Die Fellows erhielten eine persönliche Betreuung durch Mentorinnen und Mentoren, die Open Science bereits in ihrer Forschung anwenden. Sie standen ihnen als feste Kontaktpersonen für die Umsetzung ihrer Ziele innerhalb ihrer Forschungsvorhaben beratend zur Seite. Dieser Austausch konnte als Einzelmentoring sowie als Peer-to-Peer-Mentoring in Form selbstorganisierter Arbeitsgruppen erfolgen. Für eine kontinuierliche Evaluation der gemeinsamen Arbeit schlossen die Fellows mit ihren Mentoren zu Beginn des Programms verbindliche Ziel- und Handlungsvereinbarungen.
Das Fellow-Programm Freies Wissen war eine Kooperation zwischen Wikimedia Deutschland e.V. und dem Stifterverband.
Projekt: Dynamisiertes Wissen. Digitale Medienpraktiken in der Wissenschaft
Sarah-Mai Dang ist Film- und Medienwissenschaftlerin. In ihrer Dissertation hat sie die ästhetische Erfahrung von Chick Flicks mit Blick auf die feministische Filmtheorie analysiert. Derzeit erforscht sie als Postdoc an der Universität Bayreuth am Beispiel der digitalen Geschichtsschreibung, wie neue Technologien das Denken und Arbeiten in der Wissenschaft beeinflussen.
Projekt: Public Sector Knowledge Sharing – welches Wissen teilen Mitarbeiter öffentlicher Organisationen am Arbeitsplatz und warum?
Caroline Fischer ist Doktorandin am Lehrstuhl für Public und Nonprofit Management der Universität Potsdam. In ihrer Promotion erforscht sie, wie und warum Beschäftigte der öffentlichen Verwaltung ihr Wissen am Arbeitsplatz teilen. An der Universität Potsdam engagiert sie sich zudem für die Weitergabe der Prinzipien offener Wissenschaft an die Studierenden und deren Erprobung in der Lehre.
Projekt: Ring-a-Scientist
Kerstin Göpfrich ist promovierte Physikerin und beschäftigt sich als Post-doc am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung mit synthetischer Biologie. Per Webcam macht sie ihre Forschung für Schüler zugänglich um zu einem informierten gesellschaftlichen Dialog über zukunftsweisende Technologien beizutragen. Im Rahmen dieses Projekts will sie genau das auch anderen Wissenschaftlern erleichtern – mit einer Internetplattform, über die Lehrer und Wissenschaftler unbürokratisch Termine für ein Videotelefonat im Unterricht vereinbaren können.
Projekt: Dramatische Sprachen: Fremdsprachen in den Bühnentexten von Peter Handke
Vanessa Hannesschläger ist Dissertandin am Institut für Germanistik der Universität Wien und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Austrian Centre for Digital Humanities der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie widmet sich der Weiterentwicklung digitaler Methoden für die Literaturwissenschaft. In ihrem Projekt erstellt und bearbeitet sie das Datencorpus, das sie in ihrer Dissertation auswerten wird, und erforscht die Möglichkeiten und Grenzen von Open Science in der Geisteswissenschaft.
Projekt: Erstellung eines OER-Lehrbuches zum Thema "Open Organizing"
Dr. Maximilian Heimstädt ist Postdoc für Organisationstheorie am Reinhard-Mohn-Institut der Universität Witten/Herdecke. In seiner Dissertation untersuchte er verschiedene Akteure der Openness-Bewegung und die Einführung von Open Data in den Stadtverwaltungen von Berlin, London und New York City. Nachdem er in den vergangenen Jahren verschiedene Handlungsempfehlungen zur Umsetzung von Open Educational Resources entwickelte, möchte er sich mit dem Fellowship selbst an die Entwicklung eines offenen Lehrbuches wagen.
Projekt: ALPACA – Automated Labelling and Parcellation of Auditory Cortex Areas
Peer Herholz promoviert zum Thema "neurobiology of cortical music representations" im Laboratory for Multimodal Neuroimaging an der Philipps-Universität Marburg und im International Laboratory for Brain, Music and Sound Research (BRAMS) der Université de Montréal/McGill University in Montréal, Canada. Sein Projekt befasst sich mit der robusten Lokalisation und Aufteilung des auditorischen Kortex mittels verschiedener Analysemethoden implementiert in frei verfügbarer Software.
Projekt: Ein Offenes Energiewirtschafts-Handbuch
Lion Hirth ist Energieökonom und Experte für Wind- und Solarenergie sowie für Strommärkte und deren Modellierung. Bis 2014 arbeitete er für fünf Jahre als Analyst für Erneuerbare Energien in der Konzernstrategie des schwedischen Stromversorgers Vattenfall. Er betreibt und pflegt das Open-source-Strommarktmodell EMMA und fungiert als Sekretär des Strommarkttreffens, eines Netzwerkes für Energiepolitik mit mehr als 2000 Mitgliedern. Hirth ist Juniorprofessor an der Hertie School of Governance und leitet das Beratungsunternehmen Neon.
Projekt: Open Computational Research Study
Felix Z. Hoffmann ist Doktorand am Frankfurt Institute for Advanced Studies wo er sich mit der Dynamik und Struktur von lokalen corticalen neuronalen Netzwerken beschäftigt. Bereits in 2014 nahm er am Google Summer of Code Programm teil, um an Software mitzuarbeiten, die die Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Berechnungen unterstützt. Nun möchte er im Rahmen des Fellowship-Programms zeigen, wie eine komplett offene und reproduzierbare rechnergestützte Studie veröffentlicht werden kann.
