Forschergestalten: Hans Joosten und die Leidenschaft für das Moor

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Moorforschung hat in Greifswald Tradition: Schon 1826 wurden hier erste torfbotanische Untersuchungen publiziert. Heute gehört Hans Joosten von der Universität Greifswald zu den führenden Moorforschern in Deutschland. In dieser Episode von "Forschergestalten" (Video oben) erzählt er von seiner Passion für das Moor und der Veranwortung des Wissenschaftlers für die Gesellschaft. Kein Wunder: Ist er doch als Niederländer direkt „im Moor geboren“.

Doch wäre Hans Joosten nur unzureichend beschrieben, wenn man ihn ausschließlich als Forscher wahrnähme. Denn er war immer schon politisch aktiv. Die weltweite Zerstörung der Moore und ihre unübersehbaren Auswirkungen auf das Weltklima trieben ihn derart heftig um, dass er vor seiner Greifswalder Zeit die „aggressivste Moorgruppe der Niederlande“ gründete, wie er der „taz“ einmal anvertraute, um mit hunderten von Verfahren wegen nicht beachteter Moorschutzgesetze für das Thema zu sensibilisieren. Heute ist er Generalsekretär der Internationalen Moorschutzorganisation und arbeitet auch im Rahmen des Weltklimarates der Vereinten Nationen (IPCC) zum Thema Moore.

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Etwa 50 Wissenschaftler und Experten sind in der Greifswalder Moorforschung tätig und leisten wichtige Forschungsbeiträge, etwa zur Klimarelevanz der Moore: Denn Moore machen zwar nur drei Prozent der Erdoberfläche aus, speichern jedoch mehr CO2 als der gesamte Waldbestand der Erde.

Über die im Stifterverband organisierte Plettner-Stiftung erhält Hans Joosten finanzielle Förderung zum Aufbau der Moorbibliothek an der Universität Greifswald. 

Mehr von Hans Joosten

Hans Joosten im Gespräch mit Tim Pritlove, Moderator von "Forschergeist", dem Podcast des Stifterverbandes. 

Forschergeist 28: Moore, Paludikultur und das Klima
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