Private und staatliche Hochschulen schätzen den Grad an Autonomie inzwischen fast gleich hoch ein.
Rund 50 Prozent der Leiter an staatlichen und 56 Prozent an privaten Hochschulen sagen, dass ihre Autonomie eher hoch ist. Vor fünf Jahren waren es noch 89 Prozent bei privaten Hochschulen, bei den staatlichen 51 Prozent. Das zeigt: Private Hochschulen hatten in der Vergangenheit höhere Entscheidungskompetenzen. Diese büßen sie immer mehr ein, um zunehmende Ansprüche staatlicher Regulierung und ihrer jeweiligen Träger zu erfüllen.
Insgesamt schätzen Rektoren und Präsidenten privater Einrichtungen ihre aktuelle und zukünftige Lage wesentlich schlechter ein als in den Vorjahren. Das zeigt sich am Stifterverband-Index, der anhand von 17 Indikatoren Rahmenbedingungen, Wettbewerbsfähigkeit und Kooperationsbeziehungen der Hochschulen misst. Während staatliche Hochschulen teilweise sogar leichte Verbesserungen erfahren haben, ist der Index für private Hochschulen zwischen 2011 und 2016 von 47 auf 25 Punkte gefallen (auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten).
Viele Neugründungen privater Hochschulen haben den Wettbewerb in den vergangenen Jahren enorm erhöht. Dagegen sind ihre Möglichkeiten, auch staatliche Fördergelder einzuwerben, weiterhin begrenzt. Das gilt auch für die Hochschulpakt-Mittel, die der Bund zur Hochschulfinanzierung den Ländern zur Verfügung stellt. Nur in wenigen Bundesländern werden diese Gelder auch an private Hochschulen weitergeleitet. Dabei hat sich hier die Zahl der Studienanfänger zwischen 2005 und 2015 bundesweit von 14.000 auf 42.000 verdreifacht.
Daher gibt es von den privaten Hochschulen auch deutliche Kritik am Hochschulpakt: 40 Prozent von ihnen sagen, der Hochschulpakt habe seine Ziele bisher nicht erfüllt. Nur 14 Prozent der staatlichen Hochschulen sind derselben Meinung.
leitet das Handlungsfeld "Kollaborative Forschung & Innovation" und das Fokusthema "MINT-Lücke schließen".
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