Dieser Frage ist die Wissenschaftsstatistik des Stifterverbandes mit ihrer Stichprobenerhebung für das Jahr 2016 nachgegangen. Die Untersuchung hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegeben.
2016 investierte die deutsche Wirtschaft 62,8 Mrd. Euro für intern durchgeführte Forschung und experimentelle Entwicklung (FuE). Damit wuchsen die internen FuE-Aufwendungen der Unternehmen von 2015 auf 2016 um 3,1 Prozent. Das Forschungspersonal nahm für 2016 um etwa zwei Prozent zu und steigerte sich von 405.000 auf 413.000 FuE-Vollzeitäquivalente. Die FuE-Aufwendungen für Forschungsaufträge an externe Unternehmen oder öffentliche Forschungseinrichtungen gingen um 4,1 Prozent von 17 auf 16,3 Mrd. Euro zurück. Die FuE-Intensität, d.h. der Anteil der FuE-Ausgaben an der gesamtwirtschaftlichen Leistung, stieg damit von 2,92 in 2015 auf 2,94 Prozent (vorläufige Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Hochschul- und Staatssektor).
Für 2017 planen die Unternehmen eine Erhöhung ihrer FuE-Aufwendungen um 4,6 Prozent. Diese Steigerung läge damit erneut über derjenigen des Bruttoinlandsproduktes, für das der Sachverständigenrat ein Wachstum von zwei Prozent prognostiziert. Getragen wird das FuE-Wachstum erneut vor allem von den Großunternehmen.
Mit einem Anteil von rund einem Drittel an den eingesetzten finanziellen und personellen FuE-Ressourcen ist der Kraftfahrzeugbau weiterhin die dominierende Branche in Deutschland. 21,9 Mrd. Euro haben die Automobilhersteller und ihre Zulieferer im Jahr 2016 für ihre interne FuE ausgegeben, das sind zwei Prozent mehr als in 2015. Die Zahl der FuE-Beschäftigten stieg 2016 sogar um 5,3 Prozent auf fast 114.000. Die externen FuE-Aufwendungen sanken allerdings im Gegenzug um 3,5 Prozent auf 9,8 Mrd. Euro. Insgesamt blieben die FuE-Ausgaben der Branche hinter ihren eigenen Erwartungen zurück.
Die Unternehmen der Elektrotechnik steigerten 2016 ihre internen FuE-Aufwendungen um 1,5 Prozent auf 9,9 Mrd. Euro. Die Branche, zu der Hersteller hochwertiger Elektronik und elektrischer Ausrüstungen zählen, vergrößerte ihr FuE-Personal 2016 um 1,9 Prozent auf fast 83.000 Beschäftigte. Die externen FuE-Aufwendungen stiegen ebenfalls, um 5,4 Prozent auf fast 1,3 Mrd. Euro.
Auch im Maschinenbau stiegen alle drei FuE-Indikatoren: Die internen FuE-Aufwendungen legten um 3,5 Prozent auf fast 5,7 Mrd. Euro zu, die externen FuE-Aufwendungen nahmen um 19,3 Prozent auf 0,7 Mrd. Euro zu, und die Zahl des FuE-Personals stieg um 2,7 Prozent auf fast 45.000 Beschäftigte.
Chemie und Pharma steigerten 2016 ebenfalls ihre internen FuE-Aufwendungen (3,9 bzw. 4,5 Mrd. Euro) und wiesen bei den externen FuE-Aufwendungen einen Rückgang auf (0,3 bzw. 1,7 Mrd. Euro). Während aber die chemische Industrie ihr FuE-Personal um 8,3 Prozent auf unter 22.000 Beschäftigte reduzierte, erhöhte die pharmazeutische Industrie in 2016 die Zahl der FuE-Beschäftigten um 5,8 Prozent auf mehr als 19.000 Beschäftigte. Ob aus der Tendenz zu mehr interner FuE in 2016 ein Trend wird, muss in den nächsten Jahren weiter beobachtet werden.
Die Branchen der unternehmensnahen Dienstleistungen, unter anderem IKT, Ingenieurbüros sowie Banken und Versicherungen, legten 2016 bei den internen FuE-Aufwendungen um 5,9 Prozent auf 8,6 Mrd. Euro noch einmal kräftig zu, während das FuE-Personal nur geringfügig um 0,8 Prozent auf 73.000 Beschäftigte stieg. Die externen FuE-Aufwendungen nahmen hier im Jahr 2016 um 3,6 Prozent auf eine Milliarde Euro zu.
Im Forschungsdatenzentrum (FDZ) der Wissenschaftsstatistik sind die Mikrodaten über Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) der deutschen Wirtschaft ab dem Jahr 1995 auf Unternehmensebene zu Forschungszwecken verfügbar.
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