Future Lab:
Kooperations­governance

Der Stifterverband und die Heinz Nixdorf Stiftung haben acht Hochschulkooperationen bei der Weiterentwicklung ihrer Governance unterstützt.

Wesentliche Leistungen in Forschung, Lehre und Transfer erbringen Hochschulen in Kooperationen mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Partner bilden dafür Kooperationsstrukturen wie beispielsweise gemeinsam getragene Institute, Verbünde, Cluster, Netzwerke, Vereine oder Unternehmen. Die Schaffung funktionierender und effizienter organisatorischer Abläufe und Entscheidungsstrukturen als auch tragfähiger Kulturen stellt die beteiligten Partner häufig vor erheblichen Herausforderungen. Sie betreffen sowohl die Leitung und Organisation der Kooperationsstrukturen selbst wie auch die Steuerung der Kooperation durch die Partner.

Praktische Lösungen für komplexe Problemlagen finden

FutureLab (Logo)

Das Future Lab: Kooperationsgovernance hat acht Hochschulkooperationen die Möglichkeit gegeben, ihre spezifischen Themen und Fragen in einer innovativen Workshop-Reihe – unterstützt von Expertinnen und Experten – zu bearbeiten. Es inspiriert zu neuem Handeln, befördert mutige Ideen, und hilft dabei, Erfahrungen und Erkenntnisse zu teilen. Das Ziel war, die Kooperationsbedingungen an Hochschulen weiter zu verbessern.

Future Lab Kooperationsgovernance: Workshop im April 2019 (Foto: Valeska Achenbach)
Foto: Valeska Achenbach
Impressionen aus dem Future Lab: Kooperationsgovernance
Future Lab Kooperationsgovernance: Workshop im April 2019 (Foto: Valeska Achenbach)
Foto: Valeska Achenbach
Impressionen aus dem Future Lab: Kooperationsgovernance
Future Lab Kooperationsgovernance: Workshop im April 2019 (Foto: Valeska Achenbach)
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Impressionen aus dem Future Lab: Kooperationsgovernance
Future Lab Kooperationsgovernance: Workshop im April 2019 (Foto: Valeska Achenbach)
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Impressionen aus dem Future Lab: Kooperationsgovernance
Future Lab Kooperationsgovernance: Workshop im April 2019 (Foto: Valeska Achenbach)
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Impressionen aus dem Future Lab: Kooperationsgovernance
Future Lab Kooperationsgovernance: Workshop im April 2019 (Foto: Valeska Achenbach)
Foto: Valeska Achenbach
Impressionen aus dem Future Lab: Kooperationsgovernance
Future Lab Kooperationsgovernance: Workshop im April 2019 (Foto: Valeska Achenbach)
Foto: Valeska Achenbach
Impressionen aus dem Future Lab: Kooperationsgovernance
Future Lab Kooperationsgovernance: Workshop im April 2019 (Foto: Valeska Achenbach)
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Impressionen aus dem Future Lab: Kooperationsgovernance
Future Lab Kooperationsgovernance: Workshop im April 2019 (Foto: Valeska Achenbach)
Foto: Valeska Achenbach
Impressionen aus dem Future Lab: Kooperationsgovernance

Alle Lab-Module auf einen Blick

Das Future Lab: Kooperationsgovernance war ein einjähriges Programm. Es bestand aus fünf Lab-Modulen. Jedes Lab-Modul hatte eine Dauer von ein bis zwei Tagen. Die inhaltliche Ausgestaltung der Module erfolgte gemeinsam mit den Teilnehmenden. Dabei bot jedes Lab eine kreativitätsfördernde Arbeitsumgebung und vermittelte nützliche Tools sowie Fachwissen.

Themenspezifisch ermöglichte das Programm Networking und den Austausch von Erfahrungen.

