Smart starten: Wie der Einstieg in Hochschulkooperationen gelingt

Future Lab: Kooperationsgovernance – Diskussionspapier 2

Smart starten (Cover)
  • Kooperationen durchlaufen mehrere Phasen, welche durch die Kooperationspartner und das Kooperationsmanagement mit spezifischen Schritten und Instrumenten gestaltet werden müssen. Fallspezifizität und Ressourcenknappheit erschweren jedoch ein effizientes Kooperationsmanagement und somit die Zielerreichung.
  • Ergebnis der ersten Phase sollte ein Orientierungskonsens sein, welcher individuelle Motivations- und Interessenlagen transparent und im Sinne eines kollaborativen Miteinanders fruchtbar macht sowie das gemeinsame Verständnis über Ziele und Arbeitsweise sicherstellt. Das Risiko für spätere Konflikte und Frustrationen kann so minimiert werden.
  • Die Festlegung auf einen rechtlichen Ordnungsrahmen für die Zusammenarbeit sollte dabei erst erfolgen, nachdem sich die Beteiligten auf konkrete Ziele verständigt und verfügbare Ressourcen geprüft haben. Ein geringer Formalisierungsgrad in dieser frühen Phase der Kooperation erhält die Agilität für etwaige andere Lösungen, während klar benannte Rollen und Zuständigkeiten die Arbeitsfähigkeit sicherstellen.

Dieses im Oktober 2019 veröffentlichte Diskussionspapier dokumentiert die Ergebnisse des Future Labs zum Thema Kooperationsgovernance und bietet erste theoretische und praktische Ableitungen für die Analyse und Gestaltung von Kooperationen. Grundlegend wird hierzu ein Phasenmodell für Kooperationen vorgeschlagen, dessen erste Phase – die Orientierungsphase – im Fokus des Labs "Smart starten. Motivation, Ziel- und Strategiefindung" stand.

Zur Bearbeitung dieser akteurszentrierten Themenstellung kam mit Design Thinking ein Ansatz zur Anwendung, der auf Personen und – in diesem Fall – ihre jeweiligen Anforderungen an eine Governance fokussiert. Das Diskussionspapier stellt die Learnings aus den im Lab betrachteten Fallbeispielen sowie den methodischen Ansatz der Workshopreihe vor. Dabei eignen sich die im Future Lab genutzten Innovationsmethoden insbesondere für die Anbahnung von Kooperationen, um Akteurskonstellationen sowie Motiv- und Interessenlagen herauszuarbeiten.

User Journey Kooperationsphasen (Grafik)

Das Diskussionspapier basiert auf der Grundannahme, dass kooperative Wissenschaft Verlaufsphasen unterliegt, Kooperationen also einer Art Lebenszyklus unterliegen, den das Wissenschaftsmanagement mittels spezifischer Schritte und Instrumente gestaltet und begleitet. Dabei lassen sich vier Phasen identifizieren:

  • Die Orientierungsphase ist maßgeblich gekennzeichnet durch das Finden und Kennenlernen der Kooperationspartner. Vor dem Hintergrund ihrer Interessen formulieren die Beteiligten eine Vision und Ziele.
  • In der Konfigurationsphase entscheiden sich die Kooperationspartner – geprägt durch gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen – für eine Organisations- und Rechtsform und setzen entsprechende Strukturen und Prozesse auf.
  • In der Umsetzungsphase liegt der Fokus auf der Umsetzung vereinbarter Maßnahmen und der Erreichung der Ziele.
  • Die abschließende Evaluationsphase, in der Ergebnisse, Erträge und die erzielte Wirkung im Mittelpunkt stehen, kann zu einer Transformation der Kooperation (Integration, Neukonfiguration, Verstetigung, Abschluss) führen.

Mittels einer User Journey wurden im Laufe der vier Lab-Workshops die jeweiligen Verlaufsphasen mit konkreten Schritten und Instrumenten umgesetzt. Die Journey nimmt die Perspektive der Kooperationsmanager ein. Ziel war es, Orientierung für die Organisation und Gestaltung von Kooperationen zu geben und häufige Problemlagen zu vermeiden.

Autoren
Mathias Winde
Nick Wagner
Sebastian Nieveler
Janina Kopp

Herausgeber
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Future Lab Kooperationsgovernance (Cover)

Im ersten Diskussionspapier nimmt das Future Lab die Herausforderungen bei der Organisation und Gestaltung kooperativer Wissenschaft unter die Lupe: Hochschulen arbeiten auf vielfältige Weise mit Partnern zusammen – in agilen Netzwerken, komplexen Verbundstrukturen und hochschulübergreifenden Einrichtungen.
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Clever konfigurieren (Cover)

Das dritte Diskussionspapier wirft einen Blick auf die wichtigen Schritte innerhalb der zweiten Verlaufsphase von Kooperationen – der Konfigurationsphase. Dabei geht es konkret um die Entscheidung für einen rechtlichen Ordnungsrahmen, für grundlegende Organisationsprinzipien und zentrale Prozesse.
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Zusammenarbeit agil und kollaborativ gestalten (Cover)

Das vierte Diskussionspapier betrachtet die Umsetzungsphase in Kooperationen. Die Empfehlungen fokussieren insbesondere auf agiles wissenschaftliches Projektmanagement, die kooperationsadäquate Zusammenstellung von Teams und die effiziente Durchführung von Besprechungen in heterogenen Partnerstrukturen.
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Future Lab Kooperationsgovernance (Cover)

Das fünfte Diskussionspapier wirft einen Blick auf zentrale Schritte innerhalb der vierten Verlaufsphase von Kooperationen – der Evaluationsphase. Wie können die Erfüllung von Erwartungen und das Erreichen von Zielen erfasst und beurteilt werden?
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Kontakt

Mathias Winde (Foto: Damian Gorczany)
Mathias Winde (Foto: Damian Gorczany)
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Dr. Mathias Winde

leitet das Handlungsfeld "Bildung & Kompetenzen" und das Fokusthema "Future Skills verankern".

T 030 322982-501

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FutureLab (Logo)

Mit dem Future Lab bringt der Stifterverband Vertreter aus Hochschulen und Partnereinrichtungen mit Governance-Experten zusammen und erarbeitet Lösungen für Governance-Herausforderungen. Begleitet wird das Future Lab durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Integrationsprojekt "Determinanten und Effekte von Kooperationen in homogenen und heterogenen Forschungsverbünden" des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, der Universität Düsseldorf und des Stifterverbandes.