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Die Innovationskraft in Deutschland stärken

13.04.2016

Das Hightech-Forum hat in seiner vierten Sitzung Zwischenergebnisse aus weiteren Fachforen vorgestellt. Dabei ging es um die Stärkung von Kooperation und Transfer, um die Erhöhung der Innovationskraft des Mittelstandes und um weitere Anreize für nachhaltiges Wirtschaften.

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Hightech-Forum

Die Mitglieder des Hightech-Forums beraten in acht Fachforen die Bundesregierung über die Weiterentwicklung der neuen Hightech-Strategie. Das Fachforum "Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für Kooperation und Transfer" erläutert, wie die Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen gestärkt werden kann. Auf der vierten Sitzung des Hightech-Forums stellte es seine ersten Zwischenergebnisse vor. Dabei handelt es sich um Kooperations- und Transferinstrumente, die weiterentwickelt oder neu eingeführt werden sollen.

Nach Meinung der Experten haben sich die drei bestehenden Förderinstrumente Verbundforschung, Gründungsförderung und Industrielle Gemeinschaftsforschung bewährt. Sie sollten vom Bund weiter vorangetrieben werden. Wichtig wäre aber, den Transferbegriff künftig zu erweitern und die Förderung von Forschung und Entwicklung auch für soziale Innovationen und Dienstleistungen zu öffnen. Um weitere Akteure wie kleine und mittelständische Unternehmen oder Organisationen aus dem öffentlichen Sektor und der Zivilgesellschaft für das Innovationssystem zu gewinnen, sollten beispielsweise Transfer-Gutscheine zum bundesweiten Standard gehören. In einigen Bundesländern sind sie heute schon übliche Praxis. Studierende, die ihre Forschungsideen in Unternehmen umsetzen wollen, werden damit unbürokratisch finanziell unterstützt.

Prof. Ursula Gather, Rektorin der Technischen Universität Dortmund, ist Sprecherin des Fachforums "Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für Kooperation und Transfer". Sie resümiert: "Es ist dem Fachforum wichtig, die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aufzuzeigen sowie die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für den Wissens- und Erkenntnistransfer zu vereinfachen."

Innovationskraft des Mittelstandes stärken

Im Anschluss stellte auch das Fachforum "Effektivität des Innovationssystems und Innovationskraft des Mittelstands" seinen Zwischenbericht vor. Die Experten befassen sich damit, wie sich die Innovationskraft kleiner und mittelständischer Betriebe stärken lässt.

Dr. Heinrich Strunz, Geschäftsführer der LAMILUX Holding und Sprecher des Fachforums, erklärt dazu: "Die nachlassende Innovationsleistung im Mittelstand bereitet uns große Sorgen. Um die kleinen und mittleren Unternehmen wieder fit für Innovationen zu machen, müssen sie bei der Fachkräftesicherung unterstützt werden, müssen Wissenschaft und Wirtschaft besser zusammenarbeiten, aber auch verlässliche Rahmenbedingungen für die Finanzierung von Innovationen geschaffen werden. Dies kann helfen, dass der Mittelstand auch weiterhin ein wichtiger Motor für die Wertschöpfung am Standort Deutschland bleibt."

Für ein funktionierendes Innovationssystem wäre es notwendig, bewährte Förderprogramme zu stärken, die den Mittelstand in seinen Innovationsbemühungen unterstützen, Bürokratie für Gründer und Start-ups abzubauen, aber auch Netzwerke für mehr Wettbewerbsfähigkeit auszubauen.

 

Nachhaltiges Wirtschaften

Auf der Sitzung des Hightech-Forums zog auch das Fachforum "Nachhaltiges Wirtschaften" erste Zwischenbilanz. Es will Forschungs- und Handlungsbedarfe für drei konkrete Themenschwerpunkte erarbeiten: nachhaltige Produktion am Beispiel der Chemiebranche, nachhaltiger Konsum am Beispiel Ernährung und Lebensmittelwirtschaft sowie nachhaltige Finanzwirtschaft.

In drei Expertengesprächen mit mehr als 100 Fachleuten wurde deutlich, dass ein tiefgreifender Wandel von Produktionsverfahren, Konsummustern und der Finanzwirtschaft erforderlich ist. Nur so werde eine ganzheitlichere Form des Wirtschaftens ermöglicht. Als einen wichtigen Hebel stellten die Experten neben weiteren Innovationen heraus, dass Wertschöpfungsketten, Nachhaltigkeitsbewertung und -bilanzierung gesamthaft, vernetzt und transparent betrachtet werden müssen. Konkret forderten sie, eine veränderte Rohstoffbasis, bessere Einflussmöglichkeiten auf ein nachhaltiges Konsumverhalten und ein stärkeres Zusammenwirken von Finanz- und Realwirtschaft. Auch die Bedeutung von übergeordneten Themen wie Bildung und Kultur oder die Orientierung an den globalen Nachhaltigkeitszielen wurde hervorgehoben.
 
Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung und Sprecherin des Fachforums, erklärt: "Nachhaltiges Wirtschaften ist möglich. Jetzt braucht es entschiedenes politisches Handeln für verlässliche und international anschlussfähige Rahmenbedingungen, die Nachhaltigkeit ermöglichen."

Das Hightech-Forum begleitet und berät die Bundesregierung bei der neuen Hightech-Strategie bis zum Ende der Legislaturperiode 2017. In dem zentralen Beratungsgremium versammeln sich 17 berufene Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Geleitet wird das Hightech-Forum von den beiden Vorsitzenden Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, und Prof. Andreas Barner, Präsident des Stifterverbandes. Gemeinsam mit der Politik erarbeiten die Experten konkrete Empfehlungen zur Umsetzung der Hightech-Strategie, diskutieren aktuelle Entwicklungen der Innovationspolitik und formulieren neue Forschungsaufgaben.

Pressekontakt

Peggy Groß (Foto: Marcel Schwickerath)
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