  • Modul 1: Kick-off und Co-Creation der Arbeitsthemen
    Berlin, 13. Dezember 2018
  • Modul 2: Smart starten: Motivation und Zielfindung
    München, 23./24. Januar 2019
  • Modul 3: Kooperative Governancestrukturen gestalten
    Hamburg, 8./9. Mai 2019
  • Modul 4: New Work etablieren
    Leipzig, 30. September/1. Oktober 2019
  • Modul 5: Sharing Science ermöglichen
    Frankfurt am Main, 4./5. Dezember 2019

 

Warum das Thema Kooperationsgovernance relevant ist

In den vergangenen Jahren hat sich die Kooperation als Leitmotiv der Hochschulentwicklung etabliert. Wesentliche Leistungen von Hochschulen in Lehre, Forschung, wissenschaftlicher Nachwuchs, Transfer und Weiterbildung werden heute in Verbünden organisiert, häufig mit externen Partnern. Von regionalen Wissensallianzen über Verbundcluster, Forschungscampi, kooperativen Transfer- und Gründerzentren, Industry-on-Campus-Projekten bis hin zu kooperativen Studiengängen und Graduiertenschulen, gemeinsamen digitalen Lernplattformen, internationalen Verbundfakultäten und geteilten Kollegstrukturen reichen die Kooperationsformen, die gegenwärtig im Hochschulkontext zu finden sind. Partner sind außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, andere Hochschulen aus dem In- und Ausland, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Akteure.

Die Kooperationsstrukturen gehorchen dabei eigenen, von der jeweiligen Zusammensetzung abhängigen Logiken und Steuerungsmechanismen, die in der Regel auf Partnerschaft und nicht auf Hierarchie basieren, neue Dynamiken und Rollen einfordern und quer zu den Organisationslogiken der beteiligten Akteure liegen können. Folglich sind die Partner gefordert, gemeinsame Ziele zu definieren, geeignete Organisationsstrukturen und effiziente Entscheidungswege zu etablieren. Für nachhaltig erfolgreiche Kooperationsstrukturen erscheinen ein paritätisches Rollenverständnis der Beteiligten genauso zwingend wie eine funktionierende Rückbindung an die Trägerorganisationen. Es ist zu beobachten, das organisatorische Fragen häufig schwieriger zu klären sind, als inhaltliche.

Nicht zuletzt ist es auch der digitale Wandel, der die Art, wie gelernt, geforscht und gearbeitet wird, verändert. Um der wachsenden Geschwindigkeit des Wandels und der Komplexität von Herausforderungen gerecht zu werden, öffnen Akteure ihre Forschungs- und Innovationsprozessen. Dadurch verändern sich bestehende Aufgaben, Prozesse und Strukturen innerhalb von Organisationen und Kooperationen.

Die klassischen Steuerungsmechanismen sowohl einer Gruppenuniversität wie eines New Public Management greifen für solche Kooperationsstrukturen nur ungenügend. Länder können nur begrenzt über Zielvereinbarungen steuern, da sich Chancen aus gemeinsamen Zielsetzungen und einem koordinierten Vorgehen unabhängiger Akteure ergeben, die in der Regel förderbar, aber nicht planbar sind. Hochschulleitungen haben weniger die Pflicht, institutionelle Ziele vorzugeben und deren Einhaltung zu überprüfen, als die Hochschulen als attraktiven Netzwerkpartner aufzubauen und dezentrale Aktivitäten zu fördern, zu koordinieren und auch zu beenden. Die Wissenschaftsadministration muss sich durch ein agiles Management auszeichnen, geprägt durch Flexibilität und Beweglichkeit bei der Verfolgung mittelfristiger Ziele an der Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Akteuren. 

Herausforderungen für die Governance ergeben sich auf Ebene der Kooperationen selbst, auf Ebene der Partner, welche die Kooperationen arrangieren und die Schnittstellen organisieren, und auf Ebene der Träger, also den Ländern, welchen die Hochschulentwicklung des Landes obliegt. Leitend für das Programm war dabei die Frage, wie die Governance von Kooperationen und Hochschulen verbessert werden kann. 