Projekt: Political Protest and Generational Change in New Democracies
Philippe Joly ist Doktorand an der Berlin Graduate School of Social Sciences, Humboldt-Universität. In seiner Doktorarbeit konzentriert sich Philippe auf die Normalisierung von Protest als politische Partizipationsform in neuen Demokratien. Im Rahmen des Fellowships möchte er eine Strategie für die Veröffentlichung zweier Artikel in Open Access entwickeln und einen Workshop zu "Open Science in den Sozialwissenschaften" für Promovierende vorbereiten.
Projekt: Hawass – Contemporary Islamic Aesthetics: Contemporary Archive, Virtual Showroom, Open Research Exchange
Alina Kokoschka ist Islamwissenschaftlerin. In ihrer Dissertation hat sie sich mit der Ästhetik der Islamisierung in Syrien, Libanon und Türkei beschäftigt und zwar am Beispiel der äußerst schillernden Warenwelt Islam. Derzeit forscht sie zu Übertragungsprozessen zwischen arabischem und lateinischem Schriftsystem.
Projekt: Politische Kommunikation im Social Web: Empirische Analyse des strategischen Framings von Politikern, seiner Bedingungen und Wirkungen
Julia Niemann-Lenz ist Postdoktorandin am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Sie promovierte zum Thema Privatsphäre und Selbstoffenbarung auf Sozialen Netzwerkseiten und widmet sich in ihrem aktuellen Projekt der Selbstdarstellung von Politikern auf Facebook.
Projekt: Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen zum offenen Austausch von Neuroimaging Daten in der Grundlagenforschung
Dirk Ostwald ist Juniorprofessor für Computational Cognitive Neuroscience an der Freien Universität Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die neurobiologischen Grundlagen von Entscheidungen unter Unsicherheit und die Entwicklung von probabilistischen Inferenzmethoden zur Analyse von Neuroimaging Daten.
Projekt: Open Access Lexikon SynergieWissen
Tatjana Petzer ist seit 2010 Dilthey-Fellow der VolkswagenStiftung mit dem Projekt Wissensgeschichte der Synergie am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. Derzeit ist sie Vertretungsprofessorin am Institut für Slavistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Projekt: The Altered States Database
Timo Torsten Schmidt arbeitet an der Universität Osnabrück und unterrichtet am Institut für Kognitionswissenschaft. Er promoviert an der Freien Universität in Berlin und beschäftigt sich in seiner neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung mit Gehirnprozessen des Bewusstseins.
Projekt: Kollaboratives Online-Interpretieren
Isabel Steinhardt ist Soziologin und arbeitet als Postdoc am International Centre for Higher Education Research (INCHER-Kassel). Als Fellow widmet sie sich dem Thema der Methodenweiterentwicklung hermeneutischer Interpretationsverfahren und geht der Frage nach, ob es möglich ist kollaborativ online zu interpretieren. Dazu verwendet sie Datenmaterial aus ihrer Forschung zu "Nutzung digitaler Technologien für das Studium und Habitus von Studierenden".
Projekt: Expedition mit FS Poseidon, Untersuchungen zum Gasaustausch im Auftriebsgebiet vor Mauretanien
Tobias Steinhoff arbeitet als Postdoc am GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Er beschäftigt sich mit dem marinen Kohlenstoffkreislauf und hier speziell mit dem CO2-Austausch zwischen Ozean und Atmosphäre. In diesem Rahmen trägt er Messdaten zu einem internationalen Netzwerk bei Surface Ocean CO2 Atlas, die frei verfügbar sind. Im Rahmen dieses Projektes möchte er die offene Verfügbarkeit seiner Forschungsdaten auf den gesamten Prozess von der Datenerhebung bis zur Auswertung ausweiten.
Projekt: Das Gläserne Gerät von der Entwicklung, zur Nutzung bis zum Datensatz: Geotechnik meets Science 2.0
Hans Henning Stutz ist als akademischer Mitarbeiter an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel am Institut für Geowissenschaften im Bereich der Geotechnik & Geomechanik tätig. Seine Forschungsinteressen sind im Bereich der Offshore Geotechnik und innovativer Methoden in der experimentellen Bodenmechanik zu verorten.
Projekt: Towards a bigger picture – Crowdsourcing the mosaic of the mind
Vanessa Teckentrup ist Doktorandin in der Translationalen Psychiatrie des Universitätsklinikums Tübingen, wo sie sich mit funktionalen Hirnnetzwerken und Lernmodellen vor dem Hintergrund psychischer Erkrankungen beschäftigt. Vor dem Hintergrund der in den Neurowissenschaften akuten "Replikationskrise" ist sie besonders daran interessiert, offene Standards zu befördern, damit nicht frei verfügbare Datensätze oder kaum dokumentiertes methodisches Vorgehen der Vergangenheit angehören.
Projekt: Autorenidentifikation und linguistische Merkmale der Rixdorfer Handschriften: Eine Untersuchung anhand von Manuskripten aus dem 18./19. Jahrhundert
Seit April 2017 promoviert Aleksej Tikhonov in einem gemeinsamen Projekt vom Fachgebiet der Westslawischen Sprachen (Institut für Slawistik der Humboldt-Universität), dem Fraunhofer IPK und der Musterfabrik (gefördert durch die VolkswagenStiftung ('Mixed Methods'). Es wird ein (halb-)automatisches Assistenzsystem für den Handschriftenvergleich entwickelt. Die Rixdorfer Handschriften dienen dem Projekt als Trainingsmaterial. Mithilfe des "Freien Wissens" soll ein breiteres Zielpublikum in und außerhalb der Wissenschaft erreicht werden. Das Konzept dafür besteht aus zwei Hauptkomponenten: öffentliche Lesereihe und Open Source- sowie Printpublikationen von ausgewählten historischen Lebensläufen aus Rixdorf.