfaltigen Ansätzen zum großen Thema Klimaschutz zusammen. Da sind die Studierenden, die sich aus verschiedenen Disziplinen zusammenfinden und eine studentische Ringvorlesung gestalten. Da sind Schülerinnen und Schüler, die sich zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern dem Thema nähern und ihre Werke in einer Ausstellung allen zugänglich machen. Da sind alle Interessierten, die zusammen mit dem Campus-Radio auf Lesereise gehen, die Erzählungen des Buches gemeinsam erleben und sich darüber austauschen. Da sind die Lehrenden, die Mitarbeitenden, die Studierenden und Gäste, die in einem literarischen Salon intensiv miteinander ins Gespräch kommen, Raum für Kritik aufmachen und gemeinsam über den Tellerrand hinausdenken. Da sind all die Menschen aus Mittweida, die in Stadtgesprächen und beim Urban Gardening aufeinandertreffen und gemeinsam überlegen und erleben, was wir gemeinsam bewirken können.

Mit der bewussten und gezielten Entscheidung für ein Kinderbuch öffnet die Hochschule Mittweida eine Tür, die für die jüngsten in unserer Gesellschaft oft verschlossen bleibt: die Tür zu einem gesellschaftlichen Diskurs auf Augenhöhe. Mit dem Projekt werden wir gezielt Kinder in den partizipativen Aushandlungsprozess rund um das Thema Klimaschutz einbezogen. Nicht nur, um ihnen wie auch allen anderen Menschen die Möglichkeit zu geben, Wissen und Verständnis aufzubauen, viel mehr noch, um ihre Sichtweisen und Vorschläge aktiv einzubinden und aufzugreifen.
 

 

Feierliche Urkundenübergabe

Die Delegationen der geförderten Hochschulen vor dem Brandenburger Tor (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Gruppenbild mit den Delegationen der geförderten Hochschulen vor dem Brandenburger Tor anlässlich der Urkundenübergabe am 4. Juli 2023
Die Delegation der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Die Delegation der Otto-Friedrich-Universität Bamberg: Dr. Fabian Franke und Stefan Huber
Die Delegation der BSP Business & Law School (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Die Delegation der BSP Business & Law School, Berlin: Prof. Dr. Rainer Zeichhardt und Prof. Dr. Birgit Stöber
Die Delegation der Universität Duisburg-Essen (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Für die Universität Duisburg-Essen nach Berlin gereist: Prof. Dr. Florian Leese
Die Delegation der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Die Delegation der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Dr. Steffen Hendel und Prof. Dr. Natascha Ueckmann
Die Delegation der Universität Heidelberg (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Die Delegation der Universität Heidelberg: Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern und Peter Abelmann
Die Delegation der Hochschule Heilbronn (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Die Delegation der Hochschule Heilbronn: Dr. Melanie Gish und Johanna Malz
Die Delegation der Ludwigsburger Hochschulen (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Für die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg nach Berlin gereist: Prof. Dr. Elke Grundler
Die Delegation der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Die Delegation der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Sina Frankmölle und Leon Zimdahl
Die Delegation der Hochschule Mittweida (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Die Delegation der Hochschule Mittweida: Prof. Dr. Barbara Wedler und Sandra Kuhn
Talkrunde mit Gewinnern aus den Vorjahren (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Talkrunde mit Gewinnern aus den Vorjahren: Links im Bild Jessica Flecks, die an der TU Dresden auf Lehramt studiert
Talkrunde mit Gewinnern aus den Vorjahren (Foto: Peter Himsel)
Foto: Peter Himsel
Talkrunde mit Gewinnern aus den Vorjahren und Andrea Frank (li.), stellv. Generalsekretärin des Stifterverbandes