Themen und Fragestellungen des Programms:

  • Welche Formen der hochschulübergreifenden Kooperation finden sich? Welche sind in dynamischen Innovationslandschaften erstrebenswert, um für die Zukunft gerüstet zu sein? Welche Herausforderungen bei der Steuerung dieser häufig neuartigen Kooperationen – in Bezug auf die Partner wie auch die Formate der Zusammenarbeit – gibt es?
  • Wo ergeben sich Spannungsfelder? Wie funktioniert der Interessensausgleich in Kooperationen und zwischen Kooperationen und den tragenden Organisationen? 
  • Welche Organisations- und Rechtsformen eignen sich für Kooperationen zwischen akademischen und nicht-akademischen Partnern? 
  • Wie kann das Verhältnis zwischen den häufig temporären Kooperationsstrukturen und den dauerhaften Organisationsstrukturen (Fakultäten, zentrale Administration) gestaltet werden? Wie können Kooperationsstrukturen an die Hochschulsteuerung angekoppelt werden, ohne an Dynamik und Kreativität einzubüßen?
  • Welche Steuerungsprozesse eignen sich für agile Formen der Zusammenarbeit? 
  • Welche vertraglichen Rahmenbedingungen tragen zu guter Governance bei?
  • Welche Leitungs- und Entscheidungsstrukturen benötigen Hochschulen als Plattformen für mittel- und langfristige Kooperationsaktivitäten?
  • Wie können Hochschulstrategien unter Einbeziehung von externen Partnern entwickelt werden? 
  • Bedarf es kultureller Veränderungen – zum Beispiel der Führungskultur –, um einer guten Governance gerecht zu werden?

Was das Future Lab bietet

Die Workshop-Reihe kombinierte ein durch externe Wissensgeber und Coaches unterstütztes Peer-Learning mit verschiedenen Innovationsmethoden. So ließen sich Ergebnisse und Wirkung für die Organisation und das Hochschulsystem erzielen. Das Future Lab umfasste:

  • die Bearbeitung individueller Themen und Fragestellungen
  • die Begleitung durch erfahrene Coaches und Experten
  • inspirierende Impulse und die konkrete Arbeit an praktischen Lösungen
  • eine kreativitätsfördernde Arbeitsumgebung
  • die Vermittlung nützlicher Tools sowie Fachwissen
  • Networking und den Austausch von Erfahrungen

Die Pilotphase

Das Future Lab: Kooperationsgovernance brachte Praktiker, Experten, Entscheidungsträger und Policymaker zusammen. Es richtete sich an Hochschulen und Einzelpersonen.

Für die Teilnahme am Programm wurden acht Hochschulen ausgewählt. Sie erhielten Unterstützung bei der Lösung spezifischer Herausforderungen einer von ihr mitgetragenen Kooperationsstruktur. Grundlage für die Auswahl waren die von den Hochschulen dargelegten Herausforderungen bei Kooperationen. Die ausgewählten Hochschulen stellten ein breites Spektrum an Kooperationstypen und Herausforderungen dar.

Das Programm umfasste für die teilnehmenden Hochschulen:

  • die Teilnahme an der Workshop-Reihe Future Lab: Kooperationsgovernance
  • eine finanzielle Förderung der teilnehmenden Institutionen in Höhe von 20.000 Euro zur Deckung der entstehenden Kosten
  • fakultativ eine Umsetzungsbegleitung der entwickelten Ansätze

Im Rahmen des Programms wurden Experten bei der Definition und Priorisierung von Handlungsfeldern, Entwicklung von Lösungsansätzen oder dem Lösungstransfer eingebunden. Interessierte Einzelpersonen aus allen Sektoren (Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft) konnten sich als externe Wissensgeber registrieren.

Interesse am Future Lab?

