Die Fellows erhielten eine persönliche Betreuung durch Mentorinnen und Mentoren, die Open Science bereits in ihrer Forschung anwenden. Sie standen ihnen als feste Kontaktpersonen für die Umsetzung ihrer Ziele innerhalb ihrer Forschungsvorhaben beratend zur Seite. Dieser Austausch konnte als Einzelmentoring sowie als Peer-to-Peer-Mentoring in Form selbstorganisierter Arbeitsgruppen erfolgen. Für eine kontinuierliche Evaluation der gemeinsamen Arbeit schlossen die Fellows mit ihren Mentoren zu Beginn des Programms verbindliche Ziel- und Handlungsvereinbarungen.
Das Fellow-Programm Freies Wissen war eine Kooperation zwischen Wikimedia Deutschland e.V. und dem Stifterverband.
Stefan Appelhoff forscht im Bereich der kognitiven Neurowissenschaften zum Thema Informationssuche bei der Entscheidungsfindung. Hierfür verwendet er Elektroenzephalografie (EEG) bei menschlichen Probanden, um deren Gehirnprozesse millisekundengenau abbilden zu können. Das Projekt beschäftigt sich mit Lösungen für die Markierung von Ereignissen über den USB-Port.
Projekt: Big Data and Open Data for the Study of African Politics
In dem Projekt geht es darum, Forschungsdaten zu politischen Eliten in Afrika zu erheben und mit den Instrumenten offener Wissenschaft transparent und über Wikimedia-Plattformen frei zugänglich zu machen. Damit sollen gesellschaftliche Teilhabe und freier Zugang zu (wissenschaftlichen) Daten und Informationen befördert werden.
Mit Europäischer Heimatforschung ist hier Forschung gemeint, die zum Beispiel ausgehend von historischer Radfahrerliteratur aus den Jahrzehnten um 1900 grenzüberschreitend europäische Quellen und Geschichten zu Tage fördert, um dieses Wissen wieder sichtbar und mit Open Access für die Forschung und andere Nutzungsarten zugänglich zu machen.
Projekt: Giving the Results of Crowdsourced Research Back to the Crowd
Das Projekt brachte über 200 Forscher aus der ganzen Welt zusammen, um eine frühere Studie zu replizieren und zu erweitern. Was passiert, wenn so viele verschiedene Forscher dieselbe Hypothese mit denselben Daten testen möchten, aber ihre statistischen Modelle frei gestalten können? Das Stipendium für Freies Wissen ermöglicht den an der Initiative Beteiligten, die Daten aus dem Projekt zu bereinigen und online interaktiv zur Verfügung zu stellen.
Projekt: Objective Structured Assessment of Technical Skills (OSATS) – Open Access Online Database
Für Medizinerinnen und Mediziner ist es wichtig, schnell und einfach auf zuverlässiges Wissen zuzugreifen. Das Projekt soll allen einen schnellen Zugriff auf die bisher verfügbaren chirurgischen Checklisten zum Erlernen operativer Techniken ermöglichen.
Projekt: German Open Syllabi Project für Soziologie
Die Soziologin promoviert an der Universität Luzern zum Verhältnis der Soziologie zu ihren Methoden. Als Bestandteil des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Vorhabens fokussiert dieses Teilprojekt auf die Methodenlehre im deutschsprachigen Soziologiestudium und die Frage, wie im Rahmen der Lehre Vorstellungen disziplinärer und methodologischer Identitäten verhandelt werden.
Formate wie Jupyter-Notebooks oder R-Markdown erlauben es, wissenschaftliche Publikationen zu erstellen, in denen die Datenanalyse, Statistik und visuelle Darstellung von Ergebnissen neben dem beschreibenden Text direkt nachvollziehbar und überprüfbar wird. Diese sogennanten "executable papers" erlauben ein viel direkteres Verstehen und Überprüfen der verwendeten Methoden. In dem Projekt wird beispielhaft der Prozess des Erstellens eines solchen Papers demonstriert und dokumentiert.
Projekt: Fighting antibiotic resistance with knowledge and open science – in classroom and beyond
Antibiotika-Resistenzen stellen eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Trotz allem ist das öffentliche Interese an diesem Thema leider gering. Mit Hilfe von Open Science soll das Projekt angehenden Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern in verschiedenen Ländern ein Bewusstsein für die Problematik vermitteln. Dabei soll nicht nur das Wissen zum Thema Resistenzen, sondern auch die internationale Zusammenarbeit gefördert werden.
