„Eine Horde Dinosaurier greift die Friedrich-Staedtler-Schule an“, titelt der „Blitz-Kurier“. Ein kurzer Text erläutert Einzelheiten, eine witzige Grafik rundet die Meldung ab. Der Autor? Ein Starreporter? Nein, Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse der Nürnberger Grundschule haben den Artikel in Gruppenarbeit erstellt: am iPad und mithilfe der Website Paul Newsman – in einer ganz normalen Unterrichtstunde, angeleitet von Klassenleiterin Verena Knoblauch.
Gemeinsam mit einer Kollegin etablierte die junge Medienpädagogin vor einigen Jahren die Einführung von zwei Tabletklassen für die dritte und vierte Klasse an der Nürnberger Grundschule. Seitdem erprobt Knoblauch neue Unterrichtsideen mit digitalen Medien und entwickelt diese – wo sinnvoll – weiter. In ihren Klassen erarbeiten sich die Kinder mithilfe der Kindersuchmaschine fragFinn eigenständig Wissen zu Tieren oder Pflanzen oder nutzen intuitive Apps wie „Book Creator“ für ihre Präsentationen. Nachdem die Lehrerin ein Märchen vorgelesen hat, dreht die Klasse gemeinsam ein Erklärvideo. Dabei nutzen die neun- bis zehnjährigen auch die Green-Screen-Technik, die bei der Filmproduktion eingesetzt wird. Den experimentierfreudigen Grundschulkids genügt ein großes grünes Tuch, ein Handy zum Filmen und die entsprechende App. Spielerei? „Nein“, betont Knoblauch auf einem ihrer Blogbeiträge auf grundschulschnueffler.de: „Gerade in der Grundschule steht nicht nur der Erwerb von Fachwissen im Vordergrund, sondern vor allem auch das Trainieren von Fähigkeiten wie Zusammenarbeit in der Gruppe, Problemlösen und Medienkompetenz.“