Die Pilotphase des Future Labs ist abgeschlossen. Wenn Sie Interesse am Format und an einer Durchführung an Ihrer Einrichtung haben, wenden Sie sich bitte an die unten genannten Ansprechpartner.

Das Future Lab als Teil eines BMBF-finanzierten Forschungsvorhabens

Kooperationstypen und Problemlagen von Verbünden im Sample Future Lab (SaFuL), 2018

  • Vorstudie des Stifterverbandes zum Integrationsprojekt
  • Inhaltsanalyse der eingegangenen Interessensbekundungen und leitfadengestützte Interviews: Untersuchung der Varianz unter anderem bezüglich der Kooperationstypen und Problemlagen mit dem Ziel einer ersten, vorläufigen Klassifikation von Kooperationstypen

Determinanten und Effekte von Kooperation in homogenen und heterogenen Forschungsverbünden (DEKiF), 2019-2022

  • gemeinsames Integrationsprojekt des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und des Stifterverbandes

Hochschulen im Future Lab: Kooperationsgovernance

Hochschule Bochum
Technische Universität Dresden
Universität Kassel
Universität Leipzig
Universität Marburg
Hochschule für Angewandte Wissenschaften München
Technische Universität München
Universität Potsdam

Publikationen

Future Lab Kooperationsgovernance (Cover)

Im ersten Diskussionspapier hat das Future Lab die Herausforderungen bei der Organisation und Gestaltung kooperativer Wissenschaft unter die Lupe genommen: Hochschulen arbeiten auf vielfältige Weise mit Partnern zusammen – in agilen Netzwerken, komplexen Verbundstrukturen und hochschulübergreifenden Einrichtungen.
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Smart starten (Cover)

Im zweiten Diskussionspapier stellte das Future Lab ein Vier-Phasen-Modell für Hochschulkooperationen vor: Sie unterliegen einer Art Lebenszyklus, den das Wissenschaftsmanagement mittels spezifischer Schritte und Instrumente gestaltet und begleitet.
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Clever konfigurieren (Cover)

Das dritte Diskussionspapier warf einen Blick auf die wichtigen Schritte innerhalb der zweiten Verlaufsphase von Kooperationen – der Konfigurationsphase. Dabei geht es konkret um die Entscheidung für einen rechtlichen Ordnungsrahmen, für grundlegende Organisationsprinzipien und zentrale Prozesse.
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Zusammenarbeit agil und kollaborativ gestalten (Cover)

Das vierte Diskussionspapier betrachtete die Umsetzungsphase in Kooperationen. Die Empfehlungen fokussieren insbesondere auf agiles wissenschaftliches Projektmanagement, die kooperationsadäquate Zusammenstellung von Teams und die effiziente Durchführung von Besprechungen in heterogenen Partnerstrukturen.
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Future Lab Kooperationsgovernance (Cover)

Das fünfte Diskussionspapier nahm die zentralen Schritte innerhalb der vierten Verlaufsphase von Kooperationen in den Fokus – der Evaluationsphase. Wie können die Erfüllung von Erwartungen und das Erreichen von Zielen erfasst und beurteilt werden?
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Forschungskooperation im Verbund (Cover)

Das sechste Diskussionspapier zeigte Lösungsansätze auf und gab Empfehlungen, um kooperative Forschung erfolgreich zu gestalten: Ein stärker professionalisiertes und besser ausgestattetes Verbundmanagement kann Kooperationsprobleme vermeiden helfen.
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Eine Sonderauswertung der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft belegt den Stellenwert von Kooperationen: Knapp jeder zweite Euro, den die DFG an Hochschulen gibt, fließt in Kooperationsprojekte.
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Kontakt

Mathias Winde (Foto: Damian Gorczany)
Mathias Winde (Foto: Damian Gorczany)
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Dr. Mathias Winde

leitet das Handlungsfeld "Bildung & Kompetenzen" und das Fokusthema "Future Skills verankern".

T 030 322982-501

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