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Innovation gemeinsam steuern, gemeinsam gestalten

Vorschläge für einen kooperativen Föderalismus in der
Hightech Agenda Deutschland

Innovation gemeinsam steuern, gemeinsam gestalten (Cover des Papers)
Innovation gemeinsam steuern, gemeinsam gestalten (Cover des Papers)
  • Bund und Länder gemeinsam: Die Hightech Agenda Deutschland soll Forschung und Innovation in Deutschland fundamental voranbringen, Kräfte bündeln und Rahmenbedingungen verbessern. Damit dies gelingt, ist eine frühzeitige Einbindung der Länder unbedingt notwendig – über klare Zuständigkeiten, Fristen und die Anbindung an RIS3-Strategien.
  • Selektive Beteiligung: Differenzierte Mitgestaltung der Bundesländer nach Bedarf, Kompetenzen und Finanzierungsbereitschaft; ein Kriterienraster schafft Fairness und Transparenz.
  • Geteilte Verantwortung: Bund und Länder sollten Schlüsseltechnologien gemeinsam steuern, etwa mit je zwei federführenden Ländern pro Thema und ressortübergreifender Zusammenarbeit.
  • Anreize schaffen: Zugang zu Fördermitteln sollte an subnationale Beiträge geknüpft werden; Pilotierung von Experimentier- und Ko-Kreationsräumen nach internationalen Vorbildern.
  • Transparenz sichern: Ein gemeinsames Monitoring – auch durch externe Analysen – darf kein Selbstzweck sein, sondern muss als kontinuierlicher Abgleich mit sich verändernden Rahmenbedingungen gezielte Anpassungen ermöglichen.

Mit der Hightech Agenda Deutschland (HTAD) kündigt die Bundesregierung einen Paradigmenwechsel in der nationalen Innovationspolitik an. Im Zentrum stehen dabei technologie- und umsetzungsorientierte Roadmapping-Prozesse in den prioritären Schlüsseltechnologien. Anders als bei der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation ist die systematische Einbindung der Bundesländer ausdrücklich vorgesehen: "Wir werden zu allen prioritären Technologiefeldern […] systematische Roadmap-Prozesse unter Beteiligung der Länder und zentraler Stakeholder durchführen."

Dieser Anspruch markiert ein Umdenken. Während die Länder in der Vergangenheit bei der Formulierung nationaler Strategien kaum berücksichtigt wurden, eröffnet die HTAD die Möglichkeit, ihre Kompetenzen und Ressourcen strukturiert in nationale Steuerungsprozesse einzubinden. Im föderalen Kontext Deutschlands ist dies kein Detail, sondern eine institutionelle Notwendigkeit: Die Länder tragen zentrale Verantwortung für Hochschulen, Forschungsinfrastrukturen, Cluster, "Regionale Innovationsstrategien für intelligente Spezialisierung" (RIS3) und Transferstrukturen. Außerdem verfügen sie über eigenständige Förderinstrumente.

So stellt sich die Frage, wie die Beteiligung der Länder in den neuen Roadmap-Prozessen konkret ausgestaltet werden kann. Roadmaps unterscheiden sich von Strategien: sie zielen nicht auf eine lineare Umsetzung ab, sondern sind dynamische Planungsinstrumente, die neben Meilensteinen auch Reflexionsschleifen beinhalten. Die HTAD versteht Roadmapping als kooperativen Prozess. Dabei darf die Beteiligung der Länder jedoch nicht auf eine rein konsultative Rolle reduziert werden. Damit dies wirkt, braucht es von Beginn an eine tragfähige Governance-Architektur, die die Länder als verbindliche Partner in Entscheidungs-, Umsetzungs- und Evaluationsprozesse integriert.

Die im Oktober 2025 in diesem Policy Paper veröffentlichten Analysen und Empfehlungen sind die Synthese der Arbeiten des Stifterverbandes zu Forschungs- und Innovationspolitik im föderalen System. Sie basieren auf einer Studie von Fraunhofer ISI, AIT und Johanneum Research sowie den Diskussionen im Rahmen von Gesprächen mit Expertinnen und  Experten im Rahmen der Impulsgruppe Roadmapping des Stifterverbandes.

 

Kontakt

Maik Gebert (Foto: Marcel Schwickerath)
Maik Gebert (Foto: Marcel Schwickerath)

Maik Gebert

ist Referent für Forschungs- und Innovationspolitik im Stifterverband.

T 030 322982-364

Pascal Hetze (Foto: Damian Gorczany)

Dr. Pascal Hetze

ist Programmleiter Data & Policy.

T 030 322982-506

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