Projekt: Open-Access-Datenbank für inhaltanalytische Variablen
Um neues Wissen und Erkenntnisfortschritt zu erzielen, ist es zunächst notwendig, den vorhandenen Wissensbestand zu kennen und sich damit kritisch auseinanderzusetzen. Mit einer Datenbank für inhaltsanalytische Variablen soll der Status quo der Variablenoperationalisierungen für Studierende, Forschende und Interessierte per Open Access zugänglich gemacht werden.
Mit dem Projekt soll die bisher unveröffentlichte Vorlesungsreihe "Sources of Creative Power", gehalten 1953/54 an der New School, auf einer Internetplattform multimedial als Forschungsressource veröffentlicht werden. In der Vorlesungsreihe stellt Blücher die Grundlinien seines Philosophierens dar.
Projekt: Using open web data to assess and improve non-binary gender operationalization at scale
Das Fellowship unterstützt eine Machbarkeitsstudie zur integrativen nichtbinären Operationalisierung und Messung von Geschlecht unter Verwendung offener Webdaten (inklusive Wikipedia) in einer Fallstudie der Filmindustrie.
Welche Praktiken der Offenen Wissenschaft gelten für welche Disziplinen und Forschungsparadigmen? Welche Praktiken teilen alle Subcommunities? In dem Vorhaben sollen Überschneidungen, Differenzen und der gemeinsame Kern in den Praktiken der Subcommunities Offener Wissenschaft herausgearbeitet werden.
Projekt: Freies Wissen … für alle? Teilhabe und Diversity in Offener Wissenschaft
Das Projekt dreht sich darum, an der offenen Dokumentation von Herausforderungen und Lösungsansätzen für eine diverse, inklusive und offene Wissenschaft(skommunikation) zu arbeiten. Diese soll sowohl Exklusionserfahrungen und Anforderungen aus der Sicht unterrepräsentierter/marginalisierter Gruppen als auch Best-Practice-Beispiele für inklusive Strukturänderungen oder spezifische Pilotprojekte umfassen.
In welcher Weise werden soziale Aspekte zur Bedingung oder zum Hemmschuh für erfolgreiches Arbeiten in der Forschung? Das Projekt legt bei bei der Suche nach einer Antwort den Fokus auf Konvergenzprozesse zwischen Forschenden und wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich thematisch annähern und neue Idee vorantreiben.
Projekt: Citizen Science zur Analyse von Insektenbiodiversität – ERGo!
Bei Citizen Science schaffen Bürger aktiv Wissen, und das kollektive Bewusstsein für komplexe Probleme wird geschärft. Mit der Applikation "ERGo!" sollen Bürger durch Fotografieren von Insekten helfen, deren Biodiversität besser zu verstehen und somit zu einem effizienteren Naturschutz beizutragen. Zugleich bietet es dem Anwender die Möglichkeit, auf spielerische Weise mehr über die komplexen Wechselwirkungen in Ökosystemen zu erfahren.
Projekt: Die Finanzierung Internationaler Forschung – Beobachtung, Transparenz, Öffnung
Forschungsfinanzierung ist ein wesentlicher Faktor für freie Wissenschaft und eine Zugangsbedingung zugleich. Das gilt besonders für Länder mit weniger eigenen Forschungsressourcen, wie zum Beispiel einige Länder in Afrika. Die Open Science/Open Access-Debatte und -Praxis soll deshalb in dem Projekt auf die Beobachtung, Sammlung und Visualisierung von Förderprogrammen und deren Eigenschaften besonders für europäisch-afrikanische Wissenschaftsbeziehungen erweitert werden.
Projekt: The Book of Statistical Proofs
Innerhalb des Projekts geht es darum, statistische Theoreme, die in einer Vielzahl von Publikationen innerhalb der Computational Sciences zur Anwendung kommen, in einem zentralisierten, offenen und kollaborativ editierten Archiv zu sammeln und zu dokumentieren.
Im Bereich der Linguistik sind Sprachaufzeichnungen für Mehrfach-Analysen sehr gut geeignet. Aus diesem Grund soll eine Open-Source-Kurzanleitung entwickelt werden, die Forscherinnen und Forscher dazu ermutigt, projektbezogene Daten in offene Online-Sprachkorpora zu wandeln, Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit der eigenen Analyse zu ermöglichen und hierdurch gleichzeitig das Forschungspotenzial offener Wissenschaft aufzuzeigen.
Projekt: An open data-driven reconstruction of global land use change
In dem Projekt sollen die Synergien freier satellitengestützter Daten genutzt werden, um Landnutzungsveränderungen während der letzten Jahrzehnte auf der Erde zu rekonstruieren. Die Ergebnisse werden in Form von interaktiven Karten veröffentlicht.